01.02.14

Get-Together in Nürnberg

Vom 29.1. bis zum 3.2. lädt die 65. Spielwarenmesse Hersteller und Händler aus aller Welt ins fränkische Nürnberg. Wir haben vorab von drei Fachhändlern wissen wollen, welche Erwartungen sie an den Event haben und wie sie sich darauf vorbereiten.

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Beim Messebesuch in Nürnberg wird Horst-Daniel Ravenstein von seiner Frau Birgitt unterstützt.

 
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Trotz aller Routine freut sich Idee+Spiel-Mitglied Wieland Sulzer jedes Jahr auf die Spielwarenmesse.

 

Horst-Daniel Ravenstein (Spielzeug-Ring-Mitglied), «Ravenstein», Kerpen: «In diesem Jahr werden meine Frau Birgitt und ich für drei Tage zur Spielwarenmesse nach Nürnberg fahren. Für mich ist die Veranstaltung, die ich nun zum 40. Mal besuche, inzwischen absolute Routine. Nach wie vor nutzen wir sie nicht als Order-, sondern als reine Informationsmesse. Um die Ergebnisse vor Ort zu optimieren, bereiten wir uns immer sehr genau auf den Event vor und überlassen nichts dem Zufall. So vereinbare ich im Vorfeld mit den Kunden, zu denen natürlich auch die Top 10-Lieferanten zählen, feste Termine – pro Tag sind es durchschnittlich zwischen sieben und zehn Stück. Dabei lasse ich mir dazwischen etwas Luft. Schließlich kann man nie genau sagen, wie lange ein Gespräch dauert. Zudem hat man so die Möglichkeit, in der verbleibenden Zeit auch einmal neue Lieferanten kennenzulernen oder sich von den zahlreichen Neuheiten inspirieren zu lassen. Darüber hinaus möchte ich die Lieferanten für das Problem Internet sensibilisieren. Der Fachhandel benötigt gute Konditionen, um den Wettbewerb zu erhalten. Zudem müssen wir gemeinsam überlegen, wie wir die Jugend, die heutzutage alles über Internet und Smartphone bestellt, wieder für den stationären Laden begeistern. Zeit, um das angebotene Rahmenprogramm zu nutzen, bleibt uns kaum, zumal wir am Abend oft von Lieferanten eingeladen werden. Der Austausch mit Kollegen und den Mitgliedern aus der Erfa-Gruppe steht für uns dabei stets im Mittelpunkt. Während sich die Hallenpräsentation sowie das Ambiente von Jahr zu Jahr verbessert haben, wird der Kostenfaktor inzwischen vor allem für kleine Fachhändler leider immer mehr zum Problem. Jemand, der nur ein kleines Geschäft hat, kann sich aufgrund der hohen Hotelpreise einen längeren Aufenthalt in Nürnberg nicht leisten.»

Wieland Sulzer (BVS-Vorsitzender, Idee+Spiel-Mitglied), «Spielwaren Sulzer», Marburg: «Zusammen mit meinen beiden Mitarbeitern werde ich bereits am 28.1., sprich einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Spielwarenmesse, morgens um 9 Uhr den ersten Kunden besuchen. Während ich dann bis Montag bleibe, reisen meine Angestellten bereits am 31.1. zurück. Wie in jedem Jahr hoffe ich erneut auf gute, zielführende Gespräche mit meinen Lieferanten. Insgesamt werde ich bei optimierter Wegeführung zwischen zehn und zwölf Kunden treffen. Für die letzten beiden Tage habe ich keine Termine im Vorfeld vereinbart – hier nehme ich mir ganz viel Zeit für gegebenenfalls neue Hersteller. Zudem lasse ich mich von den Neuheiten inspirieren. Um mein Sortiment effizient gestalten zu können, bereite ich mich im Vorfeld sehr intensiv auf die Spielwarenmesse vor. So ermittle ich den Umsatz und den Rohertrag pro Regalmeter sowie den Lagerumschlag der vergangenen drei Jahre. Zudem arbeite ich eine Auflistung positiver sowie negativer Sachverhalte ab. Da vielfach die Zeit nicht ausreicht, um alles während des Messetermins zu klären, erfolgt im Nachhinein ein Termin bei mir im Geschäft in Marburg. Eine große Hilfe bei der Vorbereitung ist mir auch stets Idee+Spiel. Darüber hinaus spielt bei Neuheiten auch immer mein «Bauchgefühl» eine entscheidende Rolle– schließlich komme ich seit 36 Jahren zur Messe nach Nürnberg. Bis heute hat sich vieles zum Positiven verändert. Schade finde ich nur, dass so mancher Hersteller seine Produktion aufgegeben hat, was zu Lasten der Sortimentsvielfalt für den Konsumenten geht. Trotz aller Routine, die ich mit dem Event verbinde, freue ich mich jedes Jahr wieder über kleinere Überraschungen.»

