01.08.17 – Interview mit Stefan Hausberg

„Der Fachhandel ist und bleibt für uns wichtig“

Stefan Hausberg, Executive Director Consumer Products bei Warner Bros. Consumer Products, erläutert im Interview mit das spielzeug, welche Themen in den nächsten Monaten fokussiert werden, wie diese bei der jeweiligen Zielgruppe gepusht werden und welche Rolle soziale Medien in seinem Unternehmen einnehmen.

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Sieht den Fachhandel nach wie vor als wichtigen Partner für die Kampagnen: Stefan Hausberg. © Warner

 

das spielzeug: Herr Hausberg, welche Lizenz-Highlights stehen bei Warner Bros. speziell im zweiten Halbjahr im Fokus und mit welchen Marketingaktionen werden Sie diese bei der jeweiligen Zielgruppe pushen?

Stefan Hausberg: Nachdem der Film „Wonderwoman“ in den USA schon sehr erfolgreich gestartet ist, konnte diese positive Bilanz auch in Deutschland fortgesetzt werden. Wir freuen uns, auch hierzulande die Fans nun mit tollen Lizenzprodukten zum Film begeistern zu können. Außerdem wartet schon bald das nächste Highlight auf die DC-Fans: Am 16. November startet „Justice League“ in den deutschen Kinos. Bis dahin verkürzt die globale Plattform #JoinTheLeague die Wartezeit mit aktuellen Nachrichten und Updates zum Film. Fans können über die Website an digitalen Aktivitäten und Gewinnspielen teilnehmen. Darüber hinaus erhalten sie in Kooperation mit unseren Lizenzpartnern exklusive Produktvorschauen.

 

das spielzeug: Von den „DC Super Heroes“ über die „Wizarding World of Harry Potter“ bis hin zu „Suicide Squad“ – mit Ihren Themen richten Sie sich an ein breites Publikum. Worin liegt Ihr Erfolgsrezept, für nahezu jede Zielgruppe das Passende im Angebot zu haben?

Stefan Hausberg: Dank vielfältiger herausstechender Figuren können wir eine breite Zielgruppe für uns gewinnen. „Lego Batman“ beispielsweise spricht Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren an, gefällt aber auch deren Vätern. Mit „Harry Potter“ erreichen wir nicht nur die Fangruppe ab zwölf Jahren, sondern auch weit darüber hinaus. Die Kinder von damals sind die erwachsene Zielgruppe von heute. Vielseitige Charaktere wie „Harley Quinn“ können zudem weibliche wie männliche Zuschauer für sich begeistern und die „DC Super Hero Girls“ sprechen vor allem junge Mädchen an. Dazu haben wir zielgruppenkonforme Produkte im Portfolio, welche auch über diese definierte Kernzielgruppe hinaus immer auch ein breiteres Publikum ansprechen.

 

das spielzeug: Große Handelsketten wie Lidl oder Primark gehören mittlerweile zu Ihren Partnern. Welche Rolle nimmt der Fachhandel bei Ihnen ein?

Stefan Hausberg: Sowohl große Handelsketten als auch der Fachhandel sind wichtige Partner für unsere Kampagnen und entscheidende Erfolgsfaktoren. Wir bedienen hier je nach Produkt verschiedene Käufergruppen und nutzen daher beide Kanäle ineinander verzahnt für unsere Ansprache. Insbesondere für erklärungsbedürftige und fachhandelsaffine Lizenzthemen, wie beispielsweise Jim Knopf, ist der Fachhandel nicht wegzudenken. Eine breite Masse können wir hingegen über die großen Handelsketten ansprechen, da sie ein wichtiger Bestandteil der Lebenswelt unserer Konsumenten sind. Sie sind essentiell, um regelmäßig Aufmerksamkeit auf die Lizenzmarken zu lenken und garantieren beispielweise die Distribution schnelllebiger, trendgerechter Fashion in viele verschiedene Länder aus einer Hand.

 

das spielzeug: Die Welt wird digitaler und soziale Medien wie YouTube nehmen vor allen Dingen bei den Jugendlichen eine immer wichtigere Bedeutung ein. Welche Kanäle werden Sie künftig besonders fokussieren?

Stefan Hausberg: Klassisches TV-Marketing behält seine Berechtigung, da die breite Zielgruppe hier gut erreicht und deren Käuferentscheidung beschleunigt wird, jedoch verschiebt sich in diesem Bereich die Distribution zunehmend auf die digitalen Kanäle. Besonders YouTube eignet sich gut, da hier zielgruppengerechter Content kostengünstig und schnell vertrieben werden kann. Je jünger die Zielgruppe, desto digitaler werden auch die genutzten Kanäle – ein gutes Beispiel ist hier die Kampagne zu den „DC Super Hero Girls“, die ihren Schwerpunkt ganz klar online und in den sozialen Netzwerken hat.

 

das spielzeug: Lizenzen sind aus der Spielwarenbranche nicht mehr wegzudenken. Wird das Ihrer Meinung nach auch künftig so bleiben?

Stefan Hausberg: Meiner Meinung nach wird der Anteil der Lizenzen in der Spielwarenbranche künftig sogar noch weiter steigen. Lizenzen helfen, sich schnell und einfach von anderen Produkten zu differenzieren und neue, einzigartige Spielwelten zu erschaffen – so werden treue Fans zu Käufern.