27.01.24 – GfK-Studie

Kaufkraft der Europäer steigt

Im vergangenen Jahr, so die Studie „GfK Kaufkraft Europa 2023“, stieg die Kaufkraft der Europäer im Schnitt auf 17.688 Euro und damit um fast 6 %. Am meisten Geld haben die Menschen in Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg zur Verfügung. Die Schlusslichter bilden Belarus, Kosovo und Ukraine. Gewinner des Jahres ist Irland.

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Die Studie „GfK Kaufkraft Europa 2023“ liegt für 42 europäische Länder vor. © GfK

 
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Am nächsten am Durchschnitt liegt mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 16.449 Euro Spanien. © GfK

 

Insgesamt hatten die Menschen aus den 42 Ländern in Europa im Jahr 2023 rund 12,1 Billionen Euro für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität und Konsumwünsche zur Verfügung. Das entspricht einer durchschnittlichen Kaufkraft von 17.688 Euro pro Kopf und einer Zunahme von 5,8 % gegenüber dem Vorjahr. Über wie viel sie tatsächlich verfügen können, unterscheidet sich von Land zu Land allerdings stark. Wie in den Vorjahren liegt auch 2023 mit deutlichem Abstand Liechtenstein auf dem ersten Platz. Mit 68.843 Euro Kaufkraft pro Kopf liegen die Liechtensteiner fast das 3,9-fache über dem europäischen Durchschnitt. Fast 2,8-mal so hoch wie der Durchschnitt liegt die Pro-Kopf-Kaufkraft der Schweizer mit 49.592 Euro. In Luxemburg liegt sie bei 40.931 Euro und damit mehr als das 2,3-fache über dem Durchschnitt.

Irland legt am meisten zu

Alle restlichen Länder der Top Ten liegen mit mindestens 47 % über dem europäischen Durchschnitt. Größter Gewinner ist Irland: Das Land schaffte es 2022 gerade so unter die besten zehn, machte 2023 gleich vier Plätze gut und liegt jetzt mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 26.882 Euro auf Platz sechs. Das sind exakt 52 % über dem Durchschnitt. Island und Dänemark rückten jeweils um einen Rang nach vorne auf die Plätze vier und fünf. Auf Platz sieben folgt Österreich, das sich um zwei Plätze verbesserte, gefolgt von Norwegen auf Platz acht (im Vorjahr Platz vier). Deutschland rutsche um einen Platz nach hinten und landete 2023 auf dem neunten Platz. Schlusslicht der Top Ten ist das Vereinigte Königreich, das sich um drei Plätze verschlechterte.

Insgesamt, so die GfK, liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt, darunter auch die Niederlande (25.098 Euro), Frankreich (23.355 Euro) und Italien (20.205 Euro). Ganz am Ende der Skala findet sich die Ukraine mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 2478 Euro. Das sind exakt 14 % des europäischen Durchschnitts.

Spanien nahe am Durchschnitt

Recht nahe am Durchschnitt landet Spanien mit einer Kaufkraft von 16.449 Euro pro Kopf (7 % unter dem Schnitt) auf Platz 17. Wie in allen Ländern ist auch hier das Ausgabepotenzial regional verteilt: Mit 20.859 Euro (fast 27 % über dem Landesschnitt) nehmen die Bewohner der flächenmäßig kleinsten Provinz Gipuzkoa, das an der Küste des Golfes von Biskaya liegt und an Frankreich grenzt, den Spitzenplatz im Land ein. Danach folgen Madrid mit 20.652 Euro und Araba/Alava mit 20.494 Euro. Am nächsten am Landesdurchschnitt befinden sich die Balearischen Inseln. Die Menschen dort haben 16.579 Euro pro Kopf zur Verfügung und damit knapp 0,8 % mehr als der spanische Durchschnitt. Auf dem letzten Platz innerhalb Spaniens landet die flächenmäßig größte Provinz des Landes: In Badajoz im Südwesten liegt die Pro-Kopf-Kaufkraft bei 12.183 Euro und damit bei rund 74 % des Landesdurchschnitts.

Über die Studie

Für die Studie „GfK Kaufkraft Europa 2023“ wurden 42 europäische Länder untersucht. Die Kaufkraft bezieht sich auf die nominal verfügbaren Einkommen, die Werte sind also nicht inflationsbereinigt. Als Basis für die Berechnungen dienen Daten der Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung von Transferleistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute. Die Verbraucher bestreiten von der Kaufkraft alle Ausgaben für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Ausgaben für Urlaub, Mobilität und Konsumwünsche.

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