13.02.19 – Kauf im Kiez!

Kiezhelden unterstützt den lokalen Handel

Leerstehende Ladengeschäfte sind dem Team von dotBerlin ein Dorn im Auge. Deshalb gründete man die Initiative Kiezhelden.

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Das Schaufenster des Fachgeschäfts „Kleiner Schlauberger“ ziert ebenfalls ein Kiezhelden-Aufkleber. © Kleiner Schlauberger

 
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Auf der Kiezhelden-Website lassen sich die Geschäfte nach verschiedenen Branchen filtern. © dotBERLIN

 

Die Idee zu Kiezhelden hatte dotBerlin-Chefin Katrin Ohlmer als ihr auffiel, dass immer mehr Produkte online bestellt werden – und der Kiez in der Konsequenz weniger lebenswert wird. Das Unternehmen, das eigentlich in der Internetbranche unterwegs ist, sitzt in Berlin-Schöneberg. Das Team fühlt sich sehr wohl in dieser Gegend und möchte, dass die vielen bunten Läden dort nicht irgendwann schließen müssen. Jedoch machen sich viele Berliner dem Unternehmen zufolge gar nicht bewusst, dass ihr Kaufverhalten tatsächliche und spürbare Auswirkungen auf ihr unmittelbares Umfeld haben kann.

Die Initiative Kiezhelden soll deshalb mehr Aufmerksamkeit auf all die Händler im Kiez lenken: durch eine Website, die alle teilnehmenden Geschäfte auflistet, sowie durch Aufkleber, die die einzelnen Helden auch im Stadtbild sichtbar macht. Diese sind an das Logo der Initiative angelehnt und wurden bereits an teilnehmende Geschäfte verschickt, bevor die Website offiziell für alle zugänglich gemacht wurde.

So konnten die Kiezhelden sich gut vorbereiten und schon im Vorfeld ihre Schaufenster mit den Aufklebern schmücken. Zusätzlich gibt es eine Instagram-Seite – diese dient als eine zusätzliche Werbefläche, da die Website nur aus einer Karte besteht und nicht die Möglichkeit bietet, einzelne Kiezhelden näher vorzustellen. Auf Instagram lässt sich das Angebot durch ausführliche Texte und schöne Fotos ergänzen, außerdem hat man dort die Möglichkeit, mit den Usern zu interagieren.

Rasantes Wachstum

Gestartet ist das Projekt Mitte Oktober mit 700 Kiezhelden, mittlerweile sind mehr als 1200 Geschäfte dabei. Die Kiezhelden der ersten Stunde waren die liebsten Läden der dotBerlin-Mitarbeiter, gemischt mit Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Mittlerweile kommen die Vorschläge aber meistens von den Kunden oder von Läden, die gerne dabei wären. Das ist auch gut so, denn: Kiezhelden soll ein Projekt sein, bei dem die Berliner sich aktiv beteiligen können.

Zwang besteht natürlich keiner: Wenn jemand nicht Teil von Kiezhelden sein möchte, dann ist das ebenfalls in Ordnung – das sei aber nur bei ein paar wenigen Ausnahmen vorgekommen. „Die meisten Händler waren gleich begeistert und haben sich gefreut, ausgewählt worden zu sein“, erklärt Ann-Kathrin Gräfe aus dem dotBerlin-Team. Eine Ausweitung auf weitere Städte ist bisher nicht vorgesehen, allerdings soll das Projekt in Berlin noch größer und sichtbarer werden: Geplant ist, die Funktionen auf der Website zu verbessern und beispielsweise eine Suchfunktion einzubauen.