01.05.14
Aktiv im Spiel lernen
2007 rief der Frankfurter Verein Mehr Zeit für Kinder gemeinsam mit dem ZNL Transfer Zentrum für Neurowissenschaften und Lernen die Bildungsinitiative «Spielen macht Schule» ins Leben. Diese möchte das klassische Spielen stärken und Kindern das Lernen erleichtern – jetzt wird das Projekt erweitert.
Bis 2021 soll jede Grundschule eine Nachmittagsbetreuung anbieten. Dies bedeutet, dass die Kinder teilweise bis in den späten Nachmittag in einer Einrichtung betreut werden und somit weniger Zeit für außerschulische Hobbies und Aktivitäten haben. «Die Auswirkung dieser Entwicklung ist schwierig für Vereine, Musikschulen aber auch die Spielwarenbranche», so Simone Linden. «Die zentrale Frage lautet, wann haben Mädchen und Jungen Gelegenheit, zu spielen?», so die engagierte Geschäftsführerin des Vereins Mehr Zeit für Kinder (MZfK). Bereits vor acht Jahren sorgte «Spielen macht Schule» dafür, die sinnvolle Beschäftigung mit Unterstützung aller 16 Kultusministerien und zahlreicher Industriepartner im Unterricht zu verankern und entsprechende Produkte der Branche in die Bildungseinrichtungen zu bringen.
Sinnvolle Ausweitung des Projektes
«Nachdem dies so erfolgreich für den schulischen Vormittag gelungen ist, gehen wir jetzt einen Schritt weiter in Richtung Nachmittag, weil die Nachmittagsbetreuung oftmals von anderen Trägern und in anderen Räumlichkeiten stattfindet», erklärt Simone Linden. Im Rahmen von «Spielen macht Schule» setzt MZfK daher in diesem Jahr erstmals ein Projekt speziell für die Ganztags- und Nachmittagsbetreuung um. Zu gewinnen gibt es dabei für die Einrichtungen eines von 100 kostenlosen Paketen. Die Initiatoren setzen dabei auf eine enge Verzahnung mit dem Fachhandel, der als kompetenter und engagierter Pate zur Seite steht: Die Spielekisten, die von industriellen Partnern zur Verfügung gestellt werden, übergeben Einzelhändler von Idee+Spiel und Vedes. Ziel dabei ist, eine langfristige Bildungspartnerschaft aufzubauen. Im Gegensatz zum sensiblen Bereich Schule, ist eine Kooperation zwischen Handel und Einrichtung am Nachmittag möglich, da die Organisation der Betreuung in der Verantwortlichkeit des einzelnen Trägers liegt.
Neben der Nutzung der Spiele in der Einrichtung sollen die Artikel zudem per Ausleihe in die Familien nach Hause verliehen werden, um dort ebenfalls das gemeinsame Miteinander zu stärken und das Interesse für das entsprechende Spielzeug zu wecken – was letztendlich zu Kaufimpulsen führen kann. «Jede Form von Werbung – sei es TV oder Print – ist nicht vergleichbar mit einer tatsächlichen Spielsituation», ist sich Simone Linden über die Sinnhaftigkeit der Aktion sicher.