Claudia Gutweniger (Vedes-Mitglied), «Gutweniger Peter & Co.», Bozen/I: «Unsere Firma ist seit Beginn der Spielwarenmesse jedes Jahr vor Ort vertreten. Bei der 65. Ausgabe werden wir an fünf Tagen mit drei Personen anwesend sein. Am Samstag und Sonntag erhalten wir von zwei weiteren Mitarbeitern tatkräftige Unterstützung. Auch in diesem Jahr liegt unser Hauptaugenmerk darauf, den Kontakt zu unseren Lieferanten zu pflegen – dabei konzentrieren wir uns meist auf die kleineren. Zudem werden wir Konditionsverhandlungen führen und uns von zahlreichen Neuheiten inspirieren lassen. Aufgrund der vielen Termine wird uns vermutlich leider auch dieses Mal die Zeit fehlen, das angebotene Rahmenprogramm zu nutzen. Der Messebesuch in Nürnberg ist für uns ‘alte Hasen‘ mittlerweile reine Routine. Gespannt sind wir dieses Mal allerdings ganz besonders auf die neue Halle 3A, die uns mehr Arbeit, aber hoffentlich auch etwas mehr Übersichtlichkeit und Orientierung bringt. Während wir die Zusammenfassung der Warengruppen als sehr positiv empfinden, wirkt sich die Zusammenlegung der Hallen leider etwas negativ aus. Dadurch dass die Einteilung und die Gänge nicht immer eindeutig definiert sind, erschwert das für uns Fachhändler die Orientierung. Um unser Sortiment so effizient wie nur möglich gestalten zu können, berücksichtigen wir die Wünsche der Kunden genauso wie unsere eigenen Erfahrungswerte sowie die im TV gezeigten Produkte. Im Vorfeld werden wir auch jedes Jahr von der Vedes unterstützt. Zudem bereiten wir uns mit eigenen VK-Statistiken gezielt auf unsere einzelnen Termine vor.»

Rouven Jankovic (Idee+Spiel-Mitglied), «Toy Store», Herzberg: «Ich werde mit zwei Angestellten nicht nur die gesamte Spielwarenmesse vor Ort sein, sondern bereits ein bis zwei Tage früher anreisen, um eventuell Restposten von Ausstellern zu ‘ergattern‘. Wie jedes Jahr bin ich auch dieses Mal wieder sehr gespannt auf die Produktneuheiten an sich sowie auf die News aus der Branche. Pro Tag werde ich ca. sechs Termine absolvieren und dabei sowohl große als auch kleine Lieferanten besuchen. Bestellungen, die ich genau so gut von zu Hause aus erledigen kann, vermeide ich prinzipiell, um Zeit zu sparen für die Besprechungen von Problemen oder Aktionen für das kommende Jahr. Des Weiteren werde ich mich wieder auf die Suche nach Nischenartikeln machen, von denen ich glaube, dass sie vom Kunden stark nachgefragt werden, wenn man sie nur aufmerksamkeitsstark im Geschäft platziert. Seit nun mehr 13 Jahren komme ich nun schon regelmäßig zu dem Event und kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass er sich stets aufs Neue verändert. So sind immer wieder innovative Aussteller mit außergewöhnlichen Produkten vertreten. Und diese benötigen wir auch, wenn wir für mehr Frequenz in unseren Läden sorgen wollen. Was ich mir für die Zukunft wünsche, wären offene Stände – besonders in der Halle 12.2.

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