18.11.25 – Fachgeschäft des Monats
Große Fläche, umfangreiche Sortimente
Seit über neun Jahrzehnten ist „Hobauer“ eine Größe in Forchheim. Der Spielzeughändler hat sich vom Holzspielwarenladen zum modernen Fachgeschäft für Spiel, Freizeit und Familie entwickelt. Aktuell sitzt Geschäftsführer Ceyhan Bediroglu am Ruder.
Schon von der Autobahn aus ist das blaue Gebäude mit den bunten Buchstaben gut zu sehen. „Hobauer” steht dort – markant, mitten im Industriegebiet von Forchheim. Jahrelang bin ich auf dem Weg zur Arbeit daran vorbeigefahren; heute halte ich zum ersten Mal davor.
Drinnen empfängt mich der „größte Legami-Shop Deutschlands“, wie Geschäftsführer Ceyhan Bediroglu stolz sagt. Und tatsächlich: Auf mehreren Regalen reihen sich Notizbücher, Stifte, Accessoires und kleine Geschenkideen dicht an dicht. Gleich zu Beginn fällt mir eine Mutter auf, die sich an der imposanten Treppe von ihrem Sohn verabschiedet: „Wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier. Viel Spaß!”
Vom Holzspielzeug zum modernen Fachhandel
„Hobauer“ ist weit mehr als ein Spielwarengeschäft. Auf rund 3.000 m² Verkaufsfläche, verteilt über zwei Etagen, erwartet die Besucher ein vielfältiges Sortiment, das von Spielwaren über Babyartikel bis hin zu Bastelbedarf, Textilien und Geschenkideen reicht. Rund 40 Mitarbeiter kümmern sich um Beratung, Warenpräsentation und Service.
Was einst als kleines Holzspielwarengeschäft in der Sattlertorstraße begann, hat sich über Generationen hinweg zu einem modernen Fachhandelsunternehmen entwickelt. Mehrmals zog „Hobauer“ innerhalb der Stadt um – vom Forchheimer Paradeplatz über die Hauptstraße bis in die Daimlerstraße. Seit einigen Jahren befindet sich das Geschäft nun in der Boschstraße – mit idealer Anbindung an den ÖPNV und zahlreichen kostenlosen Parkplätzen direkt vor der Tür.
„Unsere Kunden kommen gezielt zu uns – wegen der großen Auswahl, der persönlichen, guten Beratung und dem super Service“, erklärt Ceyhan Bediroglu. Der studierte Betriebswirt leitet das Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Einzelhandel. Seine drei Kinder dürfen viele Neuheiten selbst ausprobieren – ein praktischer Nebeneffekt und authentischer Praxistest zugleich.
Klare Strukturen sorgen für Überblick
Im Erdgeschoss von „Hobauer“ sind die Sortimente klar gegliedert: Hier finden sich neben dem Legami-Shop weitere Schreibwaren, Bastel- und Kreativbedarf, Textilien bis Größe 176, Geschenkartikel, Babyschalen, Kinderwagen, Windeltorten und (Hand-)Taschen. Im Obergeschoss öffnen sich thematische Nischen: Von Lego, Playmobil und Ravensburger bis hin zu Brettspielen, Büchern und Schulranzen gibt es hier Spielwaren für jedes Alter.
„Alle Brettspiele in unserem Sortiment kann man direkt im Laden anspielen“, betont Ceyhan Bediroglu. Besonders im Ranzenbereich setzt „Hobauer“ auf individuelle Beratung. Termine sind spontan oder auf Vereinbarung möglich. „Wir achten darauf, dass sich Kunden gut zurechtfinden und immer wieder Neues entdecken können“, sagt der Geschäftsführer. Das zeigt sich auch in der Gestaltung: An den Kopfseiten der Regale finden sich Aufsteller, Vitrinen und Aktionsflächen, die Besonderheiten und Neuheiten zeigen und zum Ausprobieren einladen.
