26.07.21 – HDE

Erholungsprozess setzt sich fort

Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht für 2021 für den gesamten Handel von einem Umsatzwachstum von 1,5 % aus – vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Lockdowns und die Infektionszahlen bleiben niedrig.

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Auch wenn der HDE für den gesamten Handel ein Plus von 1,5 % prognostiziert, bleibt die Lage der Innenstadthändler schwierig. © Ryan DeBerardinis/deberarr – stock.adobe.com

 

Die Lage im Einzelhandel ist weiterhin von den Geschäftsschließungen im Lockdown der vergangenen Monate geprägt. So zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland unter 650 Handelsunternehmen aller Standorte, Größenklassen und Branchen, dass mehr als die Hälfte der Innenstadthändler für das laufende Jahr mit Umsätzen unter Vorjahr rechnet. Insgesamt geht der HDE ohne weitere Lockdowns und bei niedrigen Infektionszahlen für den gesamten Handel von einem Umsatzwachstum von 1,5 % aus. Wachstumstreiber bleibt dabei vor allem der Online-Handel, der seine Umsätze 2021 demnach um fast 20 % steigern kann.

Laut aktueller HDE-Konjunkturumfrage berichten fast drei Viertel aller Innenstadthändler von gesunkenen Umsätzen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Etwas weniger schlecht lief es in Branchen, die im Bereich Freizeit, Heim und Garten aktiv sind. Einzelne Sortimente legten im bisherigen Jahresverlauf deutlich zu. Dazu zählen der Fahrradhandel und der Lebensmittelhandel.

Nominales Wachstum von 1,5 %

Für den Online-Handel hebt der HDE angesichts eines Umsatzsprungs von rund 30 % von Januar bis April seine Prognose auf ein Umsatzplus von knapp 20 % an (vorher +17 %). Die Umsätze steigen somit auf insgesamt knapp mehr als 87 Mrd. Euro. Für die kommenden Monate erwartet eine Mehrheit aller Händler eine Fortsetzung des Erholungsprozesses. So rechnen 44 % mit einer Umsatzsteigerung im zweiten Halbjahr, aber nur 17 % mit sinkenden Erlösen. Insgesamt sieht der HDE in seinem Szenario für 2021 deshalb ein Umsatzwachstum von nominal +1,5 % im Vergleich zum Vorjahr für den Einzelhandel in Deutschland. „Die Krise ist noch nicht vorbei, für viele Einzelhändler ist die Lage nach wie vor sehr schwierig. Die Branche braucht jetzt die richtigen Rahmenbedingungen von der Politik, um nach der Krise wieder durchstarten zu können“, so Genth. Die Händler stellen dabei nach der HDE-Umfrage insbesondere Forderungen gegen neue Steuerlasten, für mehr Wettbewerbsfairness in der Plattformökonomie und Unterstützung für Innenstädte in den Vordergrund.