29.10.18 – Schreib- + Spielwaren Hermann

Unser Top-Händler im November/Dezember 2018

Die Kluft zwischen stationärem und Online-Handel ist überwindbar – das beweist Franziskus Weinert mit seinem Geschäft Schreib- + Spielwaren Hermann.

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Inhaber Franziskus Weinert und sein Team. © Franziskus Weinert

 
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Die große Modellbahn-Abteilung ist eine besondere Ecke im Laden. © Franziskus Weinert

 
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Als Buchbindermeister Wilhelm Hermann im Frühling 1899 ein Schreibwarengeschäft und eine Buchbinderei in der Liebfrauenstraße 35 in Oberwesel am Rhein gründete, war die Welt des Einzelhandels noch in Ordnung. Auch fünf Jahre später, nachdem er zwei Häuser weiter sein Geschäft erweiterte und das Sortiment mit den Sparten Bürobedarf, Spielwaren, Zeitschriften, Bücher, Reiseandenken, Devotionalien und Galanteriewaren aufstockte, leitete er eines von vielen florierenden Fachgeschäften in der Haupteinkaufsstraße. Sein Sohn Wilhelm K. Hermann und seine Enkelin Gisela Hermann-Weinert erweiterten im Laufe der Jahre das Geschäft, modernisierten die Ladenfläche und standen ihren Kunden mit fachkundiger Beratung und Service zur Seite.

 Urenkel Franziskus Weinert wuchs im „Laden“ auf und half auch mit, doch seine Eltern setzten ihn nicht unter Druck, das Geschäft zu übernehmen. Er interessierte sich für Fotografie, Medien und Computer und brachte sich selbst das Programmieren bei.

„Mit der Zeit wurde mir klar, dass das Geschäft eine Zukunft hat. Ich erkannte das Potenzial, insbesondere den boomenden E-Commerce, und nutzte meine Chance,“ erklärt Franziskus Weinert. Schritt für Schritt wurden die Abläufe in der Buchhaltung und im Laden digitalisiert, eine Website wurde 2013 erstellt. Mit der Übernahme des Betriebes und der gleichzeitigen Umfirmierung von „Schreibwaren Hermann“ in „Schreib- + Spielwaren Hermann e. K.“ übernahm Franziskus Weinert pünktlich zum 115. Firmenjubiläum als Inhaber die Verantwortung.

Chancen im Netz

Sechs Angestellte kümmern sich heute um die Kunden, wobei eine Mitarbeiterin ausschließlich die Online-Shops und den Versand bedient. Auch Gisela Weinert steht ihrem Sohn mit Rat und Tat als gute Seele des Ladens zur Seite. Franziskus Weinert engagiert sich auch im Freifunk Oberwesel, eine Initiative, die sich für ein kostenloses W-LAN Netz in Oberwesel einsetzt. Selbstverständlich steht auch ein Router bei ihm im Laden.

Während eines Urlaubs in Südafrika holte er sich die Inspiration, seine Kunden über WhatsApp bestellen zu lassen: „Auf Visitenkarten oder in der Werbung gab es dort fast immer den Hinweis, man könne sich auch per WhatsApp melden. Kurz nach der Rückkehr bestellte ich ein günstiges Smartphone fürs Geschäft und orderte eine leicht zu merkende Nummer.“ Besonders junge Kunden und Mamas nutzen den Service, ebenso wie die Kommunikation über den Facebook Messenger.

In den sozialen Medien unterwegs

 Social Media nimmt einen wichtigen Stellenwert ein. Auf Facebook und Instagram werden kurz und knapp neue, spannende Produkte vorgestellt, mit einer Verlinkung auf die Website. Hier kann sich der Kunde ausführlich informieren und im hauseigenen Online-Shop bestellen oder einfach in den Laden kommen. Berührungsängste mit dem Internet kennt Franziskus Weinert nicht: „Wir setzen voll und ganz auf Online. Wir betreiben mehrere Online-Shops, der darüber generierte Umsatz ist uns sehr wichtig. Welches andere Medium bietet einem Einzelhändler die Möglichkeit, sich und seine Produkte einem fast unbegrenzten Publikum zu präsentieren?“

In unserer November-/Dezember-Ausgabe lesen Sie mehr darüber, wie Franziskus Weinert die Digitalisierung sieht und wie er z. B. mit wenig Personal viele Bestellungen meistert. Außerdem wie das Sortiment des Fachgeschäftes aufgebaut ist und welche Rolle saisonale Themen spielen. Bestellen können Sie das Heft als kostenloses Probeexemplar oder im Abo bei unserem Aboservice.