das spielzeug: Die Kind + Jugend öffnet heute die Türen – und laut Anmeldestand sind diesmal viele internationale Unternehmen dabei. Sind Sie zufrieden und was waren die größten Herausforderungen während der Vorbereitungen?

Jörg Schmale: Wir sind tatsächlich sehr zufrieden mit der Ausstellerbeteiligung 2023. Rund 850 Anbieter, das sind doppelt so viele wie vor einem Jahr, stellen vom 7. bis 9. September aus und präsentieren dabei eine Internationalität, Vielfalt und Produktqualität, so wie man es von der Kind + Jugend erwarten darf. Besonders stolz bin ich, dass wir auch viele große und marktführende Unternehmen zurückgewinnen konnten. Dazu zählen z. B. Joie, Nuna und Graco, ABC Design, Britax Römer, Hartan, Hauck, Cam il mondo, Delta Children, Lässig, Nuby, Paidi, Peg Perego, Roba Baumann, Thule oder Uppababy. Auch Cybex wird wieder, wenn auch mit einer kleinen Präsenz, vor Ort sein. Hinzu kommt eine große Vielzahl von weiteren Top-Brands, die zur Attraktivität der Messe betragen.

Die Kind + Jugend ist aber auch für eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Unternehmen eine wichtige Businessplattform. Unsere internationale Start-up-Area sowie auch die Gemeinschaftsstände der Jungen Innovativen Unternehmen aus Deutschland, deren Teilnahme vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziell gefördert wird, waren bereits frühzeitig ausgebucht. Das zeigt, dass die Messe Kind + Jugend nicht nur für etablierte Unternehmen ein unersetzbares Marketinginstrument und eine relevante Businessplattform darstellt, sondern auch für die aufstrebenden Unternehmen. Das freut uns sehr und spiegelt auch die Diversität der Branche wider. Anbieter aus dem gesamten europäischen Raum beteiligen sich, sie kommen aber auch aus Ländern wie der Türkei, Indien, Pakistan, Südkorea, Taiwan, China, den USA, Israel und Thailand. Insgesamt stellen Unternehmen aus 45 Ländern und aus allen Kontinenten aus. Selbst Australien ist mit elf Anbietern vertreten. Wer sich vorab informieren möchten: Die Ausstellerliste ist auf unserer Website zu finden. Das alles wird in kompakter Form in den Hallen 10 und 11 präsentiert, klar gegliedert in die Themenwelten der Kind + Jugend. Es gibt für den einkaufenden Handel keine bessere Inspirationsquelle und Businessplattform. Das bestätigen auch jetzt schon die Ticketbestellungen, die Nachfrage ist anhaltend groß.

das spielzeug: Einige Aussteller und Besucher haben vergangenes Jahr Kritik geäußert bzgl. nicht vertretener Marktführer. Wie sind Sie damit umgegangen und hat sich etwas geändert?

Jörg Schmale: Tatsächlich stellten im letzten Jahr nur wenige Marktführer auf der Messe aus. Dies wurde zurecht hinterfragt. Besonders kritisiert wurde allerdings sowohl von Ausstellerseite als auch von Besucherinnen und Besuchern, dass einige Unternehmen sich außerhalb des Messegeländes präsentierten. Wir haben mit allen Firmen ausführliche Gespräche geführt. Und im Ergebnis können wir sagen, dass viele Marktführer wieder auf der Messe vertreten sind. Das freut uns enorm.

das spielzeug: Welche Highlights erwarten die Besucher auf der Messe und was ist dieses Jahr neu bzw. anders?

Jörg Schmale: Unser wichtigstes Highlight sind und bleiben die Aussteller mit ihrer Produktvielfalt. Ihr Besuch steht im Fokus der Händlerinnen und Händler. Unser Eventprogramm soll hier zusätzliche Inspirationen und Fachinformationen bereitstellen. Deshalb wird sich auf der Bühne des Trendforums zentral alles um die Themen Businessperformance und internationale Branchentrends drehen.

Darüber hinaus wird die im letzten Jahr erstmals präsentierte Sonderfläche „Immersive Shopping“ weiter ausgebaut. Hier ist die Koelnmesse gemeinsam mit ARkid von Fokus Kind Medien aktiv. Im Mittelpunkt stehen innovative Technologien und Features, die in B2C- wie in B2C-Kanälen für die attraktive digitale Vermittlung von Produktinformationen und Produktkonfigurationen eingesetzt werden können. Die Sonderschau soll Impulse und Ideen für ein erlebnisorientiertes Einkaufen geben, auch im digitalen Bereich. Ein Highlight, auf das wir uns jedes Jahr wieder neu freuen, ist der Innovation Award, der in diesem Jahr sein Potenzial wieder so richtig ausschöpfen kann. Und nebenbei noch eine gute Nachricht für alle, die auf tierische Produkte verzichten möchten: in Halle 11.2 haben wir ein veganes Restaurant eröffnet. Wir tragen damit dem Trend zur pflanzenbasierten Ernährung Rechnung und können auch einen Beitrag zum Thema CO2-Reduzierung leisten und erweitern damit, aber nicht nur damit, unser gastronomisches Angebot, das im letzten Jahr ebenfalls ein Kritikpunkt war.

das spielzeug: Welche Neuigkeiten gibt es beim Innovation Award: Verraten Sie uns welche?

Jörg Schmale: 120 Bewerbungen für den Innovation Award gingen in diesem Jahr ein. Das zeigt, wie renommiert und etabliert dieser Wettbewerb in der Branche ist. Und auch wie wichtig! Auch hier kommen die Bewerber aus 45 Ländern, neben Deutschland z. B. auch aus Korea, Lettland, Thailand und den USA. Darüber hinaus haben alle Bewerber die Chance auf eine neue zusätzliche Auszeichnung. Erstmals kooperieren wir mit hebammen-testen.de. Aus allen nominierten Produkten im Innovation Award-Wettbewerb der Kind + Jugend wählen Hebammen in diesem Jahr drei Produkte aus, die dann die Zusatzauszeichnung „Midwives’ Choice“ erhalten.

das spielzeug: Es ist nun die dritte Kind + Jugend nach der Pandemie: Wie schätzen Sie nach dieser Zeit die Bedeutung von Messen ein und gibt es Dinge, die Sie vielleicht schon für 2024 planen?

Jörg Schmale: Für 2024 haben wir uns vorgenommen, weiter an der Aktivierung von nationalen und internationalen Marken zu arbeiten. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir hier im kommenden Jahr noch weitere gute Namen zu den bisherigen hinzufügen können. Unsere Gespräche, die wir mit Blick auf 2024 führen, sind sehr positiv. Unser Ziel ist und bleibt es, mit der Kind + Jugend die beste aller möglichen Businessplattformen für die internationale Baby- und Kleinkindausstattungsbranche zu bieten. Eine der wichtigsten Informationen für das kommende Jahr ist sicherlich, dass wir die Tagefolge der Messe ändern werden. Nach der bereits 2021 eingeführten Verkürzung auf drei Tage wird die Messe ab 2024 von Dienstag bis Donnerstag durchgeführt. Sie verabschiedet sich damit vom Wochenende, findet aber weiterhin Anfang September, vom 3. bis 5.9.2024, statt. Damit kommen wir den Bedürfnissen des Fachhandels weiter entgegen.