„Als Jugendliche habe ich mir schon immer Jobs mit Kundenkontakt gesucht und gemerkt, dass der Einzelhandel ein Berufszweig ist, der mir sehr liegt und ich mich daran erfreue, Kunden zu beraten und ihnen ein schönes Einkaufserlebnis zu bieten“ erzählt Julia Hartfelder. Dieser Neigung ging sie auch nach einem Studium nach und war von 2010 bis März 2020 als Geschäftsführerin des Hamburger Unternehmens Hartfelder Spielzeug tätig.
  
Am 13. November 2020 eröffnete sie dann im nahe gelegenen Henstedt-Ulzburg ihr eigenes Fachhandelsgeschäft „Jumida Spielwaren“. Der Name leitet sich aus den Anfangsbuchstabens ihres Vornamens und der ihrer Töchter ab. Gegründet hat Julia Hartfelder das Geschäft gemeinsam mit Frank Schröder, der die Assistenz der Geschäftsführung übernommen hat. Das Besondere an „Jumida Spielwaren“: Laufkundschaft gibt es so gut wie keine. Das 1150 m² große Geschäft liegt mitten im Gewerbepark Nord im schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg, das eine sehr gute Verkehrsanbindung sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn aufweist. So kann das Fachgeschäft, das Mitglied bei idee+spiel sowie duo schreib & spiel ist, von einem recht großen Einzugsbereich profitieren. Direkte Mitbewerber gibt es nicht vor Ort, ausgenommen Drogeriemärkte, die auch ein kleines Spielwaren-Sortiment führen. Mit den Bereichen Spielwaren, Basteln, Schreiben und Schule aber steht Julia Hartfelder insgesamt konkurrenzlos da.

Kaum ein Wunsch bleibt offen

Auf einer so großen Fläche lässt sich natürlich auch viel unterbringen. Und damit kann Julia Hartfelder durchaus sagen, dass bei ihr eigentlich alles zu finden ist. „Uns ist es wichtig, ein Vollsortiment anzubieten, weshalb alle namenhaften Hersteller bei uns zu finden sind. Bei den Neuheiten und Trends hören wir natürlich gern auf die Vertreter und unsere Kunden“, betont die Geschäftsführerin. Informationen holt sie sich zudem auf Messen. Zu ihren Top-Lieferanten zählt sie Schleich, Lego, Ravensburger, Kosmos und Iden.
  
Das Sortiment wird flexibel an die Nachfrage der kleinen und großen Kunden angepasst. Dabei entscheidet sie nicht allein, sondern legt gemeinsam mit ihren fünf Mitarbeitern fest, welche Produkte sie führen wollen. „Jeder von uns hat jahrelange Spielwaren-Erfahrung und bestellt für seinen Bereich auch eigenständig“, berichtet Hartfelder. „Gemeinsam schauen wir, welche Produkte nicht laufen und streichen diese dann aus unserem Sortiment. So bleibt unser Angebot immer frisch und aktuell. Jeder von uns kann sich einbringen und die Dinge ein- und verkaufen, die er selbst gerne mag.“
  
Saisonales nimmt ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Die Schulanfangs-Aktion lief sehr erfolgreich. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten Julia Hartfelder und ihr Team aber nicht alle saisonalen Themen wie Karneval oder Ostern ausspielen, was sich künftig hoffentlich bald ändert. Genutzt werden wird dafür die Sonderaktionsfläche im Geschäft. Da es nur wenig Laufkundschaft aufgrund der Lage gibt, setzt Julia Hartfelder nur eines der fünf Schaufenster als Werbefläche ein. Alle acht Wochen wird umgestaltet.

Den Kunden zugeneigt

Gerade, weil das Sortiment so groß ist, ist es für die Spielwaren-Händlerin wichtig, die Produkte aus den Bereichen Spielzeug, Kreatives, Schule und Schreiben strukturiert zu präsentieren und den Kunden mit besonders breiten Gängen viel Platz zu bieten. Zu den Kundenservices gehören neben der Fachberatung und den Geburtstagskisten der Einpack- und Bestellservice, eine Rabattkarte sowie ein Versand- und Umtauschservice.
  
Sobald es die Bestimmungen zulassen, werden sie und ihr Team Spieltische aufbauen und einen Mal- und Basteltisch für Kinder und Erwachsene bereitstellen. Den Kunden soll zudem die Möglichkeit gegeben werden, bestimmte Produkte auszuprobieren, zum Beispiel einen ferngesteuerten Helikopter selbst zu fliegen oder auch gar mit einem Aufsitztrecker durch einen Parcours auf dem Parkplatz zu fahren. „Wir sind der Meinung, dass jeglicher Erfolg von den Mitarbeitern abhängt. Umso zufriedener wir als Team arbeiten, desto glücklicher werden unsere Kunden unseren Laden verlassen, uns weiterempfehlen und wiederkommen. Wir als Team versuchen alles gemeinsam zu machen und unsere Kompetenz und jahrelange Erfahrung voll einzubringen“, fasst die Chefin die Geschäftsphilosophie zusammen.

Mit verschiedenen Angeboten durch die Krise

Die Neueröffnung fiel in die Zeit der immer noch andauernden Coronakrise. Als der Laden schließen musste, nutzte das „Jumida“-Team alle Möglichkeiten mit Click & Meet oder Click & Collect aus, um so kurz nach dem Start für Kunden weiterhin da sein zu können. Sehr gut angenommen wurde der Lieferservice.
  
Auch die mehrmonatige Ranzen-Aktion von Januar bis April 2021 fand großen Anklang. Aufgrund der vielen telefonischen Anfragen bestückte Julia Hartfelder das Schaufenster von oben bis unten mit Ranzen für Grund- und weiterführende Schule, sodass die Kunden die Auswahl sehen konnten. Zwar entfiel die klassische Beratung mit Anprobe, dennoch konnte „Jumida Spielwaren“ einen sehr guten Abverkauf verbuchen. Social Media hat noch keinen so großen Stellenwert, aber bei Facebook bewirbt Julia Hartfelder regelmäßig neu eingetroffene Produkte oder stellt thematische Produktwelten zusammen. Ein Einsatz, der sich lohnt und gleichzeitig noch viel Spielraum für Erweiterungen lässt. Man darf gespannt sein, was noch von „Jumida Spielwaren“ zu hören sein wird.