20.04.18 – Interview mit Wolfram Eicke

„Meine Geschichten funktionieren wie ein Schichtkuchen“

Hinter den neuen, spannenden Geschichten rund um die sympathische und quirlige Küstengöre Peggy steckt Autor Wolfram Eicke, der uns im Interview Rede und Antwort stand.

W-Eicke.jpg

Wolfram Eicke © T Elsner

 
Peggy-Illu.jpg

© Gollnest & Kiesel

 

das spielzeug: Peggy Diggledey, die Heldin einer umfangreichen Spielzeugserie bei Gollnest & Kiesel, ist ein ganz besonderes Mädchen. Für alle, die Peggy bisher noch nicht so gut kennen: Erzählen Sie uns doch bitte in wenigen Sätzen die Story rund um das freche Mädchen …

Wolfram Eicke: Peggy lebt auf einer wunderschönen Insel. Während der Hochsaison müssen sich ihre Eltern auf Hof Diggledey um die Feriengäste kümmern und haben wenig Zeit für sie. Das ist ihr nur recht, denn so kann sie mit ihrem Hund Klabauter und ihren neuen Freunden nach Herzenslust ein Abenteuerleben führen: in den Wellen toben, auf die höchsten Bäume klettern, eine Seifenkiste bauen, Lagerfeuer machen, Bootstouren unternehmen … Aber das friedliche Inselleben ist in Gefahr. Durch den vielen Plastikmüll droht das Meer zu ersticken – und dann soll auch noch eine Fabrik auf der Insel gebaut werden.

das spielzeug: Welche Eigenschaften beschreiben die Heldin am besten?

Wolfram Eicke: Sie liebt ihre Insel, ist mutig, aufrichtig, einfühlsam und voller Lebensfreude.

das spielzeug: Woher nehmen Sie all die Ideen für die vielen Abenteuer, die Peggy und ihre Freunde erleben?

Wolfram Eicke: Da ich selbst am Meer lebe, eine abenteuerliche Jugend hatte und mit neugierigem Blick durchs Leben gehe, regen mich nicht nur Beobachtungen und Erinnerungen an, sondern auch die Frage „Was wäre, wenn ...?“

das spielzeug: Welche Zielgruppe soll mit den Peggy-Büchern in erster Linie erreicht werden?

Wolfram Eicke: Meine Geschichten funktionieren wie ein Schichtkuchen: Die Jüngeren freuen sich über die Sahne und die Früchte obendrauf, und wer ein bisschen tiefer gräbt, entdeckt eine knusprige Kruste, bei der es was zu Kauen gibt. Will sagen: Die Geschichten sind einfach genug für Fünfjährige und bieten auch noch Anregungen für Viertklässler.

das spielzeug: Welche Werte wollen Sie den Kindern mit Peggy vermitteln?

Wolfram Eicke: Allen Kindern wünsche ich, dass sie sich und ihren eigenen Kräften vertrauen, dass sie staunen können über die kleinen Wunder des Alltags und dass sie das Leben lieben lernen. Wenn meine Geschichten dazu einen kleinen Beitrag leisten, wäre schon viel erreicht.

das spielzeug: Welche Botschaften halten Sie für den Nachwuchs in der heutigen Zeit generell für wichtig, um sich zu einer eigenständigen, starken Persönlichkeit zu entwickeln?

Wolfram Eicke: Behandelt andere so, wie ihr selbst gern behandelt werden möchtet. Traut euch selber etwas zu, seid neugierig auf die Welt, übernehmt Verantwortung, übt Ausdauer und Geduld – das lohnt sich!

das spielzeug: Und welchen Beitrag möchten Sie als Autor dazu leisten?

Wolfram Eicke: Da es schon genug Angst und Verunsicherung in der Welt gibt, möchte ich sie nicht noch weiter vergiften mit Geschichten über Neid, Gier, Rache und Gewalt. Bevor ich andere auffordere, etwas zu tun, Ratschläge erteile oder von anderen etwas erwarte, bemühe ich mich, das zunächst einmal selbst zu erfüllen und zu leben – so schwer es auch immer wieder fällt.

das spielzeug: Julia Ginsbach unterstützt mit ihren Illustrationen perfekt die Stimmung der Geschichte. Wie eng ist die Zusammenarbeit zwischen Autor und Illustrator während der Schaffensphase?

Wolfram Eicke: Julia und ich kennen uns seit vielen Jahren. Wir „ticken“ ganz ähnlich und sind in sehr engem Austausch. Manchmal klönen wir bis in die Nacht, telefonieren häufig, schicken uns Mails – und machen gern zusammen Musik.

das spielzeug: Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie ein Kinderbuch schreiben?

Wolfram Eicke: Die Frage, ob ich es selbst gerne gelesen hätte, als ich Kind war.

das spielzeug: Welche Schlagzeile über Peggy würden Sie selbst gerne mal lesen?

Wolfram Eicke: „Peggy hat in vielen Kinderherzen ein Freudenfeuer entzündet!“