01.10.13
Gemeinsam handeln, gemeinsam profitieren
Unter dem Titel «Vernunftehe oder Liebesheirat? Die Beziehung zwischen Industrie und Handel» fand am 12.9.2013 der 5. Unternehmerkongress des Bielefelder Mehrbranchenverbundes statt. Über 400 Gäste aus Handel, Industrie und Medien waren der Einladung in den traditionsreichen Ringlokschuppen gefolgt und erlebten unmittelbar vor der Trend- und Eventmesse «EK Home» einen Tag mit Mehrwert zum Mitnehmen. Im Mittelpunkt der ganztägigen Veranstaltung, die von Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers moderiert wurde, standen tiefe Einblicke in das Beziehungsmanagement der Branchen-Protagonisten. Nach dem Grußwort des Bielefelder Oberbürgermeisters Pit Clausen machte der EK-Vorstandsvorsitzende Franz-Josef Hasebrink deutlich, worum es im Kongress ging. «In einem Wettbewerbsumfeld, in dem Einzelkämpfer keine Chance haben, streben wir ein abgestimmtes Handeln an, das Wertschöpfung für den Handel schafft. Wir schaffen die Rahmenbedingungen für eine lohnende Wertschöpfungspartnerschaft.» Um das komplexe Thema von allen Seiten auszuleuchten, holten sich die Bielefelder Unterstützung von namhaften Referenten. Während Kay Horney, Concept-Manager von Estella Kochlust, zum Thema Markentreue referierte, sprach Lego-GF Michael Kehlet darüber, wie wichtig Innovationen für Industrie und Handel sind. Prof. Dr. Hendrik Schröder wies darauf hin, dass Kooperationslust besser sei als Konfrontation. Darüber hinaus gab er den anwesenden Fachhändlern den Rat, stets auf Augenhöhe mit den Kunden zu kommunizieren. Wie bei allen Vorträgen deutlich wurde, muss über der natürlichen Eigenständigkeit aller Beteiligten ein gemeinsames Ziel liegen: die Erfüllung der individuellen Bedürfnisse des Verbrauchers. «Das gilt für den zunehmenden Einsatz des Category Managementsüber die gemeinsame Entwicklung von Warenwelten bis hin zum Ausbau des Multichannel-Handelns», so Bernd Horenkamp, EK-Vorstand Einkauf und Vertrieb. Eine wichtige Rolle spiele dabei die vom Verbraucher gewünschte Markenausrichtung, denn «Marken brauchen die richtige Inszenierung am PoS, und der PoS braucht die richtigen Marken. Handel und Industrie sind hier im besten Sinne aufeinander angewiesen.» Hasebrink brachte im weiteren Verlauf des Kongresses die Rolle der EK auf den Punkt: «Wir wissen, was die Endverbraucher wollen. Deshalb optimieren wir Sortimente, konzipieren attraktive Shops und verbinden vor allem die Menschen, die genau wie wir mit Begeisterung handeln.»
Erfolgskonzepte aus der Praxis
Beispiele für gute Verbindungen lieferten am Nachmittag die Erfahrungsberichte von Handelspartnern, die durch enge Zusammenarbeit mit der EK und der Industrie nachweisbare Erfolge erzielt haben. «Haco»-GF Klaus Birtel und Tochter Susanne präsentieren in ihrem Traditionsunternehmen in Wadern verschiedene Einkaufswelten. Ihrer Meinung nach gehe heute ohne Emotionen im Handel nichts mehr. Carmen und Jürgen Budke, Inhaber vom Kinderkaufhaus Mukk in Münster, erläuterten anschaulich ihr Erfolgskonzept, für das sie bereits zum «Store of the year» ausgezeichnet wurden. Paul J. Baumgartner, der Primetime-Moderator bei Antenne Bayern, rundete mit seinem Impulsvortrag «Begeistere und gewinne», in dem er viele sofort umsetzbare Anregungen lieferte, die Vortragsreihe ab. Horenkamp resümierte daraufhin auf die eingangs gestellte Frage «Vernunftehe oder Liebesheirat?» folgendes: «Wenn der Endverbraucher zufrieden ist, haben die Beteiligten alles richtig gemacht.»