15.09.25 – Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e. V.
Baby- und Kleinkindermarkt schrumpft
Auch 2024 hat der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels die Entwicklungen im Baby- und Kleinkindermarkt verfolgt. Demnach gaben Eltern in den ersten drei Lebensjahren durchschnittlich 1138 € für Kinderwagen, Autokindersitz und Spielzeug aus. Insgesamt beliefen sich die Umsätze auf 2,4 Mrd. €.
Obwohl der Geburtenrückgang 2024 deutlich schwächer ausfiel als in den Vorjahren – es wurden 677.117 Kinder geboren, was einem Minus von 2 % entspricht – reicht das nicht aus, um auf dem Markt für Baby- und Kinderausstattung für Entspannung zu sorgen. Gegenüber dem Jahr 2023 verliert er 2024 weiter und schließt mit einem Minus von 7 %. „Viele junge Eltern kaufen heute deutlich bewusster und vergleichen stärker – Qualität und Preis müssen stimmen. Das gilt für Kinderwagen genauso wie für Spielzeug oder Kleidung“, erklärt Franziska Köster, stellvertretende Geschäftsführerin des Handelsverband Spielwaren (BVS). „Der Fachhandel kann hier punkten: Wir bieten geprüfte Sicherheit, individuelle Beratung und Orientierung im Sortimentsdschungel. Ein entscheidender Mehrwert in Zeiten knapper Budgets und wachsendem Onlinehandel.“
Veränderte Kundenwünsche
Bei den Kinderwagen rücken nach ultrakompakten Alleskönnern nun intelligente Kinderwagen in den Fokus. Elektrische Schiebehilfen, automatische Bremsen oder Sensoren, die Hindernisse erkennen, machen den Alltag für Eltern deutlich komfortabler. Einige Modelle bieten sogar integrierte Schlaf- und Sicherheitsfunktionen. Damit entwickelt sich der Kinderwagen Schritt für Schritt vom reinen Transportmittel zum smarten Begleiter im Familienalltag. Laut dem Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting kauften die Deutschen in 2024 insgesamt 646.127 Kinderwagen (inkl. Buggys). Das entspricht einem Minus von 3,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz ist in diesem Zeitraum um 4,6 % zurückgegangen.
Next Level Safety bei Autokindersitzen
Im vergangenen Jahr kauften die Deutschen laut Interconnection Consulting rund 2 Mio. Autokindersitze und damit annähernd so viele wie im Vorjahr. Der Umsatz ging um 0,5 % zurück. Die nächste Generation von Autokindersitzen nutzt Sensorik und KI, um Sicherheit und Komfort weiter zu erhöhen. Sitze erkennen automatisch, ob Kinder korrekt angeschnallt sind, überwachen Temperatur und Sitzposition und schlagen Alarm, wenn Gefahr droht – etwa beim Zurücklassen im Fahrzeug. Über begleitende Apps erhalten Eltern Echtzeit-Hinweise und können Einstellungen individuell anpassen. Damit wird der Kindersitz zum digitalen Sicherheitsbegleiter, der Schutz und Alltagstauglichkeit intelligent verbindet.
Deutliches Minus bei Baby- und Kleinkindspielzeug
In 2024 zeigten sich die Deutschen beim Kauf von Baby- und Kleinkindspielzeug zurückhaltender. Laut dem Verbraucherpanel Spielwaren der Circana sank der Umsatz bei Spielzeug für unter Dreijährige um ca. 11 %: Zählt man alles dazu, was laut Circana-Statistik für unter Dreijährige gekauft wird, wie Sandspielzeug, Lego duplo oder Bobby Cars, gaben die Deutschen 2024 rund 562 Mio. € aus.