01.10.24 – Aktuelle HDE-Umfrage

Handelsunternehmen beklagen Erhöhung der Bürokratielasten

Die bisherigen Maßnahmen der Politik zur Entbürokratisierung kommen bei den Handelsunternehmen in Deutschland nicht an. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter rund 500 Unternehmen der Branche. 97 % sehen sich demnach sogar von einem weiteren Aufbau bürokratischer Pflichten betroffen.

Grafik-rote-Baender.jpeg

Fast alle Händler, die im Rahmen der Umfrage zu Wort kamen, klagen über die Belastungen durch Bürokratie. © stock.adobe.com/retrostar

 

In den vergangene fünf Jahren, so ein Ergebnis der aktuellen HDE-Umfrage, sahen sich 97 % der Befragten Unternehmen mit einem Zuwachs an Bürokratie konfrontiert. Fast zwei Drittel sprechen sogar von einer deutlichen Erhöhung der Lasten. Insgesamt klagten 89 % der Befragten über hohe oder sehr hohe bürokratische Belastungen. Etwas mehr als die Hälfte schreibt die meiste Bürokratie der Bundesebene zu, ein Viertel sieht die EU vorne. Besonders verärgert zeigen sich die Händler über Dokumentationspflichten (74 %) und Berichtspflichten (71 %) und das insbesondere in den Bereichen Personal (77 %) und Steuern (69 %). Die Themen Datenschutzrecht (73 %) und Arbeitsrecht (61 %) stellen der Umfrage zufolge angesichts vieler Vorgaben und Arbeitgeberpflichten oft Hindernisse im Arbeitsalltag von Unternehmen dar.

Der HDE fordert von der Politik mutigere und größere Schritte bei der Entbürokratisierung. Beispiel Arbeitszeit: Diese müsse sich flexibler gestalten lassen. Eine starre tägliche Höchstarbeitszeit passe nicht zu den Anforderungen der digitalisierten Arbeitswelt. Hier sei ein Wechsel hin zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit nötig. Auch die Dokumentationspflichten in diesem Zusammenhang müssten entschlackt werden. Und: Es sei notwendig, die zusätzlichen nationalen Regelungen zur Benennung eines Datenschutzbeauftragten zu streichen, damit EU-weit einheitliche DSGVO-Regeln gelten.

Weitere Artikel zu: