10.04.18 – HDE
Einführung eines Marktplatz-Monitors
Online-Marktplätze bieten kleinen und mittelständischen Händlern eine unkomplizierte Möglichkeit, am Vertrieb übers World Wide Web teilzuhaben und so ihre Reichweite immens auszudehnen.
Jedoch sind die Händler wirtschaftlich immer abhängiger von marktstarken Plattformen – wie Amazon, das mit dem zugehörigen Marktplatz im vergangenen Jahr fast 50 % des gesamten deutschen Online-Umsatzes ausmachte.
Der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp sieht hier die Gefahr massiver Ungleichgewichte in der Verhandlungsposition: „Mit rasant wachsenden Marktanteilen drohen sich einige wenige Marktplätze als Gatekeeper zwischen Kunden und Händler zu schieben.“ Viele kleinere Händler fühlen sich ungerecht behandelt – beispielsweise durch potenziell missbräuchliche Vertragsklauseln oder unlautere Geschäftspraktiken. Nach aktuellen Erhebungen wurden auch das Entfernen von Produkten und Sperrungen von Accounts ohne Ankündigung oder effektive Möglichkeit zur Anfechtung beklagt. Zudem ist von Diskriminierung und dem Vorzug plattformeigener Produkte in der Platzierung die Rede.
Hilfe für Händler
Mit einem Marktplatz-Monitor möchte der Handelsverband Deutschland dem entgegenwirken. „Der HDE-Marktplatz-Monitor soll dabei helfen, die Einhaltung des bestehenden Rechtsrahmens zu unterstützen und die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen bei strukturellen Benachteiligungen voranzutreiben“, so Tromp. Bei kritischen Praktiken können Händler sich künftig an den HDE wenden. Dieser sammelt die Rückmeldungen vertraulich, wertet sie aus und bringt sie gebündelt in rechtliche und politische Prozesse sowie den Dialog mit Marktplatzbetreibern ein.