15.04.25 – Fachgeschäft des Monats
„HUM“: Schulkinder im Fokus
Im bayerischen Schöllkrippen, unweit der Grenze zu Hessen, führt Anne Naumann das Fachgeschäft „HUM“. Für Schulranzen hat sie in der Region eines der größten Sortimente.
„HUM“ wurde 1999 als Holzfachmarkt gegründet. Anne Naumanns Mann Andreas hatte damals in der Schreinerei seines Vaters gearbeitet und sich mit der Eröffnung des Geschäfts ein zweites Standbein aufbauen wollen. Angeboten hat er u. a. Türen, Böden, Sockelleisten und Verlegezubehör für Heimwerker, die gern Schreinerqualität zum Selbstverarbeiten erwerben wollten. Der kleine Ausstellungsraum, der damals als Erweiterung der Schreinerei eingerichtet wurde, ist der Ursprung des heutigen Geschäfts. Mit ihm kam nämlich auch der Name „HUM“, der für „Holz Und Mehr“ steht.
Anne Naumann selbst war zu diesem Zeitpunkt schwanger und hat sich überlegt, Produkte von Haba mit ins Sortiment aufzunehmen. Die ausgebildete Erzieherin hat bis zur Geburt ihres Sohnes in einem heilpädagogischen Kinderheim gearbeitet – die Verbindung zu den Spielwaren kam also ganz von selbst. Die erste größere Bestellung erfolgte beim ersten Besuch der Spielwarenmesse 2000. „Damals haben wir unseren ersten Auftrag bei Haba gemacht“, erinnert sich Anne Naumann. „Ich glaube, es waren Produkte im Wert von 5000 DM, die man zum Einstieg ordern musste. Für uns war das damals sehr viel Geld.“ Los ging es dann mit einer Auswahl an Kindermöbeln, Lampen und natürlich Spielwaren. In den folgenden Jahren hat Anne Naumann den Spielwaren-Bereich stetig erweitert. Der Holzfachmarkt ihres Mannes musste dafür immer weiter verkleinert werden. 2007 kam sie über den Iden-Außendienst auf die Idee, auch Schreibwaren ins Sortiment aufzunehmen, 2010 folgte die Renovierung der Verkaufsfläche und 2020 der Umzug ins Nachbargebäude. Im Zuge dessen wurden die Bereiche Schreibwaren und Schulranzen weiter vergrößert. Seit rund zweieinhalb Jahren arbeitet auch Tochter Julia im Unternehmen mit. Die Nachfolge von „HUM“ ist also gesichert.
Sortimente für alle
Heute beherbergen die 440 m² Verkaufsfläche jede Menge unterschiedliche Sortimente. Es gibt einen Bereich mit Kleinigkeiten für Erwachsene wie z. B. Tassen, Schalen, Kerzen und Dekoartikel sowie eine große Auswahl an Geschenkkarten. Hinzu kommt eine Ecke mit Partyzubehör, Büchern, Kleinkind- und Babyartikeln, ein kleiner Kinder-Baumarkt und eine Wand mit Outdoorspielen (inkl. Schwimmbrillen, Masken, Schnorchel und Flossen). Zwei Regale stehen für Wunschboxen zu Geburtstagen oder Anlässen wie Weihnachten und Kommunion bereit. Außerdem gibt es ein großes Regal mit Tonies, einen Tisch mit Kinderschmuck, Kinderschminke und weiteren Accessoires. Im Eingangsbereich finden sich Tische, die saisonal bestückt sind. Der große Bereich mit Schreibwaren für Schulkinder geht fließend in die Abteilung für Schulranzen und Schulrücksäcke über – aktuell gibt es sieben Marken für die Grundschule und drei Marken für die weiterführende Schule. „Im Bereich Schulranzen haben wir in der Region eines der größten Sortimente“, erklärt Anne Naumann.
Neben den Regalen mit Lego, Bruder und Playmobil steht bei „HUM“ auch ein sieben Meter langes Regal mit Produkten von Schleich. Hersteller wie Ravensburger, Haba und Amigo finden sich in der Spiele- und Puzzleecke. Alles für den Kaufladen, eine Auswahl mit „TopModel“-Artikeln, Bastelideen und alles rund um die Kugelbahn „Gravitrax“ gibt es ebenso. „Für kleine Wissenschaftler haben wir auch immer ein Regal mit Experimenten und für alle Pferdefreunde haben wir etwas ganz Besonderes: ein großes Sortiment an Hobbyhorses und alles, was man sich an Zubehör dafür erträumen kann“, erzählt Anne Naumann.
Bestellungen laufen online
Um sich mit anderen Händlern auszutauschen und hilfreiche Infos zu erhalten, ist Anne Naumann mit „HUM“ Verbandsmitglied bei duo schreib & spiel. Um ihr Sortiment zusammenzustellen, hört sie auch immer auf Kundenwünsche. „Wir informieren uns dann über die Firmen und Produkte und wenn uns etwas in Bezug auf Spielwert, Qualität und Preis zusagt, kann man die Produkte evtl. auch langfristig bei uns finden“, erzählt sie. „Außerdem informieren wir uns auf Messen und in Social Media über Neuheiten auf dem Markt.“ Pflichttermine sind die Spielwarenmesse in Nürnberg sowie das DuoSympos, bei dem i. d. R. Schulranzen bestellt werden. Laufende Bestellungen erledigt Anne Naumann mittlerweile viel online oder zusammen mit dem jeweiligen Ansprechpartner der Lieferanten.
„HUM“ liegt im Industriegebiet von Schöllkrippen und hat einen großen Parkplatz vor der Tür. Eine Bushaltestelle erreicht man zu Fuß in einer Minute, den nächsten Bahnhof in fünf Minuten. Zur Autobahn schafft man es mit dem Auto in einer Viertelstunde. Die nächsten Spielwarengeschäfte gibt es in Aschaffenburg und Gelnhausen, die beide rund 25 Autominuten entfernt liegen. Zwei Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft und drei Aushilfen kümmern sich hier um die Belange der Kunden. Eine große Sache für alle sind saisonale Themen. „Für uns spielt Schulanfang mit den Schullisten, Schulranzen und Geschenkideen eine wichtige Rolle“, erzählt Anne Naumann. „Genau so wichtig ist auch Weihnachten. Halloween nimmt immer mehr Platz ein. Zu den Themen Ostern, Fasching, Nikolaus und St. Martin findet man bei uns aber auch immer etwas.“
Kundenbindung und -begeisterung
Wiederkehrende Kunden können bei „HUM“ Treuepunkte sammeln. Beim Kauf eines Ranzens für die Grundschule bekommt jeder einen 20 €-Gutschein und eine kleine Überraschung. Eine individuelle Beratung ist stets inklusive. „Um uns von den Mitbewerbern abzuheben, versuchen wir immer, alles übersichtlich und aufgeräumt zu präsentieren“, sagt Anne Naumann. „Außerdem versuchen wir, immer für Trends offen zu sein.“ Damit auch die Kunden davon Wind bekommen, stellt „HUM“ Neuheiten oder aktuelle Themen und Produkte über die eigenen Social-Media-Accounts vor. „Wir merken, dass wir dadurch die Kunden schnell und einfach informieren und erreichen können“, erklärt Anne Naumann. Aktuell nutzt sie dafür Facebook, Instagram und natürlich die eigene Website. Neben den Vorteilen des Internets, sieht Anne Naumann darin auch die größte Herausforderung für die Branche: „Es bedarf einer ständigen Sortimentsanpassung“, sagt sie. Weil die Zusammenarbeit mit den Herstellern gut läuft, sollte das allerdings kein Problem sein.