27.03.20 – Corona-Krise
Nachbesserungen dringend nötig
Handelsverbände fordern Änderungen bei den geplanten Maßnahmen in der Corona-Krise – damit die Hilfe nicht zu spät kommt.
„Wir begrüßen die geplanten Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV). „Aber wir sehen weiterhin die Gefahr, dass die Kreditbewilligung durch die Banken zu lange dauert.“
Die Verbände wünschen sich daher von der Regierung, dass sie beim Hilfspaket erheblich nachbessert. „Ansonsten droht „eine Pleitewelle in den deutschen Innenstädten, unter anderem bei alteingesessenen Schuh- und Bekleidungsfilialisten“, heißt es in der Pressemitteilung des HDE. Stefan Genth findet deutliche Worte: „Unter den gegebenen Umständen halten viele Einzelhändler nicht länger als vier Wochen aus.“
Unterstützung für mittelgroße Händler
Bei ungefähr einem Sechstel der Händler handele es sich zudem um mittelgroße Unternehmen, die nicht vom Soforthilfeprogramm der Bunderegierung profitierten. „Sie laufen Gefahr, zwischen den einzelnen Förderprogrammen der Bundesregierung durchzufallen“, so Genth. Auch für solche Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern müsse der Staat deshalb Soforthilfe leisten, indem er beispielsweise die horrenden Mietkosten in deutschen Innenstädten bezuschusst.
Kredite: Beim Ausfallrisiko nachbessern
Die Verbände fordern außerdem größere Erleichterungen für Unternehmen, die einen Kredit bei ihrer Hausbank beantragen. Die Förderbank KfW solle für 100 % des Ausfallrisikos bürgen. Der aktuelle Entwurf der Bundesregierung sieht hingegen vor, dass die KfW nur bis zu 90 % des Kreditrisikos übernimmt, den Rest muss die Hausbank tragen – was bedeutet, dass die Hausbank auch eine Bonitätsprüfung vornehmen muss. Das dauert und sorgt dafür, dass für viele Händler die Hilfe zu spät kommt.