02.07.18 – Händlerstimmen

Adventskalender in der Spielwarenbranche unverzichtbar?

Im vergangenen Jahr wurden fast 1,8 Mio. Adventskalender verkauft. Ein lukratives Geschäft also? Wir haben zwei Händler dazu befragt.

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© Peppinghaus/Hartfelder

 
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Hildegard Peppinghaus vom Fachgeschäft Spiel + Freizeit Peppinghaus. © Hildegard Peppinghaus

 
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Die Abverkäufe der Adventskalender im Spielwarenmarkt haben sich auch im Jahr 2017 wieder gut entwickelt – die 1,8 Mio. verkauften Adventskalender entsprechen einer Steigerung von + 6 %. (Quelle: Adventskalender-Studie der npdgroup Deutschland)

Hildegard Peppinghaus und Nils Hartfelder gaben uns Auskunft, wie sie als Händler das Geschäft mit Adventskalendern sehen.

Hildegard Peppinghaus, Spiel + Freizeit Peppinghaus, Münster:

„Wir führen natürlich Adventskalender. Unsere wichtigsten sind von den Lieferanten Playmobil, Lego, Kosmos, Ravensburger und Schleich. Als Ergänzung haben wir aber auch noch weitere im Portfolio. Leider wird das Sortiment aber zu breit, sodass auch wir uns schwer tun mit der Auswahl der Kalender. Zusätzlich sind die Margen katastrophal schlecht, da viele Anbieter sich über den Preis profilieren. Trotzdem kommt man an dem Thema Adventskalender nicht vorbei. Wir haben aber festgestellt, dass viele Kunden gerne auch wieder Adventskalender selber gestalten. Dadurch verkauft man viele Kleinigkeiten mit guter Marge. Der Kunde honoriert auf jeden Fall ein großes Angebot.“

Nils Hartfelder, Hartfelder Spielzeug, Hamburg:

„Adventskalender sind ein Riesen-Umsatzträger im November geworden. Sie sind aber auch ein großes Risiko-Geschäft, da man lange im Voraus ordern muss. Da ist es häufig noch schwierig einzuschätzen, was wie gehen wird. Vor allem Lizenzen sind da ein großes Problem. Und ab Anfang Dezember sind die Kalender nichts mehr Wert und man muss sie wieder ein Jahr einlagern. Darüber hinaus ist die Marge ein Problem, da diese Kalender überall auftauchen und jeder in dem Zeitraum damit wirbt, um Kunden zu locken. Dennoch rechtfertigt die Umsatzgröße das Adventskalendergeschäft. Mittlerweile ist die Kalenderauswahl und damit das Risiko, falsch zu liegen, sehr groß geworden. Dadurch setzen wir verstärkt auf Klassiker wie Playmobil, Lego, Kosmos und lassen die Finger von vielen Lizenzen.“