2354 Aussteller aus 68 Ländern – und damit 10 % mehr als im letzten Jahr – nutzten die Gelegenheit, ihre Neuheiten einem internationalen Publikum zu präsentieren. 13 Produktgruppen in 18 Hallen standen zum Entdecken bereit. Diese Chance nutzten an den fünf Messetagen insgesamt 57.000 Besucher aus 125 Nationen, nur unmerklich weniger als im Vorjahr, wo 58.000 Händler und Einkäufer aus 128 Ländern anwesend waren. Laut Christian Ulrich, dem Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, konnte China als einer der wichtigsten Konsummärkte wieder an das sehr hohe Niveau vor der Pandemie anknüpfen. Zudem haben zentralasiatische Gebiete wie Kasachstan und die Ukraine eine Dynamik entwickelt, die teilweise den Wegfall von Russland kompensieren. Auch die USA, die bereits im letzten Jahr einen großen Zuspruch verbucht hatten, befinden sich unter den Top-10 der Besucherländer.

Im Gespräch mit das spielzeug bestätigten uns zahlreiche Aussteller unseren Eindruck, dass Mittwoch und Donnerstag die besucherstärksten Tage waren. Der Dienstag, an dem erstmals auch der PressDay stattgefunden hat, war hingegen vergleichsweise ruhig. Hierfür waren wohl mehrere Faktoren – z. B. der erst kurz vorher beendete Bahnstreik und die noch parallel laufende Ambiente, Christmasworld und Creativeworld in Frankfurt – ausschlaggebend.

Top-Thema Kidults

An einem Thema kam kein Besucher vorbei. Viele Hersteller präsentierten speziell für sogenannte Kidults passende Produkte. Die Spielwarenmesse fokussierte mit der neuen Sonderfläche „Life’s a Playground – Toys for Kidsters, Kidults & Co.“, einer internationalen Studie und Expertenvorträgen die Zielgruppe der Erwachsenen, um dem Handel zukunftsträchtige Anregungen zu bieten. „Namhafte Aussteller wie Mattel haben ‘Kidults“ groß aufgegriffen. Aber auch die Marktzahlen des Marktforschungsunternehmens Circana belegen, dass wir den Zeitgeist getroffen haben“, betont Christian Ulrich.

Sebastian Trischler, VP und Country Manager Mattel DACH, kommentiert: „Die Kidult-Bewegung hat einen rasanten Aufschwung erlebt und Mattel war einer der ersten Anbieter in diesem Bereich, der ein Mehrgenerationenportfolio aufgebaut hat und auch bei erwachsenen Fans Anklang findet.“

Ausgezeichnete Produkte im Fokus

Einen Hinweis, was angesagt ist, geben auch stets die mit einem ToyAward ausgezeichneten Produkte. Eine kreative Spielidee, großes Erfolgspotenzial und eine hohe qualitative Verarbeitung: All das vereinen die sechs Neuheiten, die am zweiten Tag der Spielwarenmesse mit dem begehrten ToyAward geehrt wurden. In der Kategorie Baby & Infant siegte Haba mit den Basic Building Blocks – Multicolored. Den ersten Platz bei PreSchool belegte das Bauspiel Stix von Oppi, während Kosmos das Segment SchoolKids mit dem Adventure Puzzle – Das Licht im Zauberwald für sich entschied. Im Bereich Teenager & Adults gewannen die Miniaturspiele Tetris & Pac Man Arcade in a Tin von Fizz Creations. Hoppstar setzte sich bei Startup mit Artist durch. Im Segment Sustainability wurde das Feber Recycle Eco House von Famosa by Giochi Preziosi ausgezeichnet.

Ausgelassene Stimmung

Nicht nur bei den Firmen, die sich über einen ToyAward freuen durften, herrschte gute Laune. Eine positive Grundstimmung lobte auch Vedes-Vorstand Julia Graeber: „Die Spielwarenmesse ist eine lebendige Plattform für den intensiven Austausch – ein regelrechtes Klassentreffen, das die Herzlichkeit und Zusammengehörigkeit unserer Branche widerspiegelt.“ Mittelständische Einzelhändler waren an allen fünf Messetagen genauso vertreten wie führende Handelskonzerne – darunter z. B. Auchan, Amazon, Costco, Müller, Target, Smyths Toys und Walmart.

 Zahlreich zelebrierte man z. B. den 110. Geburtstag von „Mensch ärgere Dich nicht!“ am Schmidt Spiele-Stand. Gefeiert wurde in nahezu jeder Halle. Denn viele weitere starke Marken wie Smoby, Eichhorn, Majorette und beliebte Lizenzen, darunter Barbie, Monchichi oder Hello Kitty, haben in diesem Jahr runden Geburtstag. Bei Ravensburger stand der 50. Geburtstag des blauen Dreiecks im Fokus. Ebenfalls den 50. Geburtstag feierte man bei Playmobil – der Anfang zahlreicher Aktionen, die im Jubiläumsjahr geplant sind. Bahri Kurter, Vorstand Playmobil, äußerte sich dazu wie folgt: „2024 feiern wir 50 Jahre Playmobil! Unser diesjähriger Auftritt auf der Spielwarenmesse war der Startschuss für ein ereignisreiches Jubiläumsjahr. Wir konnten die Messe erfolgreich nutzen, um Fachbesuchern, Partnern und Konsumenten einen ersten Einblick in Highlights zu geben, die 2024 geplant sind.“

Umfangreiches Rahmenprogramm

Als Anlaufstelle für alle Themen rund ums Lizenzgeschäft diente die neue LicenseLounge. In Kooperation mit der Brandmate, Licensing International und dem Licensing Magazine hatte sie in Halle 12.0 ihren Platz und umfasste eine Networking-Area sowie die LicenseTalks, die sowohl „alten Hasen“ als auch Einsteigern von Dienstag bis Donnerstag Lizenz-Know-how anschaulich vermittelten. Insgesamt 22 Vorträge zu aktuellem Handelswissen hatte das Toy Business Forum in Halle 3A parat. Täglich von jeweils 13 bis 16 Uhr referieren Experten zu den Themen „Kidults“, „Nachhaltigkeit“, „Trends“, „Online-Marketing“, „Digitalisierung“ und „KI“.

Erfolgreich gestaltete sich der zweite Open Day, zu dem am Samstag 3200 Endverbraucher in die Modellbahnhalle strömten. „Mit ihrer Vielfalt, einem umfangreichen Rahmenprogramm und dem einzigartigen Service zeigte die Spielwarenmesse auch in diesem Jahr, dass sie nach wie vor der internationale Treffpunkt der Branche ist. Der ‘Spirit of Play‘ war überall spürbar“, resümiert Florian Sieber, CEO der Simba Dickie Group. Das würde ein Großteil der Aussteller wohl ebenfalls unterschreiben. Denn 84 % der Aussteller (2023: 83 %) planen eine erneute Teilnahme an der Spielwarenmesse. Die nächste Gelegenheit haben sie dann bei der 74. Ausgabe, die von Dienstag, dem 28. Januar bis Samstag, dem 1. Februar 2025 stattfinden wird.

Highlights in Bildern

Auch wir von das spielzeug waren an allen Messetagen vor Ort. Zahlreiche Impressionen finden Sie auf unserer Website #Spielwarenmesse und auf unseren Social Media-Kanälen Instagram und LinkedIn.