18.05.20 – Interview mit Jörg Schmale

Blick auf europäische Kernländer

Trotz der Coronakrise laufen in Köln die Vorbereitungen zur 60. Ausgabe der Kind + Jugend. Director Jörg Schmale berichtet, wie der aktuelle Planungsstand aussieht.

 

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Jörg Schmale © Koelnmesse

 
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Die Koelnmesse bereitet sich mit einem umfassenden Konzept auf die Kind + Jugend vor – volle Gänge wird es nicht geben. © Koelnmesse

 

das spielzeug: Herr Schmale, wie stehen die Chancen, dass die Koelnmesse die Kind + Jugend wie geplant im September ausrichtet? Wie viel Planungssicherheit können Sie den Ausstellern geben?

 Jörg Schmale: „Wir können Ausstellern und Besuchern die Sicherheit geben, dass wir von unserer Seite alles tun, um die Veranstaltung gut organisiert und ausgerichtet auf die aktuelle Situation zu realisieren. Entscheidungen im Hinblick auf Reisefreiheit und Grenzöffnungen obliegen aber der Politik, und diese hält die Infektionszahlen im Blick. Planungssicherheit können wir zum jetzigen Zeitpunkt also nicht geben. Aber die Koelnmesse setzt sich zusammen mit den anderen deutschen und internationalen Messeveranstaltern dafür ein, dass Fachmessen – so wie die Kind + Jugend – unter Einhaltung strikter Hygiene- und Abstandsregeln stattfinden können. Das Land NRW ist dabei Vorreiter, und wir sind in guten Gesprächen mit den Verantwortlichen in Düsseldorf und natürlich auch in Köln.“

das spielzeug: Die Kind + Jugend ist eine sehr internationale Messe, aber viele Aussteller und Besucher aus dem Ausland wissen aktuell nicht, ob sie kommen können. Wie gehen Sie vor, um den internationalen Charakter zu halten? Welche Ideen und Konzepte gibt es alternativ?

Jörg Schmale: „Wir richten unseren Blick vor allem auf die europäischen Kernländer. Deutschland liegt ja in der Mitte Europas und ist von vielen Orten aus gut zu erreichen. Wenn Fachmessen durchgeführt werden dürfen, wofür wir uns sehr einsetzen, dann sollte es möglich sein, nach Köln zu kommen. Wir möchten in eine gewisse Normalität zurückkommen. Alternativ arbeiten wir vor allem an digitalen Konzepten, Community-Lösungen und Networking-Ideen.“

das spielzeug: Wenn die Messe stattfindet: Mit welchen Einschränkungen müssten Aussteller und Fachbesucher rechnen?

Jörg Schmale: „Wir werden alles tun, um die gültigen Abstandsregeln und Hygienevorschriften anzuwenden. Die Gesundheit der Aussteller und Besucher, aber auch unserer Mitarbeiter und Dienstleister, steht im Mittelpunkt unserer Maßnahmen. Eine großzügige, auf die Einhaltung der nötigen Distanz ausgerichtete Hallenaufplanung, Hygienestationen, regelmäßige Reinigung und Desinfizierung der Verkehrsflächen, entzerrende Wegeführung schon vom Parkplatz an, umfassende Vorregistrierung usw. sind einige der Maßnahmen, die derzeit erarbeitet werden. Standpartys und das beliebte ,After-Seven-Event' müssen wir leider streichen. Es wird eine Arbeitsmesse werden, sehr pur, fast wie in den Anfängen des Messewesens.“

das spielzeug: Fassen Sie eine Verschiebung ins Auge, wenn der Termin nicht gehalten werden kann, oder müsste die Kind + Jugend 2020 ganz ausfallen?

Jörg Schmale: „Wir arbeiten mit unterschiedlichen Ideenansätzen. Es hängt viel davon ab, wie die Terminsituation sich insgesamt entwickelt. Schon jetzt ist der Messekalender des nächsten Jahres durch Verschiebungen unter Druck. Eine Verschiebung muss darüber hinaus zum Innovationsrhythmus der Branche passen. Fest steht, dass wir eine solche Entscheidung immer erst nach Rücksprache mit der Branche treffen würden.“