08.06.17 – Gastspiel von Marko und Miriam Hamel

Lasst Bilder sprechen!

Wie sich Probleme im Unternehmen visuell analysieren, präsentieren und lösen lassen, erläutern unsere Autoren Marko und Miriam Hamel, Gründer und Geschäftsführer von Visual Selling – Die Strategieberatung für visuelle Kommunikation im Business, in ihrem Gastbeitrag.

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Für Marko und Miriam Hamel gewinnt diie Visualisierung von Geschäftsabläufen zunehmend an Bedeutung. © Miriam und Marko Hamel

 

Der Wandel im Fachhandel ist präsent. Immer komplexer werden die Herausforderungen auch im Spielwarenbereich. Inhaber und Geschäftsführer stehen vor der Aufgabe, die rasanten Entwicklungen möglichst einfach und effektiv zu analysieren, zu präsentieren und zu lösen, um alle Beteiligten an Bord zu holen und Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten.

 In der Spielwarenbranche herrscht ein großer Wettbewerb. Der digitale Preiskampf bestimmt immer mehr auch das Geschäft der stationären Händler. Trotz persönlicher Beratung, großer Auswahl und der Möglichkeit, alles sozusagen mit allen Sinnen erleben zu können, fordern Kunden oftmals die niedrigeren Online-Preise. Auch auf der diesjährigen Spielwarenmesse diskutierten Branchenvertreter über das Spannungsfeld zwischen On- und Offline-Handel. Die Frage, ob es Sinn macht, als Fachhändler sein Geschäftsmodell auf die Shopper Journey abzustimmen, konnte nicht endgültig geklärt werden. Fakt ist, dass Fachhändler vor vielfältigen Problemen und wichtigen Entscheidungen stehen.

Warum Worte alleine nicht genügen

„Wir haben ein Problem!“, verkündet der Filialleiter. „Nicht mein Job", denkt sich die Verkäuferin. „Ich werde für meine Arbeit bezahlt, nicht fürs Probleme lösen.“ „Nächsten Monat müssen die Zahlen besser sein", verlangt der Chef und setzt zum Streichkonzert an. Das Problem existiert. Lösungsansätze gibt es nur punktuell und unkoordiniert. Situationen des Nicht- und Falschverstehens sind alltäglich, im Privatleben ebenso wie in der Wirtschaft. Die Beteiligten – auch im Team des Spielwarenfachgeschäftes – meinen zwar, vom gleichen Hindernis zu sprechen. Doch fragt man nach, wird schnell klar, dass die Bilder im Kopf weit auseinandergehen. Meist entstehen sie intuitiv, sind eher oberflächlich und flüchtig. Doch gezielt erzeugt und eingesetzt, können Bilder aufzeigen, was Worte verschleiern, unterdrücken, beschönigen. Bilder können motivieren, den Blick schärfen, fokussieren, Kräfte bündeln und vieles mehr.

Warum wir Bildersprache leichter verstehen

Wir Menschen sind visuelle Wesen. Laut einer Studie von Cisco sind 90 % der neuen Inhalte im Internet visuell. Diese Bildersprache verstehen fast alle Menschen. Mit einem Bild wird etwas suggeriert, woran die Gedanken und später Worte anknüpfen. Doch nur die wenigsten Fachhändler beherrschen die Bildersprache aktiv. Dabei stellt sie ein ideales Mittel dar, um komplexe Themen zu strukturieren und neue Lösungsansätze zu generieren. Stattdessen wird nach alter Sitte in Meetings diskutiert und anschließend mit reduzierten Botschaften, Power Point-Präsentationen und Ähnlichem gearbeitet. Ein Großteil der Möglichkeiten, Situationen und Vorgehensweisen transparent zu machen, bleibt ungenutzt und geht verloren.

Warum Visualisierung bewegt

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Visualisierung von Geschäftsabläufen und Businessproblemen zunehmend an Bedeutung. Spielwarenhändler können mit der Technik des Visual Thinking deutlich mehr bewegen: komplexe Prozessabläufe und Schwierigkeiten bei anstehenden Reorganisationen analysieren, effiziente Lösungen finden und entscheidende Ideen intern und extern kommunizieren. Wer gelernt hat, komplexe Gedanken in einfachen visuellen Skizzen darzustellen, spart Zeit bei der Vermittlung und bei der Umsetzung. Und Zeit zählt bekanntlich in jedem Unternehmen als bares Geld – auch im Spielwarenfachhandel.