Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin Exner ist Direktor des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn. Auf Bitte von Fielmann und dem HDE (Handelsverband Deutschland) ist er der Frage nachgegangen, wie Einzelhändler in Zeiten der Coronavirus-Pandemie einen hygienischen Betrieb garantieren können. In einem wissenschaftlichen Gutachten hat er die Ergebnisse seiner umfangreichen Risikoanalyse festgehalten, zudem wird eine Zusammenfassung der notwendigen Hygienemaßnahmen in einer Informationsgrafik dargestellt.

Die schrittweise Rücknahme von Distanzierungsmaßnahmen ohne einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen zu meistern, ist Prof. Dr. Exner zufolge eine große Herausforderung. Möglich sei dies nur bei „konsequenter Einhaltung der hygienischen Anforderungen“. Mithilfe von angemessenen Vorkehrungen, darunter die Schulung der Mitarbeiter, das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen sowie Flächen- und Gerätereinigung bzw. -desinfektion, sei es aber möglich, das Infektionsrisiko auch im Einzelhandel konsequent zu minimieren.

Marc Fielmann, der Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG, erklärt, dass die Standards zunächst für augenoptische Fachgeschäfte und Hörakustik-Betriebe entwickelt und erprobt worden seien – man nun aber gemeinsam mit dem HDE den nächsten Schritt gehe, um einen Beitrag für den gesamten Einzelhandel zu leisten. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth ergänzt: „Das vorgelegte Gutachten zeigt, wie die Händler es schaffen können. Jetzt geht es darum, dass die Politik dementsprechend handelt.“