01.02.21 – Weihnachtsgeschäft 2020

(Digitaler) Serviceausbau im Lockdown

Der zweite Lockdown kam für viele Händler überraschend. Welche Maßnahmen der Handel zur Rettung des Weihnachtsgeschäftes ergriffen hat, zeigt eine neue Studie des ECC Köln.

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Viele Händler erreichten ihre Kundschaft im Weihnachtslockdown über Services wie Click & Collect, Online-Shops, virtuelle Beratungen und den Vertrieb über soziale Medien. © imtmphoto/stock.adobe.com

 

Das Weihnachtsgeschäft 2020 war für viele stationäre Händler eine große Herausforderung. Wer nicht schnell mittels individueller Services oder dem Ausbau des Online-Kanals reagiert hat, der wird es schwer gehabt haben. „Es war und bleibt ein harter Winter für den deutschen Handel. Die Umsatzeinbrüche auf der Fläche konnten nur zu einem geringen Teil über den Online-Kanal kompensiert werden“, so Mailin Schmelter, stellvertretende Bereichsleitung am ECC Köln, zu den Ergebnissen der neuen „ECC Paymentstudie Vol. 25“.

Verlagerung des Weihnachtsgeschäftes ins Netz

Bei 40 % der befragten Händler ist das Weihnachtsgeschäft durch den harten Lockdown fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Insbesondere der stationäre Handel hat unter der lockdownbedingten Schließung gelitten. So geben 63 % der Händler an, der Umsatz im stationären Geschäft habe sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Gleichzeitig stiegen aus Händlersicht die Umsätze in Online-Shops (43 %) oder auf Online-Marktplätzen (48 %). So verzeichnet insgesamt immer noch knapp jeder vierte Händler ein Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft 2020 (24 %).

Serviceausbau als Hoffnungsträger

Für 46 % der Händler kam der erneute harte Lockdown überraschend. Dennoch haben über die Hälfte der stationär tätigen Händler (57 %) über verschiedene Wege versucht, das Weihnachtsgeschäft weiter anzukurbeln. Services wie Click & Collect (44 %) sowie Lieferungen nach Hause (37 %) wurden dabei am häufigsten eingerichtet. Aber auch die Erweiterung des bestehenden Online-Angebotes (35 %) sowie virtuelle Beratungen (29 %) und der Vertrieb über soziale Medien (29 %) wurden von Händlern vorangetrieben.

Unterschiedliche Nutzung der Lockdownzeit

Der Lockdown mit Start am 16. Dezember 2020 war für viele Händler mit stationärem Geschäft ein Startschuss, die eigene Online-Präsenz zu verbessern. So haben 41 % der stationär tätigen Händler die Zeit genutzt, ihren Online-Shop zu optimieren bzw. auszubauen (33 %). Zeitgleich hat etwa jeder zweite Händler die Zeit des Lockdowns mit Aufräumarbeiten im Lager (51 %) oder der Pflege von Stammdaten (42 %) verbracht. Der Ausbau des Online-Kanals ist also trotz Digitalisierungsdruck noch immer eine Frage der Priorisierung.

Über die Studie

Für die „ECC Paymentstudie Vol. 25“ hat das ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Malte Krüger 2000 deutsche Konsumenten im Januar 2021 befragt. Darüber hinaus wurde zeitgleich eine Umfrage unter 242 überwiegend kleinen und mittelständischen Händlern (47 % Online Pure Player, 53 % Multi-Channel-Händler) durchgeführt. Experteninterviews ergänzten die Befragung.