13.05.24 – Statement

„Von Temu und Co. halte ich gar nichts“

Wir haben bei Michael Schäfer von der Spielwiese Merzig nachgefragt, was er als Fachhändler von Temu und Co. hält, ob er Auswirkungen auf sein Geschäft befürchtet und was er sich von der Politik wünscht. Hier seine Antwort.

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Wir haben bei Fachhändler Michael Schäfer nachgefragt, was er von Temu und Co. hält. © stock.adobe.com/rarrarorro

 

„Ich persönlich halte gar nichts von Temu und Co. und werde die Plattformen auch niemals nutzen. Gründe dafür gibt es viele: Produktsicherheit, Umweltschutz, Nachhaltigkeit usw. In direkter Konkurrenz sehe ich mich nicht zu ihnen, weil unsere Online-Strategie nicht auf massenhafte Billigangebote setzt. Indirekt gibt es aber schon einen Wettbewerb, da viele Leute von Billigpreisen beeinflusst werden und nicht hinterfragen, woher die eigentlich kommen. Insgesamt beobachte ich schon seit ein paar Monaten, dass Allkanal-Lieferanten, deren Produkte im Preisfokus stehen, mächtig Federn lassen. Bei den fachhandelstreuen Lieferanten, die nicht im Preisfokus stehen, läuft es nach wie vor sehr gut. Online gab es in den ersten Monaten dieses Jahres einen deutlichen Einbruch im klassischen Spielwaren-Segment, der schon bemerkenswert ist und auch kurz vor Ostern noch anhält. Inwieweit Temu und Co. daran Anteil haben, ist aber schwer zu beurteilen, es gibt auch noch andere Gründe.

Von Politik und Behörden wünsche ich mir ganz klar: Die Regeln müssen für alle gleich sein. Außerdem sollten auch die gleichen Produktsicherheits-Standards gelten. Anbieter aus dem EU-Ausland sollten meiner Meinung nach die gleichen Nachweis- und Dokumentationspflichten erfüllen wie einheimische Firmen. Und: Temu sieht sich ja gern als Vermittler zwischen der Industrie und dem Endkunden. Ich denke, viele Probleme könnten auch dadurch gelöst werden, dass Temu als ganz normaler Marketplace betrachtet wird und vollumfänglich dafür verantwortlich gemacht wird, was darüber verkauft wird.“