30.01.17 – Interview mit Marcel Pasternak

„Ich werde mich nicht auf „bionicToys“ ausruhen“

Die Spielwarenbranche lebt von Innovationen. Eine Neuheit aus dem Bereich Konstruktion ist „bionicToys“ Wir haben mit dem Erfinder Marcel Pasternak über die Entstehungsgeschichte, die Besonderheit und die Resonanz gesprochen.

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Anfang 2016 gründete Marcel Pasternak in Berlin die Firma „BionicToys“. Das gleichnamige Konstruktionsspielzeug stellt der Designer im Newcomerbereich der Spielwarenmesse aus.

 

das spielzeug: Herr Pasternak, können Sie uns bitte „bionicToys“ etwas näher beschreiben?

Marcel Pasternak: „BionicToys“ ist ein flexibler Spielbaustein, der ideal Lego®-Technik ergänzt. Er führt Kinder ab sechs Jahre und Lego®-Begeisterte bis in das hohe Alter in eine neue Welt. Sie können mit ihm den Umgang mit Kräften kennenlernen, wie sie auch die Natur einsetzt und in Figuren umsetzen. Aufgrund der Flexibilität lassen sich die Bausteine in neue Figuren und Formen bringen, die so nicht mit den vorhandenen harten Spielbausteinen gebaut werden können. Ich habe für meinen Baustein ein Gebrauchsmuster erworben und ein Patent angemeldet. Mein Ziel ist es, „bionicToys“ weltweit zu vermarkten und eine neue Spielbegeisterung zu wecken.

das spielzeug: Was hat Sie bewogen, „bionicToys“ zu entwickeln bzw. welche Idee steckt dahinter?

Marcel Pasternak: Ich beschäftige mich nun seit drei Jahren mit dem Thema Natur und Flexibilität und bin stets aufs Neue erstaunt, wie viel es in diesen Bereichen noch zu entdecken gibt. Auch das will ich weitergeben. „BionicToys“ habe ich vor zwei Jahren im Rahmen meiner Masterarbeit an der Kunsthochschule Berlin Weißensee entwickelt. In zahlreichen Bewegungsstudien hatte ich erkannt, dass die Natur sich über flexible Bewegungsapparate fortbewegt und verformt. Als Lego®-Fan habe ich die starren Technikbausteine genutzt, um organische Bewegungen der Natur nachzuahmen. Wahre Bewegungsästhetik habe ich allerdings erst durch die Erfindung eines zusätzlichen flexiblen Bausteins erreicht.

das spielzeug: Stichwort Spielwarenmesse: Sie stellen Ihre „bionicToys“ im Newcomer-Bereich aus. Welche Erwartungen haben Sie daran?

Marcel Pasternak: Es ist mein großer Traum, den „ToyAward“ zu gewinnen. Vielleicht treffe ich auch auf interessante Kaufinteressenten oder Unternehmer, die eine Lizenz in Erwägung ziehen. Für Asien und einige europäische Gebiete habe ich bereits Anfragen. Der „ToyAward“ würde mir die Verbreitung meiner Bausteine sicherlich erleichtern und es wäre, wie gesagt, mein Traum, wenn ich so Kindern besondere Freude am Entdecken und Erfinden beim Spielen machen kann – wie bei den Basisbausteinen von Lego®, aber in neuen naturphysikalischen Welten.

das spielzeug: Welche Erfolge konnten Sie bereits mit „bionicToys“ verbuchen und wie fiel bisher die Resonanz aus?

Marcel Pasternak: Bisher habe ich mit „bionicToys“ folgende Preise gewonnen: den „GreenProductAward 2016“ in der Kids Kategorie, den „MarianneBrandtAward 2016“ und die „DMY NewTalents 2016“. Erstaunlicherweise kommen die „bionicToys“ bei Erwachsenen genauso gut an wie bei Kindern. Egal, wem ich die flexiblen Bausteine zum Testen in die Hände gebe, sie lassen sie nicht mehr los. Auch Erwachsene geben sich dem Spieltrieb hin und erforschen die neuen Möglichkeiten von Flexibilität.

das spielzeug: Welche Zukunftspläne haben Sie für „bionicToys“?

Marcel Pasternak: Ich wünsche mir, dass meine Bausteine bei vielen Kindern in der Welt schon im kommenden Jahr unter dem Weihnachtsbaum liegen. In fünf Jahren wäre es schön, wenn die „bionicToys“ weltweit Kinder und Erwachsene begeistern. Das Unternehmen wird entweder eine produzierende Gesellschaft sein oder ein Lizenzgeber – oder beides. Ich werde in fünf Jahren vielleicht weitere Erfindungen gemacht haben. Jedenfalls werde ich mich nicht auf „bionicToys“ ausruhen, egal, wie erfolgreich wir sind. (kb)