Zu den acht Bohnensorten aus dem Grundspiel kamen im vergangenen Vierteljahrhundert über 50 weitere Bohnenarten in mehr als 25 verschiedenen Spielen und Erweiterungen dazu. Doch der Reihe nach. Um was geht es bei bei dem Spiel? Bei „Bohnanza“ bauen die Spielenden Bohnenkarten von ihrer Hand auf ihren Bohnenfelder an und versuchen, mit ihrer Ernte die besten Erträge einzufahren. Auf jedes Feld dürfen mehrere Bohnenkarten angelegt werden, allerdings nur sortenrein. Als weitere Schwierigkeit muss die Anordnung der Handkarten beibehalten und sich so an eine Anbau-Reihenfolge gehalten werden. Glücklicherweise können unpassende Bohnenkarten mit den Mitspielenden gegen lukrativere getauscht oder sogar verschenkt werden. Das Spiel lebt – bis heute – von der Interaktion unter den Spielenden. Stillstand gibt es nie, denn die Bohnenfarmer müssen stets aufmerksam sein, um nicht den großen Deal zu verpassen.

Die Geschichte hinter dem Erfolgsspiel

1995 stellte der junge Statistikstudent Uwe Rosenberg dem damaligen Amigo-Redakteur Uwe Mölter erstmals die „Bohnanza“-Spielidee vor, damals noch unter dem Titel „Kolchose“ und mit dem Thema Getreide. Die Idee dahinter war eine satirische: Das Spiel sollte die kommunistische Planwirtschaft sprichwörtlich aufs Korn nehmen.

Als „Bohnanza“ 1997 schließlich mit neuem Thema und den witzigen Bohnen-Illustrationen von Björn Pertoft auf dem deutschen Markt erschien, hatten die Wenigsten mit dem derart großen Erfolg des kleinen gelben Kartenspiels gerechnet: Bereits im Veröffentlichungsjahr wurde es von der Spiel-des-Jahres-Jury auf die begehrte Auswahlliste gesetzt und von der Spielezeitschrift Fairplay als „Bestes Kartenspiel“ gekürt.

Auf der Spiel in Essen erschien im selben Jahr ein kleines Erweiterungs-Set, das während der Messe schnell ausverkauft war und bald als regulärer Teil des Programms nachproduziert wurde. Ein Schritt, dem noch viele weitere folgen sollten. Insgesamt hat Uwe Rosenberg in 25 Jahren mehr als 25 Bohnanza-Varianten, Erweiterungen oder eigenständige Spiele entwickelt.

Bohnanza im Jubiläumsjahr 2022

Zum 25-jährigen Jubiläum veröffentlicht Amigo nun eine Sonderedition des Grundspiels in einer edlen Sammlerausgabe in „Gemüsekisten“-Optik inklusive einer neuen Bohne, einem Bohnentaler sowie Autogrammkarten von Autor und Illustrator.

 Für die Bohnanza-Spielerschaft plant Amigo nach zweijähriger Corona-Pause 2022 wieder nationale Vorrundenturniere der 2-Personen-Variante Bohnanza – Das Duell und lädt – so Corona will – im Herbst zur Deutschen Meisterschaft aufs Amigo Spielefest ein.

„Bohnanza“ weltweit

Die Bohnen von „Bohnanza“ haben nicht nur auf dem deutschen Markt Fans gewonnen, sondern können auf eine internationale Erfolgsgeschichte blicken: Seit Erstveröffentlichung wurde allein das „Bohnanza“-Grundspiel in über 30 Länder exportiert, darunter neben dem europäischen Markt auch Nationen wie Australien, Brasilien oder Japan. Über 1,5 Mio. „Bohnanza“-Spiele wurden seit 1997 weltweit verkauft.

Wer steckt hinter den Bohnen?

Autor Uwe Rosenberg, geboren 1970 in Aurich, hat schon während seiner Schulzeit Spiele entwickelt. Seine ersten Spiele „Marlowe“ und „Times“ veröffentlichte er 1993. Noch während seiner Studienzeit erschien 1997 das erste „Bohnanza“-Spiel, das von der Zeitschrift Fairplay direkt zum „Kartenspiel des Jahres“ gekürt wurde. Uwe Rosenberg entwickelt mittlerweile hauptberuflich Spiele.

Illustrator Björn Pertoft, geboren 1956 in Björnekulla in Schweden, illustrierte 1991 sein erstes Spiel (das Leiterspiel „kidfun“). Neben der grafischen Gestaltung von Brett- und Kartenspielen illustriert er auch Schul- und Kinderbücher, Comics, Karikaturen und Trickfilme. Für ihn ist das Besondere an seinen „Bohnanza“-Bohnen die Lebendigkeit der Figuren und dass jeder Charakter seine eigene Geschichte mit sich bringt.