28.03.19 – Konsumklimastudie

GfK: Dämpfer für Konsumklima

Der Start in das Jahr 2019 war zufriedenstellend – nun erfährt das Konsumklima einen kleinen Dämpfer, wie die GfK vermeldet.

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Die Entwicklung des Konsumklimaindikators im Verlauf der letzten Jahre. © GfK

 

Die Konjunkturerwartung legt wieder zu: Damit ist ihr Absturz – zumindest für den Moment – gestoppt. Der Indikator gewinnt sieben Zähler hinzu und steigt damit auf 11,2 Punkte. Zuvor war er fünf Mal in Folge gesunken. Eine Trendwende also? Das wird sich in den kommenden Monaten zeigen – insgesamt hat die Konjunkturstimmung im vergangenen Jahr knapp 35 Punkte verloren.

Zudem schließt sich die Schere zwischen dem Konjunkturindikator und der Einkommenserwartung wieder etwas – weil Letztere etwas von ihrem sehr guten Niveau abgeben muss. Ähnlich geht es der Anschaffungsneigung, die ebenfalls Einbußen hinnehmen muss. Somit erleidet das Konsumklima nach einem zufriedenstellenden Start in das Jahr 2019 einen kleinen Dämpfer.

Wirtschaftswachstum im Blick

Die Verbraucher gehen zwar nicht davon aus, dass Deutschland in diesem Jahr in eine Rezession schlittert, sie sehen aber auch eine spürbare Abkühlung der Konjunktur. Bestätigt werden sie durch die kürzlich veröffentlichte Prognose des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR): Die Wachstumsprognose für dieses Jahr wurde von ursprünglich 1,7 auf nur noch 0,8 % herabgesetzt – allerdings gehen die Experten nur von einer vorübergehenden Schwächephase aus.

Außenpolitik nimmt Einfluss auf Konsumklima

Der Abschwung der Konjunktur ist weniger hausgemacht als vielmehr außenwirtschaftlich begründet: Sowohl der Brexit als auch der schwelende Handelskonflikt der EU mit den USA sorgen offenbar für wachsende Verunsicherung bei den Verbrauchern.

Sinkende Einkommenserwartung

Die Einkommenserwartung muss in diesem Monat Einbußen hinnehmen. Nach einem Minus von 4,1 Zählern liegt die Einkommensstimmung bei 55,9 Punkten – was aber nach wie vor einem überaus hohem Niveau entspricht. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist immer noch ein kleines Plus zu verzeichnen (+1,0 Punkte).

Die Differenz zwischen Konjunktur- und Einkommenserwartung hat sich somit innerhalb eines Monats um mehr als zehn Punkte verringert.

Folgen für die Anschaffungsneigung

Aufgrund der sinkenden Einkommenserwartung erfährt auch die Anschaffungsneigung im März Einbußen. Nach einem Minus von 3,4 Zählern weist der Indikator 50,2 Punkte auf. Dies ist der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren: Ein schwächerer Wert kam mit 48 Punkten zuletzt im Dezember 2016 vor.

Deutsche konsumieren gut gelaunt

Trotz der Verluste gibt es positive Nachrichten: Die Konsumlaune der Bundesbürger bleibt ausgesprochen gut. Dank einer stabilen Lage auf dem Arbeitsmarkt werden die Verbraucher auch künftig bereit sein, ihr Geld auszugeben – zumal Sparen aufgrund der Niedrigzinsphase keine attraktive Alternative ist.

Aussichten für April und das Restjahr

Da die für das Konsumklima zentralen Indikatoren – Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung – aktuell Verluste hinnehmen müssen, zeigt das Konsumklima für April einen Rückgang gegenüber dem Vormonat von 0,3 auf 10,4 Punkte. Damit hat der erfreuliche Start des Indikators ins Jahr 2019 einen ersten Dämpfer erhalten.

Insgesamt ist dennoch davon auszugehen, dass der Konsum in diesem Jahr eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland sein wird. Dies setzt allerdings voraus, dass die Verunsicherung, die durch Brexit und Handelskonflikt entstanden ist, nicht weiter zunimmt. Vor allem sollte ein Übergriff dieser Verunsicherung auf Arbeitsmarktaussichten vermieden werden.

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