07.10.15 – Interview mit Gerhard Gollnest

Gollnest: „Keine Gegner von Plastikspielzeug“

Das Angebot des Holzspezialisten Gollnest & Kiesel wächst stetig. Im Interview mit Firmengründer Gerhard Gollnest wird deutlich, dass der Schlüssel zum Erfolg nicht nur in der Auswahl, Vielfalt und Qualität der Produkte liegt, sondern auch im partnerschaftlichen Umgang mit dem Fachhandel.

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Dem Fachhandel wird, wie hier mit dem Mittelregal, eine ansehnliche POS-Präsentation angeboten.

 
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Es muss nicht immer Holzspielzeug sein: die Neuheiten von Gollnest & Kiesel zeichnen sich durch Funktionalität, Design und Spielwert aus.

 
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das spielzeug: Herr Gollnest, Sie vertreiben in Ihrem umfangreichen Sortiment gleich mehrere Marken. Was macht denn ein gutes Spielzeug Ihrer Meinung nach überhaupt aus?

Gerhard Gollnest: Wir stellen die Spielzeuge unserer Marken Goki, Heimess, Holztiger und Anker Steinbaukästen selber her. Wir wollen unsere Vorstellungen von „gutem Spielzeug“ in unseren Marken durchsetzen und Kindern Material für ihre eigene Kreativität und Fantasie an die Hand geben. Robust muss es sein, zudem sind uns ein kindgerechter Spielwert sowie ein liebevolles, funktionales Design und aktuelle Farben wichtig. Wir verwenden hochwertige Hölzer aus einheimischem Anbau. Viele Spielzeuge belassen wir in ihrem natürlichen Aussehen. Haptik und anspruchsvolles, kindgerechtes Design sollen auch für Kinder erlebbar werden.

das spielzeug: Muss es denn unbedingt aus Holz gefertigt sein? Sie haben z. B. auch die „Steeldrum“ im Angebot, die Karibik-Klänge ins Kinderzimmer bringt …

Gerhard Gollnest: Das ist ein tolles Teil, nicht wahr? Viele Materialien sind erlaubt, um Kindern Freude und spielerische Erkenntnisse zu schenken. Wir sind kein Gegner von Plastikspielzeug, nur weil wir uns auf hochwertiges Holz spezialisiert haben. Sandschaufel und Eimer aus Kunststoff gehören zum Strand! Und warum sollte ein Kind nicht auch mit Legosteinen bauen, nur weil wir die ökologischen Ankersteine herstellen, von denen wir aus einer Studie der Universität Hamburg wissen, dass sie kluge Kinder noch klüger machen können? Wir setzen aber durchaus auch selber hochwertigen Kunststoff ein, etwa für die neue Heimess-Lifestyle Serie. Wir verwenden auch textile Materialien, u. a. für „Le petit“ von Goki oder eben auch Metall, wie bei der „Steeldrum“.

das spielzeug: Ihr Sortiment umfasst ca. 2000 Produkte. Pro Jahr kommen Sie auf ca. 300 Neuentwicklungen. Woher nehmen Sie die immer wieder kreativen Ideen? Und was war die bisher verrückteste?

Gerhard Gollnest: Die Ideen werden tatsächlich sehr häufig bei uns im Hause geboren. Es ist schön zu sehen, wie sehr sich unsere Mitarbeiter durch unser Spielzeug zu immer neuen Gedanken inspirieren lassen. Die Hinweise von unseren Partnern im Handel und auch von Endverbrauchern greifen wir gerne auf. Der einstweilige Höhepunkt ist ein kleines lebenslustiges Mädchen auf einer Insel. Die Serie mit Büchern und Spielzeugen startet zur nächsten Spielzeugmesse. „Verrückt“ an dieser Idee ist, dass sich das Mädchen mit ihren Freunden ganz normal zeigt und keine übernatürlichen Kräfte aufweist. Sie ist unternehmungslustig, neugierig und zupackend, also kein Sklave der digitalen Welt. Mal sehen, ob Sie sich mit unserem ganz neuen Kind anfreunden können. Und im nächsten Monat verrate ich Ihnen den Namen…

das spielzeug: Da sind wir gespannt. Aber wie unterstützen Sie den Handel erst einmal im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft?

Gerhard Gollnest: Unsere Dekorationsrahmen für die Schaufenster- und Innenraumgestaltung sind toll für die Präsentation geeignet. Inzwischen sind bereits eine Reihe unserer Regal- und Tischsysteme an die Partner im Handel ausgeliefert, die wir auf der jüngsten Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt haben. Gerne angenommen werden z. B. auch die Endverbraucherbroschüren für die hochwertigen Holztiger-Spielfiguren aus massivem Buchen- und Ahornholz. Schließlich wurden keine anderen hölzernen Spielfiguren so oft mit „Spiel gut“ ausgezeichnet. Zudem gibt es die erfolgreichste Goki-Serie „Susibelle“ als Tragetasche und zum festlichen Einpacken steht das Motiv als Geschenkpapier zur Verfügung.

das spielzeug: Sie sehen sich als Partner des Einzelhandels und bauen gerade einen Online-Shop für ihn auf. Kann dieser zur Hochsaison bereits genutzt werden und welche Vorteile ergeben sich dadurch?

Gerhard Gollnest: Der Shop befindet sich gerade in der finalen Erprobungsphase, zu der wir einige Händler weltweit eingeladen haben. Er wird zum Weihnachtsgeschäft für alle Kunden freigeschaltet – wenn sich nicht noch größere technische Probleme ergeben sollten. Unsere Kunden haben diesen Shop seit langem gefordert. Er wird vielen die Arbeit erleichtern, indem sich die Gelegenheit bietet, Neuheiten kennenzulernen, die in keinem Katalog verzeichnet, aber bereits am Lager eingetroffen sind. Der Händler kann sich dann auch jederzeit über seine Bestellhistorie informieren, die Lieferbarkeit der Artikel einsehen und Terminbestellungen vornehmen. Für Endverbraucher heißt es aber weiterhin: Wir müssen leider draußen bleiben!

das spielzeug: Mit welchen unternehmerischen Zielen möchten Sie dieses Jahr abschließen und 2016 beginnen?

Gerhard Gollnest: Der Fachhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat uns ja in diesem Jahr zum „Fachhandelspartner Nr. 1“ gewählt. Das ist natürlich ein großer Ansporn, diesem Vertrauen auch in Zukunft gerecht zu werden. Beste Spanne für den Handel, beste Konditionen, schnell drehende Produkte – wir wollen da vorne bleiben. Partner des Fachhandels ist unser Anspruch! Die Erwartungen an dieses Jahr waren nicht bescheiden und Ende August sehen die Zahlen besser aus als erwartet. Darüber freuen wir uns, weil die Zahlen unsere Handels- und Produktstrategie unterstreichen. Für 2016 habe ich unsere aktive Mädchenserie bereits angedeutet. Bleiben Sie da gerne neugierig!