18.02.20 – HDE

Wie wird sich der Handelsumsatz 2020 entwickeln?

Dem aktuellen HDE-Konsumbarometer zufolge sind die Verbraucher weiterhin skeptisch – insgesamt erwartet der Verband für 2020 dennoch ein Umsatzplus.

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Die Verbraucher sind skeptisch und bauen sich ein Finanzpolster für finanziell angespannte Phasen auf – dennoch geht der HDE insgesamt von einem Umsatzplus für 2020 aus. © chaiwat - stock.adobe.com

 

Das HDE-Konsumbarometer verbessert sich im Februar um marginale 0,1 Punkte. Nach dem bisherigen Tiefststand im Januar hat sich die Stimmung der Konsumenten in Deutschland damit erst einmal zumindest nicht weiter verschlechtert.

Jedoch entwickelt sich inbesondere die Anschaffungsneigung negativ. Da viele Verbraucher scheinbar noch skeptisch sind, was die mittelfristige Entwicklung angeht, bauen sie eher ein Finanzpolster auf als viel auszugeben. Deutlich positiver dagegen zeigen sich im Februar die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher.

HDE-Prognose: Umsatzplus in 2020

Dennoch rechnet der HDE damit, dass die Umsätze im Einzelhandel in Deutschland weiter wachsen – das elfte Jahr in Folge. Konkret wird ein Plus von 2,5 % auf rund 557 Mrd. Euro prognostiziert. Eine aktuelle HDE-Umfrage unter 500 Handelsunternehmen aller Größenklassen und Standorte zeigt, dass rund ein Drittel der Händler mit positiven Geschäftserwartungen in das Jahr geht, mit einem schlechteren Verlauf als 2019 rechnen hingegen 30 %.

Besonders gut sind die Erwartungen bei den Unternehmen, die sowohl im stationären Handel als auch im Online-Bereich aktiv sind. Alles in allem sieht der HDE den Online-Handel als Wachstumtreiber, ihm sagt man einen Umsatz von 63 Mrd. Euro voraus – das entspricht einer Umsatzsteigerung von rund 9 %.

Rettung für stationären Handel gefordert

Daten aus dem HDE-Standort-Monitor 2020 zeigen, dass die Kunden seltener in den stationären Handel zum Einkaufen gehen und dafür mehr Geld im Internet ausgeben. In der Folge verlor der stationäre Einzelhandel seit 2010 39.000 Standorte. „Damit geraten ganze Innenstädte in Schieflage. Händler, Politik und Gesellschaft sind gefordert, die Innenstädte zu retten und müssen an einem Strang ziehen“, findet HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Dafür sei eine gut ausgebaute Infrastruktur wie Straßen, Fahrradwege und öffentlicher Personennahverkehr, um die Erreichbarkeit der Stadtzentren sicherzustellen, wichtig. Außerdem fordert der Handel verlässlichere Regeln für die Sonntagsöffnung, um mit Events die Kunden für einen Innenstadtbummel begeistern zu können. Genth: „Wenn der Handel stirbt, sterben Stadtzentren und damit ein Stück Heimat.“

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