29.11.17 – Jahreskonferenz der Spielwarenbranche

Positive Signale für die Branche

Welche Trends prägten das Jahr? Welche Produktkategorien erzielten den höchsten Umsatz und wie sieht die Prognose für das Weihnachtsgeschäft aus? Diese und viele weitere Fragen wurden auf der Jahreskonferenz der Spielwarenbranche in Nürnberg beantwortet.

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Erwarten ein gutes Weihnachtsgeschäft (v. li.): Ulrich Brobeil, Wieland Sulzer, Willy Fischel, Steffen Kahnt und Joachim Stempfle. © Meisenbach

 

Die belebte Weltwirtschaft kurbelt in 2017 auch die deutsche Wirtschaft an und beschert dem Einzelhandel hierzulande zuversichtliche Verbraucher. „Wer einen sicheren Arbeitsplatz hat, spart nicht bei den Spielzeug-Geschenken für die Kleinsten. 2017 wird das vierte Jahr in Folge sein, in dem die Deutschen mehr für Spielzeug ausgeben als im Vorjahr“, erklärt Willy Fischel, Geschäftsführer des Handelsverband Spielwaren (BVS). Die Händler können also zuversichtlich dem Weihnachtsgeschäft entgegenblicken. Durch die verkürzte Adventszeit auf drei Wochen werden sich, wie Fischel betonte, die Einkäufe für die Liebsten auf die letzten drei Wochen vor dem Fest konzentrieren. Mit diesen entscheiden die Konsumenten schließlich auch, wie das finale Ergebnis des Jahres 2017 aussieht. Wenn alles gut läuft, erwartet der BVS ein Umsatzwachstum von bis zu 2 %. Damit würde der Inlandsmarkt von 3,105 Mrd. € in 2016 (zu Endverbraucherpreisen, Basis: consumer panel npdgroup deutschland) auf 3,167 Mrd. € in 2017 wachsen.

Deutsche weiter im Spielefieber

Auch die Spielwarenindustrie zeigt sich optimistisch, wie DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil näher erläutert: „Spielen ist so populär wie noch nie. Mehr als drei Milliarden Euro werden in Deutschland jedes Jahr für Spielzeug ausgegeben. Das beschert Deutschland einen Spitzenplatz in Europa. Kein Wunder, dass die Branche kurz vor dem Weihnachtsgeschäft, das für den Großteil des Jahresumsatzes sorgt, optimistisch in die Zukunft sieht.“

Welche Kategorien waren am erfolgreichsten?

Der positive Umsatztrend wird laut Joachim Stempfle, Director Toys Germany der npdgroup deutschland, zu 42% in der Kategorie Other Toys erzielt. Es ist in erster Linie der Hersteller Schleich mit seinem Pferdethema und Clementoni mit den Galileo Experimentierkästen. Mit 25% Anteil am Branchenwachstum zeigt sich auch der Bereich Games/Puzzle in sehr positivem Trend. Hier sind es der Kosmos Verlag mit dem Kennerspiel des Jahres – Exit, Die verlassene Hütte, Asmodee und Hasbro mit den Klassikern Monopoly Banking und Risiko, welche maßgeblich zum Umsatzplus beitragen. Im Segment Infant/Preschool bewegen Playmobil mit den Lizenzen „Ghostbusters“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ sowie Spin Master mit „Paw Patrol“ den Markt. Ein Artikel, an dem 2017 wohl kaum einer vorbei kam und dem Handel folglich zusätzlichen Umsatz in die Kassen spülte, waren die „Fidget Spinner“. Im Bereich Spielwaren wurden 1,9 Spinner Mio. verkauft – ein Umsatz von ca. 9,5 Mio. € (Quelle: Handelspanel YTD Oktober 2017).

Lizenzmarkt konsolidiert

Der Lizenzmarkt im Gesamten kann 2017 nicht gegen das starke Vorjahr bestehen und zeigt einen Rückgang von -4%. Zwar seien, wie Joachim Stempfle erläutert, mit „Batman“, „Cars“, „Trolls“ und u. a. „Fireman Sam“ starke Lizenzen am Start gewesen, gegen „Star Wars“, „Frozen“ oder die Fußball-EM konnten sie jedoch nicht ganz mithalten. Die Folge: Der Lizenzanteil am gesamten Spielwarenmarkt ist um einen Prozentpunkt auf 20% zurückgegangen.

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