11.05.15
Lern-Tablets auf dem Vormarsch
Tablet-PCs nehmen nicht nur in der Welt der Erwachsenen einen großen Stellenwert ein, sondern auch immer mehr beim Nachwuchs.
Laut Npd Group wurden im vergangenen Jahr ca. 46 000 Kinder-Tablets in Deutschland verkauft – davon etwa ein Drittel schon für Kinder ab drei Jahren. Auch die Busbefragung von Iconkids & Youth und Medienforschung Super RTL von 2014 hat ergeben, dass sich die Drei- bis Fünfjährigen sogar mehr mit Tablets beschäftigen als ältere Kinder (36% im Vergleich zu 15 bzw. 13%). Die portablen Computer der Jüngsten unterscheiden sich in einigen Punkten von denen der Erwachsenen und vereinen vor allem Aspekte wie Sicherheit, Lernen und Spielspaß in sich.
Die führenden Hersteller im Tablet-Markt spielen sicher auch eine wichtige Rolle bei den Kids-Versionen, doch mischen hier aufgrund der Überschneidung von Spiel und Technik ebenfalls namhafte Anbieter aus der Spielwaren-Industrie, wie z.B. VTech, Clementoni und KD Germany mit. Auch wenn kaum ein Kinder-Tablet dem anderen gleicht, teilen sie alle eine Reihe von Merkmalen, die nicht fehlen dürfen.
Äußere Belastbarkeit
Optisch unterscheiden sich Kinder-Tablets von ihren Artverwandten durch ein zumeist farbenfroheres und besonders robustes Äußeres. Bruchsichere und kratzfeste Displays tragen in einem soliden und strapazierfähigen Rahmen, für den es zusätzliche Gummihüllen gibt, zu einem Extraschutz bei. Nur so kann sichergestellt werden, dass die empfindliche Technik dem oftmals nicht gerade zaghaften Umgang der Kinder mit ihren Geräten standhält. Über das Material hinaus sind Kinder-Tablets ihren Nutzern zudem durch eine altersgerechte Benutzeroberfläche angepasst, die eine intuitive und einfache Handhabung ermöglichen soll. Die Displays mit Touch-Funktion bedürfen nicht nur aus optischen, sondern auch aus taktilen Gründen einer bestimmten Größe, die an Kinderaugen und -hände angepasst ist. Unverzichtbar für den Lern- und Spielspaß ist außerdem eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit des Touchscreens, die Voraussetzung für eine flüssige Eingabe ist.
Innere Vielfalt
So wichtig die robuste Außenhülle auch sein mag, sind es doch wie so oft auch hier die inneren Werte, welche die Tablets so attraktiv für Kinder machen. Die mobilen Kleincomputer sind vielseitig einsetzbar und können deshalb als echte Allrounder gelten. Sie werden z.B. zum Musik hören, Videos anschauen und E-Books lesen eingesetzt, doch kann man auch selbst aktiv werden, indem man chattet, malt, Fotos oder Filme aufzeichnet und bearbeitet oder aber – und das steht oft im Zentrum der Geräte – auf spielerische Weise etwas lernt. Hierfür ist stets eine Reihe von Apps vorinstalliert, die häufig in Form von Lernspielen das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Je nach Modell handelt es sich bei diesen Spiele-Apps entweder um ganz basale Programme, die an Vorschüler gerichtet sind, oder um pädagogisch wertvolle Angebote für ältere Kinder. Für eine langfristige Nutzungsdauer über mehrere Altersgruppen hinweg sind einige Vertreter mit dem Betriebssystem Android ausgestattet, welches ein großes Portfolio an Anwendungen und Spielen zu bieten hat. Damit können regelmäßig neue Apps heruntergeladen werden, die z.B. in ihrem didaktischen Anspruch mit den Fähigkeiten der Kinder „mitwachsen“.
Ein Fazit der Hersteller
Auch im Vergleich zu „traditionellen“ Lernspielwaren bieten Kinder-Tablets einige Vorteile. Ulrich Hirsch stellt z.B. die Mobilität der multifunktionalen Begleiter besonders heraus, da sich ein Tablet leichter mitnehmen lässt als verschiedene Lernspiele und da es außerdem deren Vielfalt bündelt. Niclas Gronki betont hingegen das hohe Maß an Interaktivität, wodurch die spielerisch und altersgerecht verpackten Lerninhalte die Kinder stets mit einbeziehen – und darüber hinaus eine Vielzahl von Sinnen ansprechen.
Zudem können Kinder mit diversen Messenger-Apps ihre ersten geschützten Schritte in der digitalen Kommunikation machen. Das wohl größte Verkaufsargument für Kinder-Tablets liegt jedoch darin, dass sie Lernen, Spielen und den Umgang mit moderner Technik in einem einzigen Produkt vereinen, das auf die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden kann. Somit erübrigen sich zwar weder das schulische Lernen noch das freie Spiel mit Freunden und Familie, doch werden beide auf innovative und produktive Weise unterstützt.