20.11.17 – Interview mit Uwe Weiler, Simba Dickie Group

Mit der Lizenz zum Spielen

Lizenzprodukte sind derzeit aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Als einer der führenden Lizenznehmer offeriert die Simba Dickie Group mehr als 1000 dieser Lizenzprodukte. Im Gespräch mit das spielzeug spricht Uwe Weiler u. a. über die Bedeutung dieser Spielwaren, über app-gesteuerte Produkte und über neue Trends.

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Sieht sein Unternehmen für die nächsten Monate bestens gerüstet: Uwe Weiler, COO der Simba Dickie Group. © Simba Dickie Group

 

das spielzeug: Von „Frozen“ über „Feuerwehrmann Sam“ und „Peppa Pig“ bis hin zu „Die Biene Maja“ und den „Helden der Stadt“: Mit Ihrem umfangreichen Lizenzportfolio sprechen Sie eine breite Zielgruppe an. Wo liegen in den nächsten Monaten die Schwerpunkte und bei welchen Lizenzen sehen Sie 2018 das größte Potenzial?

Uwe Weiler: Viele Lizenzen laufen seit Jahren erfolgreich in unserem Sortiment. Klassiker wie „Cars“, „Feuerwehrmann Sam“ und „Bob der Baumeister“, aber auch neue Themen wie „Mascha und der Bär“ oder ganz aktuell „Smiley“ sind die Säulen des Erfolgs. Auch im neuen You Tube-Phänomen „Helden der Stadt“ sehen wir sehr großes Potenzial.

das spielzeug: Was muss eine Lizenz mitbringen, damit Sie dazu eine Produktrange in Erwägung ziehen bzw. entwickeln und wie läuft generell die Zusammenarbeit mit Lizenzgebern?

Uwe Weiler: Zuallererst spielt die Bekanntheit bzw. die zu erwartende Bedeutung des Themas eine entscheidende Rolle. Wie aktuell ist die Lizenz, wie präsent wird sie im TV oder Kino? Passt sie in unser Sortiment, zu unseren Kunden? Wie schätzen wir den Erfolg ein? Bei der Auswahl einer Lizenz muss sichergestellt sein, dass sie zielgruppenaffin eingesetzt werden kann. Da wir unsere Produkte weltweit verkaufen, sollte die Lizenz am besten international bekannt sein. Zu guter Letzt erwarten wir vom Lizenzgeber die notwendige Professionalität und Seriosität, die versprochene Ausstrahlung und Vermarktung der Filme und Serien über längere Zeit zu gewährleisten.

das spielzeug: Sie planen schon seit Längerem, Trickfilme produzieren zu lassen, in denen Puppen, Figuren und andere Spielwaren aus Ihrem Sortiment die Hauptrolle einnehmen. Können Sie uns hierzu schon Näheres verraten?

Uwe Weiler: Wie in vielen Veröffentlichungen mitgeteilt, beschäftigen wir uns schon seit Längerem mit dem Thema, und haben auch schon Einiges initiiert. Es wäre aber zu früh, hier jetzt schon über Details zu sprechen. Freuen Sie sich auf die kommende Spielwarenmesse!

das spielzeug: App-gesteuerte Spielwaren halten verstärkt Einzug ins Kinderzimmer. Wie stehen Sie zu diesem Trend?

 Uwe Weiler: Grundsätzlich sind wir zu digitalen Neuerungen hin offen, wenn sie uns technisch überzeugen und zum Spielzeug bzw. der Zielgruppe passen. Bei Dickie Toys haben wir im Spielwarenbereich bereits ein App-gesteuertes Fluggerät vorgestellt, bei Noris spielt man zum Beispiel den Escape Room mittlerweile auch App-unterstützt im virtuellen Raum. Selbstredend erwartet die Zielgruppe der technikaffinen Firmen wie Carson oder Märklin die Umsetzung der neuesten Technik in deren Produkten.

das spielzeug: Wo spüren Sie neue Trends auf?

Uwe Weiler: Unser weltweites Vertriebsnetz hält uns natürlich auf dem Laufenden, was aktuelle Trends in dessen Ländern angeht. In der Regel werden Ideen für Produkte aber lange im Voraus gefunden. Besuche von Messen und Veranstaltungen im In- und Ausland sind für unsere produktverantwortlichen Mitarbeiter obligatorisch. Heutzutage hilft auch die permanente Recherche im Internet sowie der Austausch mit unseren Kunden und Konsumenten auf unseren Social Media-Kanälen.

das spielzeug: Die wichtigste Phase des Jahres steht an: Können Sie aufgrund der Auftragslage bereits eine Einschätzung zum Weihnachtsgeschäft geben?

Uwe Weiler: Wir erwarten ein gutes Weihnachtsgeschäft. Das Konsumklima ist nach wie vor positiv, was die Eurotoys Zahlen bis dato bestätigen. Da wir unsere Hausaufgaben gemacht haben, sehen wir dem gewünschten Erfolg hoffnungsvoll entgegen.

das spielzeug: Stichwort Zukunft: Wo sehen Sie die Simba Dickie Group in fünf Jahren?

Uwe Weiler: Durch die Digitalisierung und die damit verbundenen schnelleren Entwicklungen werden wir uns in vielen Bereichen neu erfinden müssen. Ich sehe unsere Wachstumschancen speziell im internationalen Bereich. Wenn wir als Benchmark Deutschland nehmen, haben wir noch enormes Potenzial, speziell in den großen europäischen Ländern. Wir setzen aber auch weiterhin ausschließlich auf qualitatives und nachhaltiges Wachstum, nicht auf kurzfristige Steigerungen.