11.03.19 – Interview
„Balance zwischen Spielspaß und Lerneffekt steht im Vordergrund“
Was ist das Besondere an „Hubelino pi“, in welchen Märkten wird die Produktlinie verfügbar sein und welche Intention steckt hinter der Farbgebung der neuen Kugelbahn? Stefan Amels, Geschäftsführer, und Erik Amels, Product Manager, haben die Antworten.
das spielzeug: Was gab den Anlass für die neue Produktlinie „Hubelino pi“?
Stefan Amels: Mit dem Erfolg der kompatiblen Kugelbahn für Kinder ab vier Jahren war die Entwicklung einer Kugelbahn für Kinder ab acht Jahren die logische Konsequenz. Tatsächlich ist die konkrete Nachfrage nach einer kompatiblen Kugelbahn in kleinerer Größe eine der häufigsten Anliegen bei unserem Kundenservice. Dazu mussten wir uns natürlich zunächst einmal an die kleinere Systemgröße der bekannten Steckbausteine wagen, das haben wir nun unter dem Namen „Hubelino pi“ getan.
das spielzeug: Wann sind die Produkte für den Handel verfügbar?
Erik Amels: Wir starten bei der neuen Produktlinie mit sechs Artikeln, alle werden pünktlich vor Ostern 2019 für den Handel erhältlich sein.
das spielzeug: Welche Erwartungen haben Sie an „Hubelino pi“?
Stefan Amels: Zum einen können wir bereits gewonnene Kugelbahn-Fans weiterhin mit unserer neuen Produktwelt begeistern, da „Hubelino pi“ nahtlos an die bisherigen Produkte anknüpft und wir dadurch auch älteren Kindern ein modulares Kugelbahn-System anbieten können. Zum anderen erwarten wir natürlich von der neuen Systemgröße auch die bessere Erschließung neuer Zielgruppen und Märkte. Wir freuen uns darauf, Kinder nun länger mit hochwertigen Spielwaren, die zum Weiterdenken anregen, begleiten zu können.
das spielzeug: An welche Zielgruppe richten sich die Artikel?
Stefan Amels: Die neue Systemgröße „Hubelino pi“ richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Alle, die Spaß an hochwertigem Konstruktionsspielzeug haben und physikalische Gesetze lieber durch Ausprobieren als durch Bücher lernen, sind bei dem neuen Kugelbahn-System richtig. Natürlich steht aber eine Balance zwischen Spielspaß und Lerneffekt im Vordergrund, durch die hohe Geschwindigkeit und die zahlreichen Tricks in der neuen Kugelbahn ist „Hubelino pi“ nicht nur etwas für Physik-Begeisterte.
das spielzeug: Können Sie uns etwas über die Verpackungen erzählen?
Erik Amels: Bei der Gestaltung der Verpackung stand unser Vertriebsleiter Jürgen Frädrich in engem Kontakt zum Fachhandel, um möglichst die Anforderungen und Wünsche des Handels in das Verpackungsdesign einfließen zu lassen. Wir sind davon überzeugt, dass sich das Verpackungsdesign von „Hubelino pi“ deutlich von anderen Anbietern abhebt und dadurch im Regal besser auffällt. Gleichzeitig vermitteln wir den Inhalt der Sets sehr transparent auf der Verpackung und informieren ausführlich über Inhalte.
das spielzeug: Inwieweit unterstützen Sie den Fachhandel beim Abverkauf?
Erik Amels: Die wichtigsten Merkmale und Vorteile unserer Produkte lassen sich am besten durch direktes Anfassen und Bespielen vermitteln. Qualität aus deutscher Produktion, hervorragende Kompatibilität und der pädagogische Mehrwert durch den Spaß an Konstruktion können optimal an Musterstücken und Spieltischen betont werden. Der Fachhandel wird deshalb von uns mit sorgfältig zusammengestellten Exponaten und Spielmaterialien unterstützt. Wenn die Kinder im Laden am liebsten stundenlang bauen und der Kugel zuschauen, brauchen wir keine weitere Überzeugungsarbeit mit großflächigen Werbeformaten leisten, denn das Produkt überzeugt. Den Vorteil des Erlebnisses und der physischen Auseinandersetzung mit dem Produkt hat nur der Fachhandel, diesen gilt es, gemeinsam bestmöglich zu nutzen.
das spielzeug: Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach heutzutage klassisches Spielzeug wie die Kugelbahn im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung?
