27.12.21 – Zukunft des Einkaufens

Nachhaltig, unabhängig, lokal

Das Wachstum des Onlinehandels wird größtenteils von den jungen Generationen vorangetrieben, Verbraucher kaufen bereitwillig lokal ein und der Einzelhandel, wie wir ihn kennen, wird sich grundlegend verändern, besagt eine globale Studie der E-Commerce-Plattform Shopify. Heike Scholz von „Zukunft des Einkaufens“ erläutert die wichtigsten Ergebnisse.

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Unsere Gastautorin Heike Scholz © Heike Scholz

 

Die Pandemie hat einen Verhaltenswandel hin zum Onlinehandel in Gang gesetzt, der insbesondere auf die jüngere Generation zurückzuführen ist. 57 % der 18- bis 34-Jährigen gaben an, mehr online auszugeben. Diese Altersgruppe trägt außerdem maßgeblich zum Wandel des Handels bei. Für Marken und Handelsunternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Omnichannel-Strategie und ihre Präsenz in den sozialen Medien ausbauen sowie Authentizität beweisen müssen. Kurzum: Sie brauchen einen langen Atem.

Trend #1

Der Onlinehandel gewinnt zunehmend an Bedeutung. Omnichannel-Erfahrungen sind mehr und mehr gefragt.

 - 87 % der deutschen Verbraucher gaben an, seitdem Covid-19 zur Pandemie erklärt wurde, online eingekauft zu haben. Auch die Höhe der Ausgaben steigt: 36 % der Befragten erklärten, mehr für Online-Shopping auszugeben als zu Beginn des Jahres.

 - Dabei sind junge Verbraucher die treibende Kraft des E-Commerce-Wachstums. 57 % der 18- bis 34-Jährigen gaben an, mehr online auszugeben. Bei Verbrauchern mittleren Alters (35 bis 54 Jahre) sind es nur 39 %. Nur 22 % der über 55-Jährigen gaben an, seit Beginn der Pandemie mehr auszugeben.

 - Versand und Verfügbarkeit sind zu wichtigen Einkaufskriterien geworden; Unternehmen können besonders bei ihren Kunden punkten, indem sie eine schnelle Lieferung (48 %), kostenlosen Versand / lokale Lieferung (40 %) und Sonderpreise / Rabatte (30 %) anbieten.

Trend #2

Direkte und lokale Verkäufe gewinnen an Bedeutung, auch wenn Online-Marktplätze weiterhin dominieren.

 - 23 % haben in den sechs Monaten, seitdem Covid-19 zur Pandemie erklärt wurde, bei einem unabhängigen Unternehmen eingekauft.

 - Unterstützung des Unternehmertums (47 %), gute Kundenbetreuung (36 %) und ein persönliches Einkaufserlebnis (36 %) sind die Hauptgründe, die zum Kauf in unabhängigen Unternehmen bewegen.

 - Ältere (55+ Jahre) finden unabhängige Unternehmen über Artikel und Zeitungen (47 %); jüngere Verbraucher werden eher über die sozialen Medien auf unabhängige Handelsunternehmen aufmerksam (48 %).

 - Haushalte mit hohem Einkommen (47 %) haben während der Pandemie mit höherer Wahrscheinlichkeit bei einem lokalen Unternehmen eingekauft als Haushalte mit mittlerem (36 %) und niedrigem Einkommen (27 %).

Trend #3

Der Einzelhandel wird sich grundlegend verändern.

 - 70 % der Befragten haben seit Beginn der Pandemie im stationären Handel eingekauft.

 - Die große Mehrheit (80 %) der ab 55-Jährigen ging im stationären Handel einkaufen. Bei denen mittleren Alters waren es 71 % und bei den jüngeren nur 53 %.

 - 63 % derer, die während Corona im Einzelhandel eingekauft haben, planen in den nächsten sechs Monaten, weiterhin im Laden einzukaufen.

 - Fast die Hälfte der Befragten (49 %) gaben an, geschäftige Einkaufszeiten und Menschenmassen vermieden zu haben. 46 % gehen davon aus, dies weiterhin zu tun.

Trend #4

Nachhaltigkeit und das Gemeinwohl werden immer wichtiger für die Kaufentscheidungen.

 - Die Hälfte (47 %) bevorzugt den Einkauf nachhaltiger Produkte.

 - Insbesondere bei der jüngeren Generation spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: 59 % der 18- bis 34-Jährigen gaben an, vor allem auf nachhaltige Produkte zu setzen. Bei den Verbrauchern mittleren Alters sind es 46 % und bei der Altersgruppe ab 55 Jahren sind es 40 %.

 - 23 % kauften, seitdem Covid-19 zur Pandemie erklärt wurde, bei unabhängigen Unternehmen ein. 30 % davon gaben an, dies aus Umweltbewusstsein zu tun.

 - 38 % möchten bei jedem Kauf, egal ob online oder offline, die Möglichkeit haben, für einen bestimmten Zweck zu spenden.