01.06.14 – EK/Servicegroup: Maßnahmen und Ziele des Mehrbranchenverbundes
«Wir haben viele Pfeile im Köcher»
Vom 8. bis zum 9.5. veranstaltete die EK/Servicegroup die Family-Messe EK Fun.
Dabei boten die Bielefelder den fast 1000 Besuchern über 100 Aussteller – darunter auch die Top 10 der größten Spielwarenhersteller.
Wir haben mit dem EK-Vorstand Bernd Horenkamp über das erstmals gezeigte neue Marketing-Konzept sowie über die Maßnahmen und Ziele des Mehrbranchenverbundes gesprochen.
das spielzeug: Auf der Hausmesse EK Fun präsentieren Sie erstmals das neue Marketing-Konzept …
Bernd Horenkamp: Bei Spiel &Spass ist der Name Programm, was mit dem neuen Marketing-Konzept nun noch deutlicher wird. Unser Grundgedanke war es, ein System zu entwickeln, mit dem der Fachhändler mehr Erlebnis in die Branche bringen und sich somit besser für die Zukunft aufstellen kann – und das am besten mit wenig Aufwand und für wenig Geld. Darüber hinaus war es uns wichtig, dass es modular anwendbar ist. Die Hälfte der Verkäufe bei Spielwaren geht schließlich über Emotionen und Impulse. Mit eingeflossen sind die Ergebnisse einer umfangreichen Trendstudie, deren Hauptaussage der Wunsch nach mehr Erlebnis am PoS war. Wir haben die Kundenwünsche gesammelt, analysiert und umgesetzt.
das spielzeug: Können Sie uns das Konzept an einem konkreten Beispiel näher erläutern?
Bernd Horenkamp: Geburtstagsboxen oder -tische sind inzwischen weit verbreitet. Wir bieten den so genannten Wunschbaum. Dieser ist einzigartig und ein echter Eye-Catcher. Hier notiert der Nachwuchs ganz genau, was er möchte. Händler sind zudem gut beraten, eine Taschengeldabteilung einzuführen. Dort gibt es alles für das kleine Budget.
das spielzeug: Und wie profitieren Ihre Mitglieder davon?
Bernd Horenkamp: Für alle, die in nächster Zeit z.B. eine größere Veranstaltung, wie ein Jubiläum oder einen Tag der offenen Tür planen, eignen sich die Familiy-Eventbausteine. Der Handelspartner bekommt hier ein «Rundum-Sorglos-Paket» geliefert. Für mehr Frequenz und Aufmerksamkeit sorgen u.a. Walking-Acts und eine Hüpfburg. Dank einfacher Elemente, wie z.B. frei bespielbare Flächen oder Themeninseln, können Kids die Produkte vor Ort anfassen und ausprobieren, was Begehrlichkeiten weckt. Die Endverbraucher wollen etwas geboten bekommen.
das spielzeug: Wie hat sich das Geschäftsfeld Family 2013 entwickelt?
Bernd Horenkamp: Das Geschäftsfeld Family war mit 476,9 Mio. Euro und einem Anteil von 37% am Gesamtumsatz wieder mit Abstand das umsatzstärkste. Unsere Spielwarenumsätze sind um 2% gestiegen. Daran hat unsere Aufstellung als Mehrbranchenverbund großen Anteil. Wir verfügen nicht nur über die nötige Warenkompetenz, sondern auch über das Know-how, Sortimente attraktiv zu kombinieren. So kommt zusammen, was zusammen passt. Spielwaren, Babyartikel, Schulschreibwaren, Kinderbücher, Kinderkonfektion und Living-Artikel bieten einen großen Fundus für intelligente Sortimentsverbindungen, die mit Hilfe passender Cross-Over-Konzepte für den geforderten Einkaufsspaß am PoS sorgen. Von Vorteil ist natürlich auch, dass wir sehr gut mit der Industrie verzahnt sind.
das spielzeug: Der Produktbereich wird seit Jahresbeginn schwerpunktmäßig mittels E-Marketing beworben. Können Sie bereits etwas über die Auswirkungen sagen?
Bernd Horenkamp: Hier arbeiten wir ganz eng mit engagierten Händlern zusammen, die für die Praxistauglichkeit der Maßnahmen stehen. Die Erfolge sind in jeder Beziehung messbar und spornen uns an, in diesem Bereich intensiv weiterzuarbeiten.
das spielzeug: Das Jahresmotto bei EK lautet «Wer bremst, verliert». Mit welchen Maßnahmen haben Sie in diesem Jahr bereits Gas gegeben und wo wollen Sie noch verstärkt agieren?
Bernd Horenkamp: Um bei dem Bild zu bleiben: Ein echter Turbo wird unser neues Großhandels- und Logistikkonzept für Spielwaren und Baby-Artikel. Rund 15 000 Produkte stehen hier zur Disposition. Die Mitglieder erhalten nun die Ware aus einer Hand – und das binnen ein bis zwei Tagen. Außerdem bieten wir die Exklusivmarke Fun Company jetzt als Depot-System mit allen Vorteilen an.
das spielzeug: Welche Prognose sehen Sie für das aktuelle Geschäftsjahr bezüglich des Wettbewerbs – Stichwort Hoffmann-Übernahme durch die Vedes?
Bernd Horenkamp: Als wachstumsorientierte Gruppe wollen wir selbstverständlich in jeder Hinsicht zulegen. Dafür konzentrieren wir uns aber in erster Linie auf den Ausbau des eigenen Leistungsangebotes. Hier sind wir – auch in Sachen Warenbezug – bestens aufgestellt. Grundsätzlich ist uns dabei natürlich an einer zukunftsorientierten Großhandelsversorgung gelegen.
das spielzeug: Welche Herausforderungen im Spielwarenbereich gilt es heute und in naher Zukunft zu bewältigen?
Bernd Horenkamp: Viele Spielwarenhändler sehen das Thema Multi-Channel und dabei besonders den Bereich E-Commerce inklusive Social Media als lästige Pflichtübung an und vergessen dabei die Chancen, die darin liegen. So kaufen nach aktuellen Marktstudien allein jetzt schon etwa ein Drittel der Kunden Spielwaren online. Hier liegt sicherlich eine der großen Herausforderungen für die Branche. Wir haben dafür einen eigenen Multi-Channel-Geschäftsbereich installiert. Ziel ist es, jedem Händler die Strategie anzubieten, die zu ihm und seinem Standort passt und echte Wettbewerbsvorteile bringt.
Umsatzentwicklung der EK
Gesamtumsatz 2013 der Verbundgruppe: 1,3 Mrd. EUR – das entspricht einem Rückgang von 3,4%
Umsatz Deutschland: 1,19 Mrd. EUR (91%), Ausland: 117,8 Mio. EUR (9%)
Umsatz Geschäftsfeld Family: 476,9 Mio. EUR
Ausschüttungsvolumen 2013: 20 Mio. EUR
Mitgliederstand 31.12.2013: 2167 Händler (Vorjahr 2227): 104 Zugänge, 164 Abgänge