25.09.23 – Trend Check Handel des ECC Köln

Amazon bestimmt Konsumverhalten

Platzhirsch Amazon ist für viele die erste Anlaufstelle, wenn es um Onlinekäufe geht. Sein Einfluss strahlt auch in den stationären Handel hinein, wie der aktuelle Trend Check Handel des ECC Köln zeigt.

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Amazon ist nach wie vor die erste Anlaufstelle, wenn es um Onlinekäufe geht. © Sundry Photography / stock.adobe.com

 
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Rund einem Drittel aller stationären Käufe geht eine Informationssuche auf Amazon voraus. © ECC Köln

 

Egal ob Fashion, Möbel oder Elektronik: Das Marktplatzgeschäft im Netz boomt. 73 % der Konsumenten empfinden Marktplätze als einfachen und bequemen Anlaufpunkt für Onlinekäufe. Der amerikanische Marktplatzriese Amazon ist für viele die erste Anlaufstelle – weit vor anderen etablierten Marktplätzen (eBay, Zalando und Co.), lokalen Marktplätzen oder neuen Anbietern mit Ware aus Asien wie Wish, Temu oder AliExpress. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der neue Trend Check Handel Vol. 8 des ECC Köln, der neben der aktuellen Konsumeinstellung bzw. -zurückhaltung den Status quo des Online-Marktplatzgeschäftes in Deutschland untersucht.

Amazons Marktmacht

Bevor ein Produkt gekauft wird, holen Konsumenten verschiedenste Informationen ein. Und egal, ob schlussendlich im Geschäft oder online gekauft wird: Amazon ist vor einem Kauf die Informationsquelle Nummer eins. Rund einem Drittel aller stationären Käufe geht eine Informationssuche auf Amazon voraus. Bei Onlinekäufen ist es sogar jeder zweite Kauf.

Wäre Amazon als Kaufkanal nicht mehr verfügbar, würden 20 % der Konsumenten in der Folge weniger kaufen. 2019 war dieser Wert mit 10 % gerade erst zweistellig. Umso mehr profitierten vor vier Jahren von einem hypothetischen Wegfall von Amazon andere Onlineshops: 61 % gaben damals an, alternativ woanders im Netz kaufen zu wollen – heute ist es noch jeder Zweite (55 %). Den Wechsel in den stationären Handel würde ein Viertel (26 %) der Befragten als Alternative zu Amazon erwägen – auch dieser Wert fiel leicht im Vergleich zu 2019 (29 %).

Skepsis gegenüber Wish, Shein und Temu

Anbieter wie Wish, Shein oder Temu stellen (noch) keine Konkurrenz für Amazon dar. Auch wenn die Nutzerzahlen steigen, überwiegt noch die Skepsis: 41 % der Konsumenten geben an, niemals bei Marktplätzen mit günstigen Waren aus Asien einkaufen zu wollen. Die beliebtesten Online-Marktplätze bleiben die bekannten Namen Amazon, eBay und Otto. Aber: Der neue Player Temu ist mit seinem Gamification-Ansatz erfolgreich und hat bei der regelmäßigen, monatlichen Bestellung bereits eBay und Otto überholt.

Über den Trend Check Handel

Mit dem „Trend Check Handel“ analysiert das ECC Köln in Zusammenarbeit mit Salesforce regelmäßig bevölkerungsrepräsentativ das Stimmungsbild zum Konsumverhalten in Deutschland. Für die vorliegende achte Befragungswelle wurden Ende Juli 2023 rund 500 Konsumenten in einer repräsentativen Onlinebefragung zu ihrem Einkaufsverhalten vor dem Hintergrund aktueller Krisen, Konsumtrends und zur Konsumstimmung befragt.

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