Einkauf mit Konzept und Bauchgefühl
Als Mitglied der Vedes profitiert „Hobauer“ von starker Markenpräsenz, verlässt sich jedoch gleichzeitig auf Eigeninitiative. Beim Einkauf legt Ceyhan Bediroglu großen Wert auf Qualität, Markenvertrauen und Trends – aber auch auf Intuition. „Viele Produkte wählen wir aus, weil wir selbst begeistert davon sind“, erzählt er. „Wichtig ist, dass das Sortiment Freude vermittelt – vom Schulkind bis zum Erwachsenen.“ Die Zusammenarbeit mit den Herstellern beschreibt der Geschäftsführer als „partnerschaftlich und zuverlässig“. Kurze Wege und persönliche Kontakte sind ihm wichtig, auch wenn er sich manchmal flexiblere Lieferzeiten wünscht.
Saisonale Themen als Erfolgsfaktor
Saisonale Themen spielen bei „Hobauer“ eine zentrale Rolle: Schulanfang, Karneval, Ostern, Sommer, Halloween, Muttertag und natürlich Weihnachten – all das wird im Geschäft sichtbar. „Solche Themen bringen Leben in den Laden und machen unseren Beruf so abwechslungsreich“, sagt Ceyhan Bediroglu.
Einen hohen Stellenwert haben auch die Schaufenster: Bei der Größe des Gebäudes sind sie eine Bühne, wie Ceyhan Bediroglu es nennt: „Hier wollen wir Emotionen wecken.“ Ein externer Dekorateur gestaltet die Fenster monatlich neu – inspiriert von Saison, Aktionen oder aktuellen Themen. Außerdem verwendet „Hobauer” seine imposante Fassade als Werbefläche: Hier hängen große Plakate, die auf den „Monatsknaller“ hinweisen, ebenso wie auf die Schulranzenberatung oder den Onlineshop.
Nähe zum Kunden – digital und persönlich
Für die Kundenbindung nutzt „Hobauer“ Nähe, Kreativität und kleine Erlebnisse. Basteltage gehören ebenso dazu wie Gewinnspiele. „Bei unseren Basteltagen denkt sich eine Mitarbeiterin ein Thema aus, etwa Herbst oder Weihnachten. Mitmachen kann jeder, der Lust hat; bezahlt wird nur das Material.“ Rund fünfzehn Kinder nehmen regelmäßig teil.
Auch Geschenk- und Geburtstische erfreuen sich großer Beliebtheit: Werdende Eltern oder Geburtstagskinder wählen aus, was sie sich wünschen; Freunde und Verwandte können daraus passende Geschenke aussuchen. Ein weiterer Service ist die digitale Schulanfangsbestellung: Eltern schicken einfach ein Foto der Materialliste per WhatsApp und das „Hobauer“-Team stellt die benötigten Artikel zusammen – häufig zur Abholung noch am selben Tag.
Für Stammkunden lohnt sich zudem die hauseigene Bonuskarte. Sie bietet fünf Prozent Quartalsbonus, speichert Einkäufe digital und informiert als erstes über Aktionen und Neuheiten. „Die Karte ist kostenlos und wird sehr gut angenommen“, berichtet Ceyhan Bediroglu.
Social Media und Erfolgsrezept
Auch online ist „Hobauer“ aktiv. Eine Mitarbeiterin betreut die Social-Media-Kanäle auf Instagram und Facebook. Dort zeigt sie Neuheiten, Schaufensterdekorationen und Geschenkideen. „Wir möchten unseren Kunden damit Inspiration bieten und gleichzeitig nahbar bleiben”, so der Geschäftsführer.
Auf die Frage nach dem Erfolgsrezept antwortet Ceyhan Bediroglu: „Echte Nähe zum Kunden. Wir nehmen uns Zeit, hören zu und beraten ehrlich.“ Dazu komme eine liebevolle Präsentation und ein Sortiment, das man nicht überall findet. Inspiration holen er und sein Team sich auf Fachmessen – allen voran der Spielwarenmesse in Nürnberg –, über Herstellerinformationen, den Verband und nicht zuletzt über Kundenwünsche.
Natürlich sieht Ceyhan Bediroglu auch die Herausforderungen der Branche: verändertes Einkaufsverhalten, steigende Kosten, Lieferkettenprobleme. Dennoch blickt er optimistisch nach vorn: „Der stationäre Handel hat Zukunft, wenn er emotional, serviceorientiert und persönlich bleibt.“




