11.08.16 – Pfiffiges Kartenspiel für 3-6 korrupte Politiker

Pegasus: Junta – Las Cartas

Das Brettspiel von Junta hat eine große Fangemeinde. Nun brachte Pegasus mit „Junta – Las Cartas“ eine mehr als gelungene Kartenspielvariante heraus.

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Bereits auf dem Cover lässt sich der Präsident nicht in die Karten schauen.

 
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Als Politiker einer Bananenrepublik streiten sich drei bis sechs Spieler ab zwölf Jahren als Mitglieder einer Regierung um die Verteilung der anonymen Spendengelder eines unbekannten großen Landes. Dabei kann man den aktuellen Präsidenten unterstützen oder gegen ihn einen Putsch ausrufen. Wer nach ca. 45 Minuten das meiste Geld auf sein Schweizer Bankkonto geschoben hat, gewinnt das Spiel.

Die Regierung

In Junta wählt jeder Spieler einen Politiker und einen Mittelsmann gleicher Farbe. Die Karte des Mittelsmannes symbolisiert die Tresortür. Alle Geldkoffer-Karten, die darunter liegen, sind sicher in der Schweiz verwahrt; alle, die oben aufliegen, können noch geraubt oder weggenommen werden. Man einigt sich zu Beginn der ersten Runde, welcher Spieler Präsident sein soll (der Präsident kann sich mehrmals im Laufe einer Partie ändern).

Der Haushalt

Jeder Spieler zieht zu Beginn der Partie fünf Karten. Somit hat er mit der Politikerkarte immer sechs Karten auf der Hand. Diese Nachziehkarten setzen sich aus Einfluss- und Interventionskarten zusammen. Die Aufgabe des Präsidenten ist es, jede Subvention in Form von Bestechungsgeldern (Anzahl der Spieler +1) zu ziehen und diese unter den Mitgliedern der Regierung zu verteilen. Er teilt die Geldkoffer aus und sagt, wie viel jeder bekommt (auch er selbst); dabei muss er aber nicht die Wahrheit sagen, sondern kann unter-, aber nicht übertreiben.

Die Wahlen

Nachdem die Geldscheine verteilt wurden, wir über den aktuellen Haushalt abgestimmt. Hierfür ist jeder Spieler zweimal am Zug, beginnend mit dem Präsidenten, der zuerst eine Karte ausspielt. Werden die Einfluss- oder Interventionskarten senkrecht zum Spieler gelegt, ist man für den Präsidenten. Werden sie aber waagerecht gelegt, ist man mit dem Präsidenten nicht einverstanden und man strebt einen Putsch an. Auf jeder Karte gibt es Handsymbole (zur Abstimmung des Putsches) und Bomben (zur Auswertung des Putsches) mit einem gewissen Wert. Übersteigt die Summe der Präsidententreuen den Wert der Gegner, bleibt der aktuelle Präsident im Amt und nimmt den Revoltierenden das Geld weg und verteil es neu. Gewinnen die Gegner, werden die ausliegenden Karten auf die Hand genommen und beliebig viele Karten verdeckt gelegt. Im Anschluss werden die Karten gedreht und die Werte der Bomben addiert. Je nach Ergebnis bleibt die Regierung oder wird ausgetauscht.

Fazit

Das Brettspiel von Junta zieht sich problemlos über mehrere Stunden hin. Die Umsetzung zu einem kurzweiligeren Kartenspiel war also längst überfällig. Umso schöner, dass die Kartenvariante rundum gelungen ist. Mit einem cleveren Mechanismus hat man es geschafft, die schwierigen Verhandlungen und Angriffsszenarien gegen den Präsidenten zu verkürzen. Beim Kartenspiel wird viel gelacht, es fallen aber auch Schimpftiraden. Bereits nach einer Partie Junta ist man gefesselt und will sofort eine weitere spielen. Sowohl der Preis mit 10 € als auch die Altersfreigabe ab zwölf Jahren sind perfekt gewählt.

Lob zum Spiel

  • schöne Grafik
  •  gelungene Umsetzung des Brettspiel-Klassikers
  •  großer Wiederspielwert
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • einfacher Spieleinstieg