11.09.23 – Fachgeschäft des Monats
Schöffmann, Althofen/Österreich
Bei „Schöffmann“ im österreichischen Althofen findet man ein breites Programm aus Marken-, Fachhandels-, Trend-, Lizenz- und Exklusivartikeln. Inhaberin Ulrike Regenfelder und ihr Team lieben Spiele und möchten ihre Leidenschaft mit ihren Kunden teilen. Ihr Motto ist ein Zitat von Sr. Oliver Wendell Holmes: „Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen!“
Althofen liegt in Kärnten, dem südlichsten Bundesland Österreichs, und knapp 35 km von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee entfernt. Die knapp 5000 Einwohner der kleinen Stadt können Bücher, Papier- und Spielwaren im Fachgeschäft „Schöffmann“ in der Kreuzstraße kaufen. Dort hinter der Theke stehen Inhaberin Ulrike Regenfelder und ihre vier Teilzeit-Mitarbeiterinnen bereit und erklären freundlich, persönlich und kompetent, was man über das angebotene Marken- und hochwertige Holzspielzeug, über Puppen, ferngesteuerte Autos, Puzzles, Spiele und vieles mehr wissen möchte. „Ich lege sehr viel Wert auf Qualitätsware und darauf, dass meine Mitarbeiter regelmäßig Spieleschulungen besuchen, um immer auf dem neuesten Stand zu sein“, berichtet die Inhaberin, die seit August 2023 auch einen Azubi ausbildet.
Die Aufteilung der 200 m² großen Spielwarenabteilung bei „Schöffmann“ erfolgt nach Marken. So gibt es u. a. eigene Bereiche für die Spielwaren von Lego, von Playmobil, von Hape, Kapla und Eichhorn, von Bruder, von Ravensburger und Piatnik usw. Zu den Top-Lieferanten zählt darüber hinaus noch Schleich. Die Zusammenarbeit mit den Herstellern gestaltet sich laut Ulrike Regenfelder unterschiedlich: „Ich habe häufig das Gefühl, dass man bei den großen Lieferanten merkt, dass kleine Fachhändler für sie keine Rolle mehr spielen. Anders läuft es bei Hape, Eichhorn, Ravensburger und Piatnik, mit denen ich in engem Kontakt stehe und wo die Zusammenarbeit sehr gut ist und die Unterstützung groß.“
Neuheiten für das Sortiment entdeckt Ulrike Regenfelder u. a. auf der Spielwarenmesse in Nürnberg oder bei den Schulungen der Hersteller. Dort bzw. bei Aktionskäufen des duo schreib & spiel-Verbands, bei dem „Schöffmann“ seit 2018 Mitglied ist, wird auch hauptsächlich geordert.
Entwicklung zum Spielwarenfachgeschäft
Das Ladengeschäft „Schöffmann“ gibt es schon viele Jahre. 1982 hat Gertrude Schöffmann das damalige Sport- und Spielwarengeschäft von ihrem Vater übernommen und im Laufe der Jahre um einen Neubau erweitert. Ab dieser Zeit spezialisierte sie sich mehr auf Spielwaren und etablierte bis 1997 ein zusätzliches Buch- und Papierwarengeschäft. Seither hat sich am Geschäftsmodell wenig geändert.
Ulrike Regenfelder startete ihre Berufslaufbahn im Lebensmittelbereich, war nach Abschluss einiger Weiterbildungen in Verkauf und Handel Ende der 1990er-Jahre im Außendienst tätig und trat in dieser Position 2008 eine Stelle bei Piatnik & Söhne an, dem einzigen Spieleverlag Österreichs, der für z. B. seine Spielkarten „Activity“, „DKT“ und „Rummikub“ bekannt ist. „Hier habe ich die Branche kennen und lieben gelernt“, erinnert sie sich. „Ich betreute damals auch das Spielwarengeschäft von Frau Schöffmann. Man kann sagen, dass schon damals der Grundstein für die Übernahme gelegt wurde.“ Nach langer und reifer Überlegung startete Ulrike Regenfelder schließlich 2017 in die Selbstständigkeit.
Von Jahreszeiten und Herausforderungen
Heute führt sie den Laden erfolgreich durch sämtliche Saisons. Das Thema Schulanfang spielt v. a. im Papierbereiche eine Rolle. Immer wichtiger wird Halloween, auch Karneval ist nach wie vor ein starker Umsatzbringer. „Natürlich führen wir auch Sommerartikel wie Wasserbälle, Luftmatratzen, Taucherbrillen und Schaukeln. Im Winter bieten wir Schlitten, Zipfel- und Lenk-Bobs an.“ Die Jahreszeiten und ihre Besonderheiten werden auch in den fünf großen Schaufenstern sichtbar, die regelmäßig mit dazu passenden Artikeln neu gestaltet werden oder Neuheiten und Trends von Playmobil, Zapf und Schleich präsentieren.
Eine große Herausforderung stellte Corona dar. „Im ersten Lockdown war die Unterstützung der Kunden immens. Es kamen Bestellungen per Telefon, Mail, Messenger, SMS oder über Facebook – es war unglaublich. Das alles unter einen Hut zu bekommen, war gar nicht so leicht. Leider wurde es aber immer ruhiger, je länger die Pandemie andauerte.“ Einen Online-Shop gibt es aber bis heute. Und auch die sozialen Medien nehmen nach wie vor einen wichtigen Stellenwert ein. „Wir machen zurzeit ausschließlich Werbung über Facebook und Instagram“, betont sie.
„Schöffmanns“ Kundenservice
Als besonderen Service beliefert „Schöffmann“ seine Kunden im Umkreis mit sperrigen Artikeln wie Trettraktoren oder Gokarts. Nicht vorrätige Bücher können bestellt und innerhalb von 24 Stunden abgeholt werden. Außerdem gibt es das „Geburtstagssackerl“, das vom Geburtstagskind befüllt werden kann. Freunde und Familie finden darin garantiert das richtige Geschenk. Veranstaltungshighlights sind das Bobbycarrennen, Geschicklichkeitstests und Logikwettbewerbe.
Ulrike Regenfelder hofft, damit noch lange erfolgreich zu sein. Sie sieht die Konkurrenz mit Internethändlern und den extremen Preiskampf von großen Warenhäusern als schwere Aufgabe. „Die größte Herausforderung aber wird sein, die ‚Generation Handy‘, die es gewöhnt ist, über einen Klick oder eine App alles im Internet zu bestellen, ins Geschäft zu bekommen.“