29.05.17 – Trends 2017

Ladenbau: „Besser pfiffig als perfekt“

Im Wettbewerb mit der Konkurrenz müssen stationäre Händler ihr Geschäft immer attraktiver gestalten. Doch wie sieht exzellenter Ladenbau aus?

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Natürliche Materialien wie Holz sorgen für eine Wohlfühlatmosphäre. Truffleroom in Düsseldorf vereint Shop und offenes Atelier, so kommt das Sortiment mit Kinderbekleidung, Schuhen und Spielzeug besonders gut zur Geltung. © Truffleroom

 
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Auffällige Lichtinszenierungen, wie sie auf der EuroShop 2017 gezeigt wurden, locken Kunden an. © Constanze Tillmann

 

„Begeistern Sie ihre Kunden“ heißt die Aufgabe, die Händler heutzutage lösen müssen, wenn sie Umsätze generieren wollen. Damit sich Kunden möglichst lange im Laden aufhalten, müssen sie sich darin wohlfühlen – das fängt schon bei der Orientierung an. Deshalb präsentieren 74 % der Händler ihre Waren in großzügigen und offen gestalteten Verkaufsräumen, breite Gänge sorgen bei 54 % zudem für Bewegungsfreiheit und Übersichtlichkeit. Auch eine klare Raumstruktur sowie die Gliederung von Abteilungen und Sortimenten bieten den Kunden Orientierung, so einige Ergebnisse des EHI-Laden-Monitors 2017.

Individuelle Lichtkonzepte

Einen hohen Stellenwert als Instrument der Verkaufsförderung hat das Thema Licht, weshalb Händler 2016 vermehrt in LED-Technologie investiert haben. Laut Ergebnissen des EHI-Laden-Monitors 2017 gaben sie 52 € pro Quadratmeter aus, 2013 waren es noch 31 €. Neben Energieeinsparung, einem sich erübrigendem Lampentausch und Verbesserungen bei Lichtqualität und Leistungsfähigkeit kann LED aber schon viel mehr. Die Oktalite Lichttechnik GmbH aus Köln befasst sich z. B. mit „Human Centric Lighting (HCL)“, der an den natürlichen Biorhythmus des Menschen angepassten Lichtsteuerung. Sowohl die aufwändige Lichtinszenierung bei einem Luxuslabel als auch das kühl-sachliche Beleuchtungskonzept beim Textildiscounter erzeugen emotionale Erlebnisräume – natürlich mit unterschiedlichen Ausrichtungen.

Emotionale Wirkung

In Bezug auf das Einkaufserlebnis spielen die drei Aspekte visuelle, nicht-visuelle und emotionale Lichtwirkung eine entscheidende Rolle. Eine akzentuierte, kontrastreiche Beleuchtung oder gar farbiges Licht sind im Bereich der visuellen Wirkung das Mittel der Wahl, um Aufmerksamkeit zu lenken und Blicke zu steuern. Bei der nicht-visuellen Wirkung dient Licht zur Aktivierung oder Entspannung, geht es um die emotionale Wirkung, können Beleuchtungskonzepte bestimmte Emotionen gezielt erzeugen. Warme Farben verbinden wir beispielsweise mit einem guten Glas Wein und einem gemütlichen Feierabend, kalte Farben erinnern uns eher an Eis und Meerwasser und vermitteln Frische und Funktionalität.

Vernetzte Navigation

Leuchtenproduzent Philips geht sogar noch einen Schritt weiter und präsentierte auf der EuroShop ein LED-Beleuchtungssystem, das Kunden per Smartphone und App durch einen Verkaufsraum – in diesem Fall einen Supermarkt – zu gewünschten Produkten navigiert und gleichzeitig die Laufwege erfasst. Dabei übertragen die Lichtsignale eine für jede Leuchte individuelle Codierung, die entsprechende Informationen zu ihrer Position enthält. Ziele dieses vernetzten Beleuchtungssystems sind u. a., Kunden ihren Einkauf zu erleichtern, Wege durch den Verkaufsraum zu optimieren und sich als Einzelhändler gegenüber Mitbewerbern abzuheben.

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