07.06.18 – Interview mit Kerstin Kottke, Kosmos

Experimentierkästen für die Kleinsten

Kerstin Kottke ist Produktmanagerin bei Kosmos. Im Interview spricht sie über pädagogisch wertvolle Inhalte für Kindergartenkinder.

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Bei Kosmos ist Kerstin Kottke für Experimentierkästen zuständig, die bereits Kindergartenkinder begeistern.

 

Frau Kottke, Sie sind bei Kosmos die Expertin, was Experimentierkästen für die Kindergartenzeit betrifft. Heutzutage lernen viele Kinder oft schon im Kindergarten die erste Fremdsprache und sollen bestmöglich auf eine erfolgreiche Karriere vorbereitet werden. Ist es da nicht zu früh, sie auch noch zu Naturwissenschaftlern zu erziehen?

 Kottke: Kinder haben von Natur aus den Drang, ihre Umwelt zu erforschen. Sie möchten die Welt mit allen Sinnen entdecken! Deshalb ist es wichtig, die Möglichkeit dafür zu schaffen, dass Kinder vielfältige Erfahrungen machen können. Und zwar in ihrem eigenen Tempo, denn das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht! Wenn ein Kind selbst wählen kann, womit es sich beschäftigen möchte, wird es mit Begeisterung bei der Sache sein. Im Vorschulalter findet das Lernen übrigens beim Spielen statt: Was für Erwachsene „nur“ wie ein Spiel aussieht, bedeutet für das Kind Lernen im besten Sinne.

 Wie unterscheiden sich Schulkinder und Kindergartenkinder in ihrem Experimentierverhalten?

 Kottke: Größere Kinder können lesen und selbstständig mit Anleitungstexten arbeiten. Auch ihre Konzentrationsspanne ist schon länger. Bei kleineren Kindern sind andere Methoden erforderlich, die wir auch in unseren Experimentierkästen einsetzen: Die Anleitung kann zum Beispiel Schritt für Schritt in bunten Bildern dargestellt sein. Oder es gibt eine Vorlesegeschichte, die immer wieder Anstöße zum Experimentieren und Bauen gibt. Eine weitere, sehr kindgerechte Möglichkeit ist es, attraktives und vielseitiges Material zur Verfügung zu stellen, mit dem das Kind frei experimentieren kann. Die Anleitung liefert in diesem Fall Hintergründe und Anregungen für Eltern und ErzieherInnen – wie in „Mein erstes Forscher-Set“.

 Während unsere Experimentierkästen für Schulkinder zum Teil auch klassischen Schuldisziplinen zugeordnet werden können, spielen bei Kleinkindern eher übergeordnete Entwicklungsfelder eine Rolle – wie Körper, Sinne, Sprache, Denken. Dazu gehören zum Beispiel Bewegung und Erlebnisse in der Natur, feinmotorisches Geschick oder Wahrnehmung und Konzentration.

 Wie können Eltern und ErzieherInnen ihre Kinder bestmöglich beim Experimentieren unterstützen?

 Kottke: Indem sie ein anregendes, abwechslungsreiches Umfeld anbieten, in dem das Kind eigene Erfahrungen sammeln kann. Dazu gehört auch ein ungestörter Ort, genügend Zeit und ganz besonders: Interesse zu zeigen und für das Kind da zu sein, wenn es Hilfe einfordert.

 Eltern und ErzieherInnen merken schnell, was dem Kind Spaß macht und wofür es sich gerade interessiert. Daran können sie anknüpfen und es ganz individuell unterstützen – denn jedes Kind ist anders, und das ist gut so!

 

Neugierig geworden? Hier geht es zu unserer Produktmeldung über die Experimentierkästen.