16.02.23 – Bilanz 2022
Deutscher Markt für Holzspielwaren mit leichtem Rückgang
Nach mehreren Jahren kontinuierlichen Wachstums konnte sich der Markt für Holzspielwaren dem allgemein rückläufigen Markttrend nicht widersetzen. Der Trend zu höherwertigem und nachhaltig produziertem Holzspielzeug ist dennoch ungebrochen.
Laut Berechnungen der Fachgruppe Holzspielzeug gingen die Endverbraucher-Umsätze auf dem deutschen Markt gegenüber dem Vorjahr um rund 4,7 % zurück und folgten damit der Entwicklung des Gesamtmarkts Spielware, der einen Rückgang von 5,0 % verzeichnete. Insgesamt gaben Verbraucher in Deutschland in 2022 rund € 150 Mio. für Holzspielwaren aus.
„Trotz des Umsatzrückgangs im letzten Jahr ist der bestehende Trend zu höherwertigem und nachhaltig produziertem Holzspielzeug ungebrochen“, so Sebastian Kornblum, Vorsitzender der Fachgruppe Holzspielzeug. So liegen die Endverbraucher-Umsätze in 2022 rund 14 % über dem Vor-Pandemie-Jahr 2019. Gleichzeitig steigen durch den Krieg in der Ukraine die Herausforderungen, besonders auf der Beschaffungsseite. Da Russland als Holzlieferant wegfällt, sind neben steigenden Energiekosten vor allem höhere Rohmaterialpreise ein Problem für die stark mittelständisch geprägte Branche.
„Besonders bei höherpreisigen Produkten können diese Kostensteigerungen nicht komplett an die Endverbraucher weitergegeben werden“, so Kornblum. Positiv zu bewerten sei die Entwicklung des stationären Spielwaren-Einzelhandels, der nach dem Ende der Corona-Maßnahmen eine klare Aufwärts-Tendenz zeigt und für die Holzspielwaren-Branche traditionell ein wichtiger Vertriebskanal ist.
Im für die Branche wichtigen Export-Markt Japan belastet neben den Kostensteigerungen auch der Wechselkurs das Geschäft: Die aktuelle Schwäche des Yen gegenüber dem Euro verteuert die Produkte zusätzlich. Gleichzeitig setzen die deutschen Hersteller Hoffnungen auf den weltgrößten Spielwarenmarkt USA. Studien prognostizieren ein kontinuierlich zweistelliges Wachstum des dortigen Holzspielwaren-Marktes in den nächsten fünf Jahren.