das spielzeug: Laut npdgroup Deutschland galt Kosmos 2019 als umsatzstärkster Verlag im Bereich Familien- und Erwachsenenspiele. Können Sie schon abschätzen, ob Sie auch 2020 die Poleposition in dieser Kategorie erreichen werden?

Matthias Kienzle: Trotz Ausnahmesituation Corona gehen wir auch weiterhin von einer guten Marktentwicklung aus. Die Poleposition zu erreichen ist nicht unsere Priorität oder Zielsetzung. Unsere Mission ist es, unseren Kunden wertvolle Lebensmomente, Freude, Intensität und Gemeinsamkeit zu schenken. Aktuell erhalten wir dafür eine hohe Nachfrage, was uns natürlich sehr freut!

das spielzeug: Das „Spiel des Jahres“ wurde in diesem Jahr zum 42. Mal verliehen, das „Kennerspiel des Jahres“ zum zehnten Mal. Fast jedes Jahr ist Kosmos mit einem oder mehreren Titeln im Rennen und war bereits mehrfach erfolgreich. Was bedeuten Ihnen die zahlreichen Auszeichnungen?

Heiko Windfelder: Für unsere Redaktion ist das ein wichtiges Feedback und zugleich auch eine große Motivation für ihre Arbeit. Wir haben uns ja der Strategie verschrieben, mit einem gestrafften Programm unsere Spiele auch entsprechend sorgfältig redaktionell zu betreuen. Das mit der Straffung gelingt zugegebenermaßen nicht immer, weil alleine schon Marken wie „Catan“, „Exit“, „Andor“ oder „Ubongo“ Jahr für Jahr weiterentwickelt werden und wir daneben auch Neuheiten wie „My City“ oder „Die Crew“ in unser Programm aufnehmen und aufbauen wollen. Neben der Fortführung der Marken halten wir also intensiv Ausschau nach neuen innovativen Spielideen, und manchmal haben wir das immer auch nötige Glück, in den Nominierungen zu landen.

Matthias Kienzle: Die Auszeichnung ist natürlich auch eine tolle Unterstützung für unsere Marketing- und Vertriebsstrategie, da sie eine wichtige Orientierung für unsere Kunden bietet. Daneben ist es auch eine Bestätigung für uns, dass wir es immer wieder schaffen, unser Tun in allen Geschäftsbereichen auf unsere oben erwähnte Mission auszurichten: mit qualitativ hochwertigen Spielen den Menschen wertvolle, gemeinsame Momente zu schenken. Dass auch eine unabhängige Jury die Qualität unserer Spiele immer wieder bestätigt, ist für uns eine tolle Ermutigung, diesen Weg weiter zu gehen.

das spielzeug: Inwieweit tragen ausgezeichnete Spiele wie z. B. die Titel „Spiel des Jahres“, „Kennerspiel des Jahres“ oder „Kinderspiel des Jahres“ zum Erfolg bei?

Heiko Windfelder: Die Auszeichnung oder auch Nominierung ist natürlich ein großer Schub für die jeweiligen Spiele.

das spielzeug: Ihr Erfolgstitel „Catan“, der vor 25 Jahren zum „Spiel des Jahres“ gewählt wurde, feiert in 2020 Jubiläum. Welche Aktionen sind hierzu geplant?

Matthias Kienzle: Im Jubiläumsjahr von „Catan“ haben wir uns einiges einfallen lassen und zünden nach und nach ein großes, aufmerksamkeitsstarkes Feuerwerk. Neben speziellen Produkten, wie der „Catan Jubiläumsbox“, planen wir eine große Mediakampagne im vierten Quartal, reichweitenstarke PR-Events wie die Eröffnung eines fast 10.000 m² großen „Catan“-Blumenfeldes und daneben viele kleinere Events, mit denen wir die Menschen dort abholen, wo sie gerade sind. Diese finden nicht nur analog, sondern zum Teil auch digital statt, sodass wir viele unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.

das spielzeug: Welche Trends sehen Sie aktuell bei Spielen?

Heiko Windfelder: Man wagt es ja kaum noch zu sagen: „Exit“- und „Escape“-Spiele stehen nach wie vor sehr im Fokus; damit verbunden sind aber kooperative Spiele generell äußerst gefragt. Auch Krimithemen und Spiele mit Mystery-Elementen entern die Spielebretter und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Und wir werden sehen, ob mit „My City“ auch das Thema Legacyspiel eine noch breitere Resonanz findet.