03.11.21 – Interview mit Christian Ulrich, Spielwarenmesse eG

„Wir haben die Bedürfnisse der Aussteller und Besucher fest im Blick.“

Für die kommende Spielwarenmesse vom 2. bis 6. Februar hält der Veranstalter, die Spielwarenmesse eG, zahlreiche Neuerungen bereit. Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, erläutert im Interview mit das spielzeug die wichtigsten Veränderungen am Messekonzept und gibt Informationen zum Rahmenprogramm und zu den Serviceleistungen.

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Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG © Spielwarenmesse eG

 

Herr Ulrich, seit Juli bilden Sie zusammen mit Florian Hess und Jens Pflüger das neue Führungstrio der Spielwarenmesse eG. Wie waren die ersten Wochen in Ihrem neuen Amt?

Christian Ulrich: Der große Vorteil für meine Vorstandskollegen und mich ist, dass wir bereits langjährige Erfahrungen sowohl in der Messe- als auch in der Spielwarenbranche sammeln konnten. Somit sind wir mit den Thematiken sehr gut vertraut. Außerdem waren wir während der Übergabephase bereits für alle wesentlichen Entscheidungen zum Unternehmen und unseren Messen verantwortlich. Dennoch waren die ersten Wochen in der neuen Funktion äußerst intensiv, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie und ihren Auswirkungen auf das Messegeschäft.

Die Messewirtschaft wurde in den vergangenen 1,5 Jahren durch Corona stark beeinträchtigt. Mit welchen Strategien wollen Sie als Nachfolger von Ernst Kick die Weltleitmesse künftig weiterentwickeln?

Christian Ulrich: Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf der Präsenzveranstaltung. Bei all unseren Überlegungen haben wir die Bedürfnisse unserer Aussteller und Fachbesucher fest im Blick. Zum einen verfolgen wir das Ziel, die Geschäftsabschlüsse unserer Kunden noch effizienter zu gestalten. Außerdem werden wir den einzigartigen Erlebnischarakter der Messe weiter fördern. Die kommende Veranstaltung wird mit Spielwarenmesse Digital um eine virtuelle Business-Plattform erweitert, die unseren Ausstellern neue Präsentationsmöglichkeiten und eine höhere Reichweite bietet, während sie Fachbesucher bei der Vorbereitung und Durchführung des Messebesuchs unterstützt.

Die gesamte Branche sehnt sich nach persönlichen Begegnungen, daher lassen Sie uns einen Blick auf die Spielwarenmesse im Februar 2022 werfen, die erstmals hybrid stattfindet. Warum sollten Besucher und Aussteller dennoch persönlich in die Toy City kommen? Welche Highlights und Premieren wird es geben?

Christian Ulrich: Unser Messekonzept hält einige Neuerungen bereit, mit denen Handel und Industrie neue Impulse erhalten werden. Die Sonderfläche Toys go Green widmet sich dem großen Thema der Nachhaltigkeit und zeigt dazu den aktuellen Stand in der internationalen Spielwarenbranche. Auf der neuen StartupArea in Halle 8 präsentieren junge deutsche und internationale Unternehmen ihre kreativen Ideen. Nebenan zeigt die TrendGallery innovative Neuheiten sowie die Nominierten und die Gewinner des ToyAward. In Halle 4A rückt die neue Insights-X Area umsatzstarke PBS-Produkte insbesondere aus dem Back-to-School-Segment in den Fokus. Last but not least feiert das neue Dienstleister-Areal in Halle 3A Premiere. Hier stellen Anbieter verschiedene Dienstleistungen und Services für Industrie und Handel vor. Auch Test- und Prüfinstitute werden auf der neuen Fläche vertreten sein.

Events, Preisverleihungen, Vorträge: Was können Sie uns heute schon über das Rahmenprogramm erzählen?

Christian Ulrich: Geht es um die Vermittlung von aktuellem Branchenwissen, ist das Toy Business Forum in Halle 3A erste Anlaufstelle. Hochkarätige internationale Experten widmen sich in ihren Vorträgen den Themen Nachhaltigkeit, Trends im Handel, Digitalisierung und Trends in der Spielware. Mittwoch- bis Samstagvormittag geben wir mit den LicenseTalks wieder spannende Einblicke in die Welt der Lizenzen. Außerdem haben wir mit Live on Stage ein neues Vortragsformat entwickelt. Hier erhalten Aussteller die Möglichkeit, in kurzen Slots sich und ihre Produkte zu präsentieren. Vorträge zum Thema Toys go Green runden das umfassende Informationsangebot ab. Am Messefreitag holen wir zudem die Internationale Spieleerfindermesse nach Nürnberg. Hier ermöglichen wir Spieleautoren, ihre Ideen den Spieleredakteuren der Verlage vorzustellen – und das auf internationaler Ebene. Darüber hinaus wird die Verleihung des ToyAward erstmals auf der PressPreview stattfinden. Und einiges mehr ist noch in der Planung…

Stichwort Service: Welche Leistungen werden Sie den Besuchern 2022 bieten – sowohl im Vorfeld als Vorbereitung als auch während und nach der Veranstaltung?

Christian Ulrich: Ab Anfang November erweitern wir unsere umfangreichen Services für Besucher mit Fit for Fair um ein neues Angebot. In kurzen Online-Sessions geben wir Händlern und Einkäufern praktische Tipps, z. B. für die Planung und Nachbereitung des Messebesuchs. Die Videos stehen auf unserer Webseite kostenlos zum Abruf bereit. Mit Spielwarenmesse Digital bieten wir dem Handel außerdem eine perfekte Plattform für die Vorbereitung. Sie gibt einen Überblick über alle teilnehmenden Unternehmen und ihre Sortimente. Außerdem ermöglicht sie eine gezielte Suche nach Ausstellern, Produkten, Marken und Lizenzen. Und auch Termine lassen sich bequem vorab über die Plattform vereinbaren. Der Zugang zu Spielwarenmesse Digital ist im Messeticket bereits inkludiert. Auf dem Event selbst ist die Spielwarenmesse App mit ihren interaktiven Hallenplänen ein sehr hilfreiches Tool.

Auch im Februar 2022 wird Corona uns noch beschäftigen. Welche Erwartungen haben Sie daher an die Messe, z. B. was Besucher- und Ausstellerzahlen aus dem Ausland angeht?

Christian Ulrich: Die aktuellen Entwicklungen stimmen uns sehr zuversichtlich. Alle wichtigen Key-Player sind vor Ort. Die derzeit gebuchten Standflächen betragen rund 80 Prozent jener Flächen, die wir zur letzten Messe 2020 belegt haben. Von Fachbesucherseite erhalten wir eine ähnlich positive Resonanz. Eine internationale Umfrage unter Händlern und Einkäufern hat ergeben, dass 77 Prozent der Befragten einen Besuch der Spielwarenmesse planen. Es bleibt natürlich abzuwarten, welche Reiserestriktionen es in den kommenden Monaten eventuell geben wird. Mit Spielwarenmesse Digital erhalten unsere Kunden die Möglichkeit, auf jeden Fall an der Weltleitmesse teilzunehmen – auch wenn sie vielleicht nicht vor Ort sein können. Dennoch gehen wir davon aus, im kommenden Februar zahlreiche Branchenteilnehmer persönlich in Nürnberg begrüßen zu dürfen.