04.10.22 – Fachgeschäft des Monats Oktober

Heike & Paule, Verden

„Heike + Paule“ kombiniert ein klassisches Spielwaren- und Schulsortiment mit einem Babybereich. Als ausgebildete DGBM- und Delfi-Kursleiterin lässt Inhaberin Heike Schmidt ihre ganze Erfahrung bei der Auswahl des richtigen Spielzeugs sowohl stationär als auch online einfließen.

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Die Schaufenster von „Heike + Paule“ werden alle vier Wochen umdekoriert. © Heike & Paule

 
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Heike Schmidt geht in ihrer Aufgabe als Spielwarenhändlerin auf. © Heike & Paule

 
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Vorgezeichnet war für Heike Schmidt der Weg zur Spielwarenfachhändlerin nicht. Seit 1997 ist die heutige Inhaberin von „Heike + Paule“ als DGBM-Kursleiterin für Babymassage und Delfi tätig, unterstützt von einer Puppe namens „Paule“. Auf verschiedenen Messen bewarb sie ihr Angebot, aber nur wenige Interessenten fanden den Weg zu ihr an den Stand. Eine andere Kursleiterin brachte sie auf die Idee, zusätzlich die Spielwaren anzubieten, die Heike Schmidt auch in ihren Kursen verwendet. Der erste Spielwarenlieferant war schnell gefunden. „Mutig bin ich dann zur Spielwarenmesse nach Nürnberg gefahren und war von dem Angebot erschlagen“, lacht die Händlerin. Dort entdeckte sie so viel schönes Spielzeug wie das Plüschtier „Papa Bär“ von Ebulobo, das aber den Weg in die klassischen Geschäfte oft nicht findet. Sodann bot sie ihre Spielwaren auf diversen Märkten und Ausstellungen an und baute schließlich 2011 ihre Garage zu einem 20 m² großen Spielwarengeschäft um. 2013 wagte Heike Schmidt den Weg in die Fußgängerzone von Verden mit 170 m² Fläche, 2017 zog sie noch einmal um und betreibt „Heike + Paule“ heute auf 350 m² in der Innenstadt. Neben der Spielwarenmesse findet sie Inspiration auf anderen Branchenevents wie der Kind + Jugend oder der Nordstil, genauso aber auch in Fachzeitschriften und Newslettern oder auf Hausmessen der Hersteller.

Offen für Kundenwünsche

„Unsere große Stärke sind der Babybereich und die Schulranzen“, erzählt Heike Schmidt. Die Schulranzenabteilung hat sie erst kurz vor Beginn der Corona-Pandemie eingeführt, da das Lederwarenfachgeschäft in Verden geschlossen hatte. Hinzu kommt ein sorgsam kuratierter Spielwarenbereich sowie Baby- und Kindermode. Bei den Spielwaren setzt die Händlerin auf Klassiker und große Namen wie Bruder, Sigikid, Toynamics oder Haba, führt aber auch kleinere Labels wie Ebulobo, Moulin Roty oder Happy Horse. Playshoes, Hoppediz, Noppies und Pantolinos dominieren den Bereich Bekleidung. Die Wünsche der Kunden lässt sie bei der Gestaltung des Sortiments einfließen. So liegt auf dem Tresen immer eine Liste, auf dem Anfragen notiert und gemeinsam im Team besprochen werden. Zur Mannschaft gehören inzwischen eine Halbtagskraft und drei weitere, geringfügig beschäftigte Mitarbeiter. 

„Wir lieben es, Neues auszuprobieren“, betont die Händlerin. In erster Linie sind die Spielwaren nach Alter sortiert, andere altersübergreifend zusammengefasst, wie Spiele, Puzzles, Bastelutensilien und die „Wand der wundervollen Kleinigkeiten“. Hier finden große und kleine Kunden alles, was sie für die Schultüte, Adventskalender, als Giveaway oder Trostpflaster brauchen.

Da „Heike + Paule“ Schulranzen und Schulbedarf anbietet, ist Händlerin Schmidt natürlich auch zur Schuljahresanfangssaison besonders gut gerüstet. Dieses Jahr stand die Schultüte stark im Fokus, wofür sie auch einen neuen Lieferanten aufgenommen hat. Ein weiteres, saisonales Thema, an das sich Heike Schmidt in diesem Jahr herangetraut hat, ist Karneval. „Auch wieder ein Versuch, der sehr gut funktioniert hat“, freut sich Heike Schmidt. „Nächstes Jahr werden wir da deutlich mehr anbieten“.

Einkaufen in familiärer Atmosphäre

Auf eine kompetente Beratung legt Heike Schmidt großen Wert. „Wir sind erst zufrieden, wenn der Kunde zufrieden ist. Und das ist kein Geschwafel. Da kann auch mal ein Satz von mir kommen wie: ,Mir fehlt das Funkeln in ihren Augen. Ich denke, wir haben noch nicht das Richtige gefunden.'“ Ihre Mitarbeiter und sie brennen für das, was sie tun. Viele ihrer Kursteilnehmer werden auch zu ihren Spielwarenkunden, sodass im Geschäft oft eine familiäre Atmosphäre herrscht. „Hier wird viel gelacht, aber auch gemeinsam geweint, die Fotos der Enkel genauso wie die neuen Schuhe bewundert“, erzählt die Händlerin. Ihre Kursteilnehmer sind zudem auch gute Tippgeber, wenn es um das Sortiment geht. Mit einem Geburtstagskisten-Angebot und weiteren Services wie Windeltorten oder dem „Heike + Paule“-Onlineshop bei Duo bindet Heike Schmidt die Kundschaft. Während der coronabedingten Schließungen veröffentlichte sie über die Social Media-Kanäle des Geschäftes verschiedene Videos, Bestellungen nahm sie über Facebook, WhatsApp und Telefon entgegen. Mit einem Ladenrundgang via Facetime beriet sie die Kunden und lieferte die Ware am Abend persönlich aus. „Der Stellenwert von Social Media ist sehr groß, meine Fähigkeiten begrenzt. Es gibt wohl kaum jemanden, der so schlecht fotografiert wie ich“, lacht Heike Schmidt. „Trotzdem bin ich sehr stolz auf meine Videos.“

Spielzeugparty nach Ladenschluss

Definitiv das Servicehighlight aber ist die Spielzeugparty nach Feierabend. Dafür können sich Gruppen zu einem bestimmten Thema Geburt, Geburtstag, Taufe oder einfach so anmelden, um in aller Ruhe beraten zu werden und gemeinsam im Laden zu stöbern. „Heike + Paule“ sorgen für Knabbereien und Getränke. Inhaberin Heike Schmidt stellt der gesamten Runde passende und originelle Geschenkideen zum Thema aus ihrem Geschäft vor. Im Anschluss darf in aller Ruhe das Angebot inspiziert und eine persönliche Geschenkliste erstellt werden. Heike Schmidt steht dabei als Ansprechpartnerin für alle Fragen zur Verfügung.

Und wie blickt sie auf die aktuellen Krisenlagen? „Im Moment ist nicht Corona die Herausforderung, sondern die zum einen gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Ungewissheit, was die Zukunft bringt. Die Kunden halten ihr Geld zusammen. Zum anderen die Warenverfügbarkeit. Hier können wir, als stationäres Fachgeschäft, gegenüber dem Onliner punkten. Wir finden meistens eine Alternative, die manchmal sogar besser ankommt als das ursprünglich Gewünschte“, freut sich Heike Schmidt.