25.02.15 – Fair spielt

Enttäuschende Sozialumfrage

Die jüngste Firmenumfrage von „Fair spielt“ zum Thema „Menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Spielzeug-Industrie“ liefert desolate Ergebnisse.

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Rechtsmittel könnten in Zukunft helfen, die Spielwarenproduktion menschenwürdiger zu gestalten.
Foto: Thorben Wengert_pixelio.de

 

Im vergangenen Jahr führte die Initiative „Fair spielt“ wieder eine Umfrage zu den sozialen Mindeststandards in der Spielwarenproduktion durch. Erneut fiel das Ergebnis dazu sehr enttäuschend aus, so dass ein negatives Fazit gezogen werden musste. Denn von den 256 befragten Firmen gaben lediglich 60 Auskunft über ihre Produktionsumstände. Nur 45% der Spielzeughersteller konnten ein oder mehrere Zertifikate ihrer Fernost-Lieferanten als Nachweis für die Einhaltung der grundlegenden Sozialstandards vorlegen. Die Frage, ob man bereit wäre, sich über den „Icti Care“-Prozess hinaus zur Zahlung existenzsichernder Löhne zu verpflichten, bejahten nur acht Firmen.

„Fair spielt“ kritisiert diesen Mangel an sozialer Eigeninitiative und fordert daher für das International Council of Toy Industries ein rechtliches Instrumentarium, mit dem der Fortschritt des „Icti Care“-Prozesses zur Auditierung chinesischer Betriebe kontrolliert werden soll. Derzeit gibt es hier keinerlei Verpflichtungen oder Sanktionen. Im Zuge dessen wird dem deutschen Branchenverband außerdem vorgeworfen, dem Thema immer weniger Beachtung zu schenken, indem er beispielsweise auf seiner Website keine Übersicht von Firmen mit nachgewiesenen menschenwürdigen Arbeitsbedingungen mehr führt. Eine derartige Liste findet sich hingegen auf der Internet-Präsenz von „Fair spielt“.