Erik Amels: Ich bin davon überzeugt, dass analoge und digitale Spielwaren nicht um einen Platz im Kinderzimmer konkurrieren. Trotz zunehmender Digitalisierung zeigen Studien über das Mediennutzungsverhalten der vier- bis zwölfjährigen Kinder, dass sich diese nicht in eine rein virtuelle Welt zurückziehen, sondern vielmehr die Welt – und diese ist nun mal sowohl analog als auch digital – mit allen Sinnen wahrnehmen.
Ich glaube jedoch, dass analoge Spielwaren untereinander stärker konkurrieren, denn als Gegenpol zur virtuellen Spielewelt wächst der Anspruch an hochwertige klassische Spielwaren. Für eine gesunde Balance ist es wichtig, dass sich Kinder mit analogen Spielwaren lange und intensiv beschäftigen können und der Schnelllebigkeit der digitalen Welt mit konzentriertem und aufmerksamkeitsförderndem analogem Spiel begegnen. Unsere beiden Kugelbahn-Systeme setzen genau dort an und bilden eine solide Grundlage für soziale Interaktion, für Kreativität, für Geduld und Ausdauer und für Erfolgserlebnisse durch das Konstruieren physischer Bauwerke.
das spielzeug: In welchen Märkten werden Sie mit „Hubelino pi“ starten?
Erik Amels: Unser Exportleiter Günter Frädrich hat gemeinsam mit unseren Distributionspartnern ein solides Netzwerk für unsere zunehmende Internationalisierung aufgebaut. Derzeit sind wir in Europa, Nordamerika, in großen Teilen von Asien und Südafrika vertreten. Im Fokus unserer Aktivitäten hinsichtlich „Hubelino pi“ stehen zunächst die europäischen Märkte, eine Ausweitung ist ohne nationale Anpassungen problemlos möglich und direkt für den Anschluss geplant.
das spielzeug: Warum haben Sie sich generell entschieden, Kugelbahnen zu entwickeln?
Stefan Amels: Eine Kugelbahn veranschaulicht das „trial and error“ Prinzip sehr spielerisch und vermittelt dabei ein grundlegendes Verständnis für räumliches Denken und Logik. Wichtig dabei ist, dass die Kinder möglichst viel frei gestalten können und dadurch den Verlauf der Kugel selbst festlegen können. Als große Fans des bekannten Steckbaustein-Systems, wollten wir genau diesen zeitlosen Konstruktions-Klassiker unbedingt in die kompatible Produktwelt von „Hubelino“ bzw. „Hubelino pi“ integrieren und das Steckbaustein-Prinzip eignet sich dafür hervorragend.
das spielzeug: Welchen Vorteil bieten die Kugelbahnen von „Hubelino“ bzw. „Hubelino pi“ gegenüber Kugelbahnen anderer Hersteller?
Stefan Amels: Da wir ein vorhandenes Steckbaustein-System nutzen, haben die meisten Menschen bereits 50 % der Kugelbahn – und zwar die Bausteine – zu Hause. Unsere Baukästen und Sets können also hervorragend in die vorhandene Baustein-Kiste integriert werden. Eben dadurch ist es auch möglich, Themenwelten von anderen Herstellern mit unserer Kugelbahn zu verbinden. Dazu gibt es großartige Videos von Fans auf YouTube, wir sind immer wieder von den cleveren Ideen fasziniert.
das spielzeug: Welche Intention steckt hinter der Farbgebung der neuen Kugelbahn? Lässt diese etwa auf Ihren favorisierten Fußballverein schließen?
Stefan Amels: Vermutlich hätten wir uns nicht einigen können, wenn wir nach Fußball-Präferenzen hätten entscheiden müssen. Da gehen die Meinungen bei uns im Haus sehr stark auseinander. Bei der Farbgebung haben wir uns an den Präferenzen der Zielgruppe orientiert und mit industriell-metallisch wirkenden Konstruktionselementen und hervorstechenden gelben Bahnelementen eine ansprechende Kombination gefunden.