23.11.20 – Stokke- und Statista-Studie
Mehr gemeinsame Familienzeit
Wie gehen Familien in Deutschland mit den Themen „Verbundenheit und Nähe“ und „gemeinsame Zeit“ um? Ergebnisse liefert eine Studie von Stokke und Statista.
Für die aktuelle Studie wurden 1000 Eltern von Kindern bis fünf Jahre befragt. Knapp 20 % der Befragten wären ihrem Kind gerne mehr verbunden, 78 % fühlen sich bereits eng verbunden und 77 % der Eltern würden aber gerne dennoch mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Doch laut den Ergebnissen ist vielen Eltern scheinbar nicht bewusst, dass die gemeinsame Zeit am Familientisch der natürlichste und einfachste Weg ist, Verbundenheit und ein Nähe-Gefühl zu schaffen, gefolgt von gemeinsamem Spielen, Hausaufgabenmachen und Co.
Bewusste Alltagsmomente
Denn von den Eltern, die sich ihrem Kind genau richtig nah fühlen (bzw. sehr verbunden fühlen), essen beispielsweise 75 % mit allen Familienmitgliedern gemeinsam am Tisch – inkl. Baby. Von den Eltern, die mit ihrem Kind gerne enger verbunden wären, gaben nur 55 % an, dass alle regelmäßig gemeinsam an einem Tisch essen. Und bei den Aktivitäten, von denen Eltern annehmen, eine gute Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen, kommt das gemeinsame Essen erst an vierter Stelle (29 %). Dabei ist dieses Ritual viel einfacher und weniger zeitaufwendig umsetzbar, als zum Beispiel Ausflüge zu organisieren (Platz 1) oder Reisen zu unternehmen (Platz 2).
Nähe wichtig für die Entwicklung
„Am Ende ist es der Alltag, der uns verbindet“, sagt Nora Imlau, Journalistin und Buchautorin zu Familienthemen sowie Mutter von vier Kindern. „Diese Art Nähe ist essenziell für die Entwicklung des Kindes. Das gilt insbesondere in den ersten Lebensmonaten, aber auch in der Kleinkindzeit. Denn unmittelbare körperliche Nähe ist es, die Kindern Halt und Sicherheit gibt und ihnen zeigt: Du bist geborgen und geliebt.“
Gemeinsame Erinnerungen
Vielen Müttern und Vätern ist allerdings bewusst, dass das Gefühl von enger Verbundenheit Zeit braucht. So gaben Eltern, die ihren Kindern gerne näher wären, häufiger an, dass sie gern mehr Zeit mit ihnen verbringen würden, als Eltern, die sich ihnen bereits genau richtig nah fühlen (95 % und 73 %). „Nichts ist verbindender als gemeinsam verbrachte Zeit“, sagt Imlau und fügt hinzu „Dadurch entstehen Erinnerungen und Emotionen, die durch die Wiederholung vertieft werden und Kinder bis ins Erwachsenenalter begleiten.“ Gemeinsame Zeit ist zum Beispiel auch, mit dem Kind das Essen vorzubereiten, im Garten das Laub zusammenzurechen oder auf dem Weg von der Kita nach Hause miteinander zu reden.