20.10.14 – Spielzeugstadt Nürnberg

Von Franken in die Welt

Nürnberg und Spielzeug sind untrennbar miteinander verbunden. Die fränkische Noris hat eine Tradition aufgebaut, die bis heute eine wichtige Position einnimmt.

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Bis heute hat die Metropolregion Nürnberg nichts von ihrer Bedeutung als Wiege der Spielwaren-Industrie verloren. Foto: Uwe Niklas

 

Mit einer über 600 Jahre alten Branchentradition bietet Nürnberg ein bis heute bestehendes facettenreiches Bild, das einst mit den «Dockenmachern» des Mittelalters begann, die zahlreichen Blechspielzeugfabrikanten des Industriezeitalters sich fortsetzte und bis in die Gegenwart reicht. Heute verfügt die Stadt über eines der bekanntesten Spielwarenmuseen der Welt und besitzt mit dem Deutschen Spielearchiv eine einzigartige Sammlung von Gesellschaftsspielen des 20. Jahrhundert.

 

Auch die Fachhandels-Organisation für Spiel und Freizeit, die Einkaufsgenossenschaft Vedes, hat ihren Sitz in Nürnberg. Zum Standort bekennt sich darüber hinaus der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI), der Anfang des Jahres seinen Sitz nach Nürnberg verlegt, um seinen Mitgliedern räumlich näher zu sein.

 

Fortschritt und Modernität

Von den knapp 10 500 Beschäftigten in der Spielzeugherstellung in Deutschland sind 4900 (47,1%) – also fast die Hälfte – in der Metropolregion tätig. Der Großraum Nürnberg hält zudem einen Anteil von 25% an der deutschen Fertigung.

 

So sind zwei Firmen aus den Top 5 – die Simba-Dickie-Group in Fürth (Big-Bobby-Car) und Geobra Brandstätter in Zirndorf (Playmobil)  – dort beheimatet. Während rund 70% aller Spielwaren in Asien gefertigt werden, geht Chef Horst Brandstätter mit Fabriken in Franken eigene Wege: «Mit unseren Produktionsstätten sind wir nahe an unseren Absatzmärkten (…) in Europa und können flexibel und kurzfristig reagieren.» Auch die Spielzeugfahrzeuge von Bruder, einem der ganz Großen der Branche, werden in der Metropolregion hergestellt. Von dort rollen sie in rund 60 Länder weltweit.

 

Besonders mittlere und kleinere Hersteller und Unternehmen, die zum Teil seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt vertreten sind, komplettieren das Bild – unter ihnen Firmen wie z.B. J.G. Schopper, J.A. Huck, Heinrich Bauer, Beluga Spielwaren, Herpa, Teddy Hermann, Feuchtmann, Panland und Undercover sowie Epoch Traumwiesen.

 

Kreative Spielideen, eine hohe Verarbeitungsqualität und geschickte Marketingstrategien zählen zu ihren Erfolgsgaranten. Aus diesem Grund besitzt die Spielzeugindustrie der Region Nürnberg als Zentrum der deutschen Spielwarenbranche das Potenzial für eine erfolgreiche Zukunft. Ein Bild davon kann man sich auf der Spielwarenmesse machen – so wird jedem klar: Nürnberg und Spielzeug gehören einfach zusammen!