09.10.14 – Multi-Channel

Auf vielen Kanälen zum Erfolg

Der Online-Handel konfrontiert die Leiter rein stationärer Geschäfte mit der Markt-Realität: Ohne die modernen Shopping-Technologien geht es nicht mehr.

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Neben PCs sind mittlerweile vor allem Mobiltelefone und Tablet-Geräte unverzichtbar für den Multi-Channel-Handel geworden.

Foto: Pixelio_Tim-Reckmann

 

Laut der Prognosen einer internationalen E-Commerce-Studie von deals.com in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research sind für 2015 in Europa Online-Umsätze von 182 Mrd. € zu erwarten. Dies entspricht einem Zuwachs von ca. 67,5% seit 2012. Großbritannien und Deutschland sind zwar die Spitzenreiter dieser Entwicklung, doch lässt sich auch in anderen Ländern ein Aufwärtstrend beobachten. Interessant und für den Fachhändler definitiv zu bedenken ist hierbei, dass sich die Kommunikations- und Absatzkanäle immer weiter differenzieren. So spielen vor allem mobile Geräte – allen voran Tablet-PCs – eine übergeordnete Rolle, wenn es darum geht, im Netz größere Umsätze zu generieren. Das Stichwort des Online-Handels lautet demnach also nach wie vor „Multi-Channel“.

 

Weltweit zeigt sich, dass vor allem Unternehmen mit einem intelligenten und zweckmäßigen Multi-Channel-Konzept deutliche Erfolge verbuchen können. Voraussetzung dafür ist, dass man auf die tiefgreifenden Veränderungen des Konsumentenverhaltens und des Marktes im Allgemeinen reagiert.

 

E-Commerce im Spielwarenbereich

Auch der Spielwarenhandel unterliegt diesen aktuellen Marktentwicklungen, wovon beispielsweise Sylvia und Przemyslaw Dygdoń profitieren.

Seit 2010 betreiben sie mit patalonia.pl einen reinen Online-Shop in Polen. Dabei achten sie darauf, das Einkaufserlebnis für ihre Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten. Das wird u.a. durch kurze Lieferzeiten, benutzerfreundliche und sichere Eingabemöglichkeiten sowie eine große Produktauswahl zu fairen Preisen erreicht.

 

Ein solches Wachstum lässt sich auch auf internationaler Ebene auf die zahlreichen Vorteile zurückführen, die sich gerade aus der Integration von Off- und Online-Vertrieb ergeben.

Eine zielgerichtete Produktpräsentation via Bild oder Film, intelligente IT-Systeme zur Messung und Verarbeitung von Kaufaktivitäten sowie Kommunikationstechnologien wie Facebook und Twitter, sind nur einige der Kanäle, die sich auch der stationäre Handel zunutze machen kann. Die oberste Priorität sollte weiterhin auf dem Konsumenten liegen, der heute mehr denn je seinen Einkauf ganz individuell zu gestalten wünscht – ohne örtliche oder zeitliche Beschränkungen und dafür unter Zuhilfenahme vielfältiger technischer Innovationen. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden und gleichzeitig die Vorzüge des stationären Modells nicht einzubüßen, müssen die verschiedenen Vertriebskanäle genutzt und möglichst lückenlos integriert werden.

Im Gegensatz zum reinen E-Commerce setzt Paul Graus, Geschäftsführer der Südtiroler „Pfiff Toys“-Spielwarenfilialen, auf die Erweiterung eines vorwiegend stationären Konzepts um eine Reihe von gezielten Online-Strategien inklusive Homepage und Newsletter-Dienst. „Multi-Channel ist sicherlich ein Riesenthema, weshalb man als Händler dabei bleiben muss“, bestätigt Graus. Allerdings sei es ebenso wichtig, die Vorteile des stationären Handels, die vor allem im persönlichen Kundenkontakt liegen, hochzuhalten und auszubauen.

Auch bei vielen anderen Unternehmen, die aus dem Offline-Bereich kommen und dort erfolgreich sind, liegt der Fokus häufig nach wie vor auf dem Kauferlebnis und Service vor Ort.

Nichtsdestotrotz erweist sich gerade die Kombination von jahrelanger Tradition und technologischer Innovation im Vergleich zu anderen Vertriebskonzepten als besonders erfolgreich. Die Integration diverser Online-Funktionen bietet zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, neue Kunden zu erreichen und individuell auf sie einzugehen, weshalb die Präsenz in mehreren Kanälen heutzutage nicht mehr wegzudenken ist.