23.01.19 – Additive Manufacturing

Spannende Perspektiven für den Handel

Automotive, Maschinenbau, Medizintechnik, Luftfahrt, sogar Turnschuhe – der 3D-Druck erobert immer mehr Industriesparten. Auch für Retail und Ladenbau bietet die neue Printing-Methode interessante und praktische Lösungen mit viel Potenzial für die Zukunft.

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Der 3D-Druck erobert immer mehr Industriesparten. © Kaspars Grinvalds/ stock.adobe.com

 

Deko-Elemente, Prototypen als Anschauungsmuster oder funktionale Kleinteile: Die sogenannte Additive Fertigung, bei der je nach Verfahren Werkstoffe wie verschiedene Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken oder Metalle, Gips oder Beton zum Einsatz kommen, entwickelt sich rasant und bietet gute Möglichkeiten, Gegenstände schnell und kostengünstig nach individuellen Vorstellungen und Wünschen zu produzieren. Beim Fertigungsverfahren wird das Wunschobjekt mit spezieller Software am Computer designt und dann das Material – zum Beispiel Kunststoff – Schicht für Schicht mittels Drucker aufgetragen, sodass am Ende ein dreidimensionaler Gegenstand entsteht.

Schwerpunkt Prototyping

Der 3D-Druck wird immer mehr zur festen Größe im Storedesign. Der Schwerpunkt ist nach wie vor in der Einzelteilfertigung, dem Prototyping, zu finden. Ganze Ladeneinrichtungen mit großvolumigen Bauteilen sind zur Zeit noch die Ausnahme, der Fokus liegt vor allem auf kleineren, individuellen Dekoartikeln wie Blumen, Kugeln, geometrischen Figuren und Befestigungsteilen, zum Beispiel speziellen Verbindern, Beschlägen oder Adaptern, die schnell und unkompliziert innerhalb kurzer Zeit und in kleiner Stückzahl, ganz nach individuellen Wünschen, gefertigt werden können und jeder Inneneinrichtung und Shop-Gestaltung eine einzigartige Note verleihen. Besonders bei Teilen mit freien Formen, Hinterschneidungen, unregelmäßiger, filigraner Struktur kann der 3D-Druck punkten. Auch für besondere Deko-Wünsche, die bionischen Elementen aus der Natur nachempfunden sind, ist diese Printing-Methode geeignet.

Individualität nach Wunsch

Die Additive Fertigung liefert dem Handel optimale Möglichkeiten. Wer auf Individualität setzt, ist hier genau richtig: Gefertigt wird nach eigenen Wünschen und Vorstellungen, nicht von der Stange. Mit dem Drucker entfallen auch Bestellaufwand und Lieferzeit, die bei der externen Produktion immer eine Rolle spielen. Prototypen können zur Funktionsüberprüfung direkt gefertigt, angeschaut und angefasst werden, Entwicklungsprozesse werden optimiert und zeitlich verkürzt. Das Ergebnis kann begutachtet und bei Bedarf schnell angepasst werden. Darum entscheiden sich immer mehr Ladenbauer für die Anschaffung eines eigenen 3D-Druckers, der für kleine Prototypen vollkommen ausreicht. Größere, komplexere Anwendungen werden extern an Auftragsfertiger mit speziellem Know-how und Maschinenpark vergeben.

3D-Druck als umweltfreundliche Technologie

Bei all dem bietet Additive Manufacturing auch ökologische und ökonomische Aspekte. Der Materialabfall bei der Produktion ist gering, die effiziente Materialnutzung und der schnelle, strukturierte Entwicklungsprozess sparen Kosten und dank Informationsübertragung vom digitalen 3D-Modell auf das Endprodukt können Produktionsfehler reduziert werden.

 Der industrielle 3D-Druck bietet vielversprechende Perspektiven für den Einzelhandel, immer mehr Unternehmen erhoffen sich für die Zukunft neue Impulse und Ideen. So druckt zum Beispiel Katjes für Kunden am POS Fruchtgummis in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Formen – ganz nach Wunsch. Und sogar Teigwaren oder Schokolade würden sich für dieses Verfahren eignen.