05.10.22 – Spieleverlage e.V.

Leichter Rückgang bei Spielen und Puzzles

In den ersten acht Monaten des Jahres ging der Umsatz mit Spielen und Puzzles in Deutschland in 2022 um rund 7 % zurück. Der Markt liegt, verglichen mit 2019, jedoch weiter deutlich zweistellig im Plus. Für das Weihnachtsgeschäft rechnet die Branche wieder mit einem hohen Interesse am Thema Spiel.

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„Nach Corona wünschen sich die Spieler wieder den verstärkten persönlichen Austausch“, so Hermann Hutter, „und das gemeinsame Ausprobieren neuer Spiele. Die hohe Innovationskraft der Branche lässt sich nirgends besser erleben als auf der Messe und auf Spielefesten.“ © Hutter Trade

 

Spielen liegt seit Jahren im Trend und hatte gerade während der Corona-Krise noch einmal stark an Bedeutung gewonnen. Die Ukrainekrise, explodierende Energiekosten, als auch eine galoppierende Inflation schlagen inzwischen auf das Gemüt und das Konsumverhalten der Verbraucher. Der aufgelaufene Absatz 2022 fällt deshalb etwas schwächer als im Boom-Jahr 2021 aus.

Die Marktentwicklung im gesamten Spielwarenmarkt ist mit – 7 % ähnlich wie bei Spielen und Puzzles. Während Plüsch deutlich im Jahr 2022 zulegen konnte, wurden Outdoorspielzeug und Puppen weniger gekauft. Bei Spielen gab es vor allem ab dem Beginn des Ukrainekrieges und im Frühjahr schwache Umsatzzeiten, im Sommer lief es wieder besser. Kinderspiele und Kartenspiele lagen etwas besser im Rennen, Erwachsenenspiele leiden mehr unter der aktuellen Krise. Sehr gefragt sind auch Ein-Personenspiele, wie z. B. Logikspiele. Erwartungsgemäß wurden weniger Puzzle verkauft, nachdem während Corona hier das größte Wachstum zu verzeichnen war. Nach der problematischen Corona-Phase haben die Verlage ihre Programme weiter ausgebaut und viele innovative Neuheiten entwickelt. Manche Neuheiten, die zurückgestellt wurden, erscheinen jetzt in den nächsten Wochen.

Innovationen geben Anlass für Optimismus

Hermann Hutter (Huch! Verlag), Vorsitzender des im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie organisierten Branchenverbandes „Spieleverlage e.V.“, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Die vielen spannenden Neuheiten geben Anlass für Optimismus. Wir erwarten für die jetzt bald startende Winter- und Weihnachtssaison eine starke Nachfrage nach Spielen und Puzzles. Hohe Qualität und gemeinsamer Spielspaß für schöne Spielabende werden Spiele zu einem der attraktivsten Geschenke an Weihnachten, aber auch für andere Anlässe, machen.“

In den letzten zwei Jahren sorgten Lieferkettenprobleme bei den Verlagen für etliche Herausforderungen. Hier zeichnet sich eine Entspannung ab, so dass die Lieferzeiten und Verfügbarkeiten sich deutlich verbessert haben. Problematisch ist die immer noch mangelnde Kapazität an den deutschen Häfen für Containerlieferungen. Merklich spürbar für die Verlage ist die Inflation, die mit großen Papierpreissteigerungen, Transportkostenerhöhungen, Währungsverlusten sowie extremen Energiepreissteigerungen bei der Produktion einhergeht. Die Verlage haben die Verteuerungen bisher nur im begrenzten Umfang weitergegeben. Das Preisniveau für Spiele ist in Deutschland nach wie vor niedriger als in den Europäischen Nachbarländern.

Stationärer Handel gewinnt Marktanteile

Der stationäre Handel konnte nach den Schließungen in den letzten beiden Jahren wieder Marktanteile gewinnen und hat sein Spiele- und Puzzles Sortiment ausgebaut. Viele kleiner Händler sind inzwischen verstärkt im Online-Geschäft aktiv und bieten Ihren Kunden damit ein erweitertes Angebot. Schwierig sind für die Einzelhandelsgeschäfte die immer noch schwache Frequenz in den Innenstädten und die hohen Energiekosten, für deren Belastung der Staat dem Handel dringend Hilfen anbieten muss.

(Quelle: NPD Eurotoys)